Gibt es eine klare Grenze des Autismus-Spektrums?

#autismus #diagnostik

Hot take, bitte bringt mich nicht um. Es sind Überlegungen, die noch lange nicht abgeschlossen sind.

Ich frage mich schon lange, ob wirklich eine klare Grenze des Autismus-Spektrums existiert oder der Verlauf hin zu neurotypischen Menschen völlig fließend ist.

Bei so zentralen Merkmalen wie Reizempfindlichkeit, Routinen oder Stimming kenne ich Menschen mit allen möglichen Ausprägungen. Bei einigen Leuten sind diese offensichtlich. Bei anderen muss man dagegen ganz genau wissen, worauf zu achten ist.

Dass es diagnostisch eine Grenze gibt, ist klar. Diagnosen sind dazu da, um Hilfebedarf zu bestimmen. Wer “wenig” hat, braucht aber kaum Hilfe.

Autistische Kommunikation deutet ebenfalls an, dass es eine klare Grenze gibt. Aber auch hier gibt es deutliche Unterschiede.

Was ist, wenn der Übergang in Wirklichkeit fließend ist, und die Abgrenzung lediglich davon kommt, was wir als autistisch anerkennen?

Es wäre schön, wenn physiologische Ursachen des Autismus bekannt wären. Dann hätten wir eine eindeutige Antwort. Ob wir das noch erleben...

Auslöser ist übrigens ein Forum-Thread zu Routinen, über den ich gestolpert bin. Während alle (soweit ich es sehe) betonen, dass Routinen wichtig seien, ist es sehr individuell, wie diese Routinen für sie aussehen.