Arcade Quest: Ein kleines Abenteuer in der Welt von Tekken 8

Als ich zum ersten Mal den Arcade Quest-Modus von Tekken 8 ausprobierte, wusste ich sofort: Das hier hat etwas Besonderes. Die Idee, meinen eigenen Avatar durch verschiedene virtuelle Arcade-Hallen zu schicken, um Gegner zu besiegen und dabei Schritt für Schritt die Tiefen von Tekken 8 zu erkunden, ist so charmant, dass ich mich kaum losreißen konnte. Es ist nicht nur ein Spielmodus, es fühlt sich an wie eine Reise – eine Reise durch die Geschichte, die Mechanik und die Seele dieses Kampfspielgiganten.

Ein Replay zeigt einen atemberaubenden Kick-Kombo-Move von Jin Kazama, den ich mir direkt in der Praxis ansehen kann.

Ein Abenteuer für die Seele der Spieler*innen

Es ist schwer, Arcade Quest nicht zu mögen. Es hat diese verspielte Unschuld, gepaart mit einer tiefen Ehrfurcht vor der Serie. Dein Avatar, den du bis ins Detail anpassen kannst, bewegt sich durch diese simulierten Arcade-Hallen, trifft auf immer schwierigere Gegner und lernt dabei nach und nach die Mechaniken des Spiels. Es ist wie eine kleine Hommage an die Zeit, als wir in richtigen Arcade-Hallen standen, Schweiß auf der Stirn, und jede Runde zählte.

Der Victory-Screen nach einem intensiven Match: Mein Avatar strahlt vor Freude, während die Arcade-Halle im Hintergrund blinkt und funkelt.

Aber Tekken 8 macht dir keine Illusionen – das hier ist kein Spiel, das du mit ein paar simplen Kniffen meisterst. Im Gegensatz zu Street Fighter 6, das mit seinem Modern Controls-Modus einen eher abgespeckten Einstieg bietet, bleibt Tekken 8 gnadenlos umfangreich. Jeder Charakter hat Dutzende, wenn nicht Hunderte von Moves. Das klingt vielleicht abschreckend, aber genau hier liegt die Magie: Es gibt immer etwas Neues zu lernen, einen neuen Trick zu entdecken, eine neue Strategie auszuprobieren.

Die Replays: Lernen von den Besten

Eine der Funktionen, die mich besonders beeindruckt hat, ist die Möglichkeit, Replays anzusehen – nicht nur deine eigenen, sondern auch die von anderen Spieler innen aus aller Welt. Und das Beste: Du kannst diese Replays übernehmen und selbst die Kontrolle über die Charaktere übernehmen, die von anderen Menschen gespielt wurden. Es ist fast wie ein interaktiver Lernprozess. Du siehst einen unglaublichen Move, fragst dich, wie zur Hölle das funktioniert hat, und kannst es direkt ausprobieren. Das ist ein Feature, das nicht nur lehrreich ist, sondern auch einfach wahnsinnig Spaß macht.

Zwei Kämpfer mitten im Schlagabtausch – man sieht, wie einer von ihnen strategisch zurückweicht, um seine Gesundheit zu regenerieren.

Ein neues Kapitel: Erholbare Gesundheit

Eine der größten Änderungen in Tekken 8, die ich sofort bemerkte, ist die Einführung von erholbarer Gesundheit. Klar, es gab das schon in den Tekken Tag Tournament-Spielen, aber hier spielt es eine weitaus zentralere Rolle. Es verändert die Dynamik der Kämpfe komplett. Du hast jetzt nicht nur die Wahl zwischen Angriff und Verteidigung, sondern musst auch strategisch darüber nachdenken, wann du dich zurückziehst, um deine Gesundheit zu regenerieren. Das fühlt sich frisch an und gibt den Matches eine zusätzliche Tiefe.

Mein Avatar steht in einer grell beleuchteten Arcade-Halle, bereit für den nächsten Kampf. Die Spannung liegt in der Luft.

Ein holpriger Start für Neulinge

Aber so sehr ich Arcade Quest liebe, es ist nicht perfekt. Besonders für Neueinsteiger innen in die Serie kann der Modus überfordernd sein. Die Tutorials sind zwar vorhanden und passen sich sogar an den von dir gewählten Standardkämpfer an, aber sie sind manchmal ein wenig chaotisch. Tekken 8 versucht, dir viel auf einmal zu erklären, und das kann gerade am Anfang erschlagend wirken. Es fehlt ein bisschen an Struktur, um wirklich sanft in die Komplexität des Spiels eingeführt zu werden.

Vielfalt, die begeistert

Trotzdem: Wenn du dich erst einmal durch den anfänglichen Berg an Informationen gearbeitet hast, wirst du belohnt – mit einer Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Jeder Charakter in Tekken 8 hat so viele unterschiedliche Bewegungen, dass es sich fast so anfühlt, als würde jeder Spielerin sein eigenes Spiel spielen. Vielleicht liegt das auch daran, dass Tekken nicht nur ein Spiel ist, sondern eine Art Tanz. Ein Tanz aus Schlagen, Blocken, Kontern und diesem wunderbaren Gefühl, wenn alles zusammenkommt und du in einen Flow gerätst.

Eine Übersicht des Arcade Quest-Modus, mit meinem individuellen Avatar inmitten einer Menge von Gegnern.

Ein niedliches, kleines Abenteuer

Trotz seiner Schwächen ist Arcade Quest ein Modus, den ich jedem ans Herz legen würde. Es ist diese Mischung aus Nostalgie, Herausforderung und der Freude daran, etwas Neues zu lernen, die mich immer wieder zurückkommen lässt. Und ja, es ist nicht perfekt. Aber manchmal ist es genau das, was ein Spiel ausmacht – dass es nicht glattgebügelt ist, sondern Ecken und Kanten hat. Tekken 8 zeigt, dass ein Spiel sowohl zugänglich als auch tiefgängig sein kann. Es fordert dich heraus, es macht dir Spaß, und es lässt dich vor allem eines: Fühlen.