🍏 Nachhaltigkeit im Webdesign: Wie man eine umweltfreundliche Website erstellt
Verfasst von: Anna
Wenn es um die Nachhaltigkeit von Rechenzentren geht, liegt die Verantwortung zu einem großen Teil bei den betreibenden Unternehmen. Man selbst als Person hat auf dieser Ebene allerdings wenig zu sagen. Wie kannst du also dazu betragen, deinen eigenen digitalen Fußabdruck zu verringern?
Richtig geraten (oder auch nicht, auch nicht schlimm)! Wenn man selbst eine Website betreibt oder plant, dies zu tun, dann gibt es einige Faktoren, die die Nachhaltigkeit der Inhalte, also in diesem Fall der Website, bestimmen. Und falls es noch nicht aufgefallen ist, auch mit diesem Blog hier habe ich versucht, immerhin einige dieser Faktoren einzubeziehen. Eben ein nachhaltiger Blog über Nachhaltigkeit.
Analyse der bestehenden Website
Besteht bereits eine Website, ist ein wichtiges Tool für die ökologisch nachhaltigere Gestaltung ein sogenannter „Website Carbon Calculator“. WholeGrain Digital stellt beispielsweise ein einfaches und kostenloses Tool zur Verfügung, mit dem der CO2-Fußabdruck von Websites und Online-Shops gemessen werden kann. Nach Eingabe der URL des Webshops analysiert das Tool die Website und liefert direkt ein Ergebnis. Es vergleicht die Umweltfreundlichkeit der analysierten Website mit den bisher getesteten Seiten und bietet so einen guten Anhaltspunkt zur Bewertung der eigenen Klimabilanz. Das Tool ermöglicht es, nicht nur die eigene Website, sondern auch andere Online-Shops auf ihre ökologische Nachhaltigkeit zu testen. Finden kann man es unter folgendem Link: https://www.websitecarbon.com.
Einsatz von statischen Websites
Wird eine Website neu generiert, dann unterscheidet man zwischen dynamischen und statischen Websites, wobei zweitere die umweltfreundlichere Option darstellen. Statische Websites werden einmal generiert und existieren als einfacher Satz von Dokumenten auf der Festplatte des Servers. Im Gegensatz zu dynamischen Websites, die bei jeder Anfrage neu generiert werden, benötigen statische Websites erheblich weniger Rechenleistung und damit weniger Energie. Dies reduziert den CO2-Ausstoß und trägt zur Schonung der Umwelt bei.
Verzicht auf aufwändige Designelemente
Das Vermeiden von überflüssigen Designelementen wie Google Maps oder zahlreichen Bildern kann den Energieverbrauch einer Website signifikant senken. Indem man sich auf das Wesentliche konzentriert und auf aktuelle Designtrends verzichtet, lässt sich nicht nur die Ladezeit der Website verbessern, sondern auch der Energiebedarf minimieren.
Kein Datenhandel und Werbeflächen
Eine nachhaltige Website sollte keine Nutzerdaten für Werbezwecke sammeln oder verkaufen. Werbeanzeigen erfordern zusätzliche Anfragen und erhöhen die Komplexität der Seite, was wiederum mehr Rechenleistung und Energie verbraucht. Indem man auf Werbeflächen verzichtet, wird die Website nicht nur datenschutzfreundlicher, sondern auch energieeffizienter.
Optimale Platzierung der Server
Eine Analyse des Benutzer: innenverkehrs kann helfen, die Server optimal zu platzieren. Wenn die meisten Benutzer*innen einer Website in einer bestimmten Region leben, sollten die Server dort platziert werden, um den Energieverbrauch für Datenübertragungen zu minimieren. Für eine Website mit den meisten Nutzenden in Münster sollte zumindest ein deutsches Rechenzentrum gewählt werden, wenn nicht sogar eins im Umland von Münster.
Soziale Nachhaltigkeit
Nicht nur auf die ökologische Nachhaltigkeit sollte geachtet werden, denn wie bereits im Blogbeitrag zum Thema Nachhaltigkeit beschrieben, gibt es drei Dimensionen von Nachhaltigkeit. Wie sieht also soziale Nachhaltigkeit im Rahmen einer Website aus? Eine sozial nachhaltige Website sollte für alle zugänglich sein, unabhängig vom Alter, der Leistung des verwendeten Geräts oder der Qualität des Internetzugangs. Entscheidend sind hier die Barrierefreiheit und Kompatibilität mit älteren Geräten und langsamen Mobilfunknetzen, um eine breite Nutzerschaft zu erreichen und die digitale Kluft zu verringern.
Eine nachhaltige Website zeichnet sich durch mehr aus als nur durch ein grünes Logo, welches mit Blättern geschmückt ist. Durch den Einsatz statischer Websites, den Verzicht auf überflüssige Designelemente und Werbeflächen und die Reduzierung der Seitenkomplexität kann der ökologische Fußabdruck stark reduziert werden. Soziale Nachhaltigkeit und die bedachte Platzierung der Server tragen ebenfalls zur Schaffung einer umweltfreundlichen und zugänglichen Online-Präsenz bei. Indem du diese Prinzipien beachtest, kannst auch du deinen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit in diesem digitalen Zeitalter leisten.
Falls dich das Thema interessiert ist hier eine Buchempfehlung:
SUSTAINABLE WEB DESIGN von Tom Greenwood (2021)
Quelle
https://solar.lowtechmagazine.com/2018/09/how-to-build-a-low-tech-website/
Lizenzierung
Ich danke dir dafür, dass du dir die Zeit genommen hast, meinen Blog zu lesen!
Dieser Blog entsteht im Rahmen des Seminars “Das Fediverse – Social Media geht auch anders!”, welches von der Universität Münster angeboten wird (Stand: 2024).
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