🌱 Nachhaltigkeit verstehen: Den Wald vor lauter Bäumen sehen und den Weg in eine grüne Zukunft finden
Verfasst von: Anna
Was ist eigentlich Nachhaltigkeit, und was bedeutet es für uns, nachhaltig zu handeln? Hoffentlich sind das keine neuen Fragen für dich und du kennst bereits einige Antworten darauf. Denn Nachhaltigkeit ist kein neuer Begriff und steht im Mittelpunkt vieler Diskussionen in verschiedenen Bereichen unseres Lebens. Trotzdem soll in diesem Artikel noch einmal grundlegend erklärt werden, was genau hinter diesem Begriff steckt und welche Dimensionen er umfasst.
Zuerst ein Blick in die Vergangenheit. Die UNO-Weltkonferenz über die menschliche Umwelt fand 1972 in Stockholm statt und markierte den Beginn der internationalen Umweltpolitik. Ein entscheidender Schritt erfolgte 1983 mit der Gründung der World Commission on Environment and Development (WCED), welche im Jahr 1987 den Brundtland-Bericht “Our Common Future” veröffentlichte (Zimmermann, 2016). Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung definiert den Begriff der Nachhaltigkeit wie folgt:
„Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Dabei ist es wichtig, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht, ökologisch tragfähig – gleichberechtigt zu betrachten. Um die globalen Ressourcen langfristig zu erhalten, sollte Nachhaltigkeit die Grundlage aller politischen Entscheidungen sein.“ (BMZ, o.D.)
Um das Konzept der Nachhaltigkeit zu erfassen, bestehen verschiedene Modelle. Bekannt sind das „Drei-Säulen-Modell“ nach Hauff & Claus (2012), das etwas differenziertere „integrierte Nachhaltigkeitsmodell“ nach Hauff (2014), das „Modell der Hochzeitstorte“ des Stockholm Resilience Centers (2016) sowie das von Raworth (2017) veröffentlichte „Doughnut Model“. Was alle dieser Modelle gemeinsam haben, ist die Differenzierung in eine ökologische, ökonomische und soziale Dimension. Doch was machen diese verschiedenen Aspekte aus?
In der Ökonomik bezieht sich Nachhaltigkeit auf die langfristige Erhaltung und Stabilität von wirtschaftlichen Systemen. Sie umfasst Praktiken und Strategien, die sicherstellen, dass wirtschaftliche Aktivitäten profitabel bleiben, ohne die Ressourcen zu erschöpfen oder zukünftige Generationen zu gefährden. Das beinhaltet die Förderung von Innovation, Effizienz, fairer Handel und verantwortungsbewusstem Konsum. Eine Wirtschaftsweise wird dann als nachhaltig bezeichnet, wenn sie dauerhaft funktioniert, ohne ihre eigenen Grundlagen zu schädigen.
Soziale Nachhaltigkeit zielt darauf ab, soziale Gerechtigkeit, Inklusion und Chancengleichheit zu fördern, um stabile und gerechte Gesellschaften zu schaffen. Diese Dimension lässt sich häufig in der CSR, also Corporate Social Responsibility, eines Unternehmens erkennen. Das Thema „Arbeit“ spielt dabei eine zentrale Rolle: die Einhaltung von Arbeitsrechten, Sozialstandards und Gesundheitsschutz der MitarbeiterInnen sind von großer Bedeutung.
Das wohl gängigste Verständnis von Nachhaltigkeit bezieht sich auf die Ökologie. Ökologische Nachhaltigkeit bedeutet nämlich, natürliche Ressourcen so zu nutzen und zu bewahren, dass die ökologischen Systeme langfristig intakt bleiben und zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse ebenfalls decken können. Sie umfasst den Schutz der Umwelt, die Erhaltung der Biodiversität und die Reduzierung von Verschmutzung und Abfall, um die Gesundheit der Ökosysteme und des Planeten zu gewährleisten.
Was kann man also festhalten? Eine ganzheitliche Betrachtung von ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit ist notwendig, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen und die Lebensqualität für alle Menschen langfristig zu sichern.
Literatur
Zimmermann, F. M. (2016). Nachhaltigkeit wofür?. Springer Berlin Heidelberg.
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Dieser Blog entsteht im Rahmen des Seminars “Das Fediverse – Social Media geht auch anders!”, welches von der Universität Münster angeboten wird (Stand: 2024).
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