Trainerlehrverhalten
Das Trainerlehrverhalten beinhaltet Erklären, Demonstrieren Beobachten und Korrigieren.
Erklären
Beim Erklären solltet ihr die volle Aufmerksamkeit der Gruppe oder der Einzelperson haben. Erklärt wird erst, wenn Ruhe in der Trainingsgruppe ist. Ihr steht so vor der Gruppe, dass ihr alle im Blick habt und von allen gut gesehen werdet. Manchmal sollte man auch auf Kleinigkeiten achten. Zum Beispiel ist es besser, wenn die Gruppe die Sonne im Rücken hat. In eurem Rücken sollte nach Möglichkeit keine Ablenkung wie etwa eine andere Trainingsgruppe oder gar ein Spiel sein. Störungen sollten konsequent unterbunden werden. Erklärt ihr im Training die nächste Übungs- oder Spielform gilt: erst stellen, dann erklären. Nichts ist als SpielerIn schwieriger, als von ausserhalb auf die Übung zu schauen und den Ablauf zu verstehen. Beim Erklären -insbesondere von Übungen- denkt aber auch daran: weniger ist mehr. Quält eure SpielerInnen nicht mit langen Monologen. Kommt schnell in die Demonstration.
Demonstrieren
Grundsätzlich macht der Trainer die Übungen vor. Dies ist wichtig, da nicht alle SpielerInnen, gerade den Jüngeren fällt es häufig schwer, nur anhand der Erklärung die Übung verstanden haben. Sollten eure technischen Fähigkeiten nicht ausreichen, um Übungen vor zu machen, könnt ihr auch einen SpielerIn die Übungen demonstrieren lassen. Übungsformen könnt ihr zu Beginn einmal mit Simultanchoaching langsam durchlaufen lassen. Anschliessend zieht ihr euch zum Beobachten zurück.
Beobachten
Als Trainer beobachtet ihr immer von ausserhalb. Dabei habt ihr alle SpielerInnen im Blick. Während des Beobachtens wird nicht korrigierend eingegriffen. Nehmt euch Zeit und gebt auch euren SpielerInnen Zeit in der Übung anzukommen. Beobachtet welche Fehler von mehreren gemacht werden und welche Fehler individuell von Einzelnen begangen werden. Habt ihr einen Überblick über die Fehler, geht es ans Korrigieren.
Korrigieren
Grundsätzlich gilt bei der Korrektur, dass man nur wesentliche Fehler anspricht. Mit zunehmenden Niveau der Trainingsgruppe geht man nach und nach in die Details. Eventuell reicht es aus, den Ablauf erneut zu erklären und zu demonstrieren. Allgemeine Fehler werden vor der Gruppe besprochen. Wohingegen individuelle Fehler im Einzelgespräch korrigiert werden. Ihr müsst als Coach nicht zeigen, was ihr alles wisst, ihr sollt euren SpielerInnen dabei helfen, besser zu werden. Dies gelingt am Besten, indem ihr mit der Gruppe oder der Einzelperson die Lösungen gemeinsam erarbeitet. Stellt ihr die richtigen Fragen, erkennen die SpielerInnen meist selbst, welche Lösungen sich anbieten. Ich schreibe auch bewusst in der Mehrzahl, da es häufig nicht die eine Lösung gibt. es gibt mehrere und die Gruppe oder Einzelpersonen muss die für sich passende Lösung finden. Korrigieren heisst selbstverständlich auch nicht, dass man nur die Fehler benennt, zu mehr Konzentration auffordert oder allgemeine Handlungsempfehlungen gibt. > konzentriere dich > spiel einen sauberen Pass > lauf nicht ins Abseits sind Äusserungen die deinen SpielerInnen nicht dabei helfen, ähnliche Situationen besser zu lösen. Erkläre ihnen was ein sauberer Pass ist, zeige ihnen wie sie vermeiden ins Abseits zu laufen. Beim Spiel und auch im Training müssen wir uns immer fragen, hilft es dem Spieler was ich gerade rein rufe oder ihm sage. Sicherlich kann ich kleine Hinweise geben, aber sobald ich coache muss es Ziel sein, eine Verbesserung für zukünftige Situationen zu erreichen. Die kleinen Hinweise sind idealerweise Codewörter, die meine Mannschaft kennt, weil sie vorher im Coaching für bestimmte Situationen verwendet wurden. Diese Codewörter dienen für jeden Einzelnen nur dazu, seine momentane Handlung zu überprüfen oder eventuell an Vorgaben zu erinnern. Hierzu vielleicht ein Beispiel. Als wir mit unserer E-Jugend das Freilaufverhalten geübt haben, haben wir uns dem Bild des Balls als Sonne bemüht. Solange ich im (Deckungs)Schatten stehe und die Sonne mich nicht anscheinen kann, kann ich nur schwer angespielt werden. Im Spiel oder Training reicht ein “wo ist die Sonne” oder “denkt an den Schatten” aus, um die Spieler an das richtige Verhalten zu erinnern.