Janus Newstrujew

Schon bemerkt, dass im Bewerbungsgespräch immer der*die Kandidat*in eine Gehaltsvorstellung abgeben soll, nie der Arbeitgeber? Das ist eine bewusste Verhandlungstaktik. Beim Feilschen versucht man ja auch immer die anderen dazu zu bringen, ein erstes Angebot abzugeben.

Im Bewerbungsgespräch wird dieses fast nie überhöht sein. Aber der Arbeitgeber akzeptiert überglücklich jede zu niedrige Gehaltsvorstellung. Und handelt realistische herunter.

So ist es mir auch in einem Vorstellungsgespräch ergangen: eine für meine Erfahrung einigermaßen realistische Gehaltsvorstellung wurde sofort abgelehnt, solche Gehälter hätten sie dort angeblich gar nicht (muss man nicht glauben, ist eine übliche Ausrede, wie ich jetzt weiß).

Das war mir schon da nicht geheuer. Der Job war aber gut, und ich brauchte ihn wirklich dringend, also habe ich akzeptiert. Nach einem Chefwechsel war der Job nicht mehr so toll, Gehaltserhöhungen gab es nur minimal. Nach zwei Jahren also anderswo das Doppelte bekommen.