Sea of Thieves – Ein Abenteuer, das nie endet

Es gibt Spiele, die bleiben einem im Gedächtnis, lange nachdem man die Konsole ausgeschaltet hat. Sea of Thieves ist genau so ein Spiel. Nachdem ich die Segel auf der PlayStation 5 gehisst habe und mit einer bunt zusammengewürfelten Crew in die Weiten des Ozeans aufgebrochen bin, wurde mir schnell klar: Dieses Spiel bietet ein Abenteuer, das einen immer wieder zurückzieht, besonders, wenn man eine Gruppe von Freunden an Bord hat. Es ist ein Spiel, das von seiner Offenheit und der ständigen Präsenz anderer Spieler lebt – sowohl Freunde als auch Feinde –, und genau das macht es so besonders.

Spielerische Freiheit auf hoher See

Was Sea of Thieves von vielen anderen Spielen unterscheidet, ist die absolute Freiheit, die einem geboten wird. Es gibt keine lineare Erzählung, die einen durch das Spiel führt. Stattdessen bist du in einer offenen Welt unterwegs, in der du selbst entscheiden kannst, wie dein Abenteuer aussehen soll. Ob du Schatzkarten folgen und auf der Suche nach vergrabenen Reichtümern Inseln durchforstest oder dich mit rivalisierenden Crews in packende Seeschlachten stürzt – das Spiel bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, dich zu beschäftigen.

Ein gefährlicher Kampf gegen eine Skeletthorde auf einer mysteriösen Insel, das Schwert des Spielers glänzt im Mondlicht.

Doch diese Freiheit kann auch überwältigend sein. Es gibt keine klare Richtung, keine festgelegten Ziele, die dir den Weg weisen. Manchmal fühlte ich mich in der Weite des Ozeans verloren, ohne wirklich zu wissen, was ich als nächstes tun sollte. Doch sobald man eine Gruppe von Freunden dabei hat, verwandelt sich dieses Gefühl in etwas völlig anderes. Gemeinsam eine Route festlegen, das Ruder übernehmen und die Segel setzen – diese Zusammenarbeit, dieses Zusammenspiel macht Sea of Thieves zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es sind nicht die Missionen oder die Kämpfe, die im Vordergrund stehen, sondern die kleinen, unerwarteten Momente, die entstehen, wenn man mit seiner Crew auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer ist.

Gold, Ruhm und eine Menge Spaß

Das zentrale Spielprinzip von Sea of Thieves dreht sich um sogenannte „Voyages“. Das sind Missionen, die du von verschiedenen Fraktionen erhältst. Da gibt es die Goldhorter, die dich nach vergrabenen Schätzen suchen lassen, oder die Seelenorden, bei denen du Skelette jagen und deren Schädel sammeln musst. Mit jeder abgeschlossenen Reise steigerst du deinen Ruf bei den jeweiligen Fraktionen, was dir wiederum bessere Belohnungen einbringt.

Eine Karte voller alter Piratensymbole und versteckter Orte liegt auf einem Holzfass, bereit für die nächste Schatzsuche.

Doch hier kommt auch ein kleiner Kritikpunkt ins Spiel: Die Progression in Sea of Thieves ist rein kosmetisch. Das heißt, egal wie viel Zeit du in das Spiel investierst, deine Spielfigur wird nicht stärker oder besser, sondern erhält lediglich neue optische Anpassungen. Das mag für einige Spieler enttäuschend sein, die sich von einem Rollenspiel mehr Tiefe erhoffen, aber für mich steht der Spaß im Vordergrund. Die wahre Belohnung ist nicht das Gold oder der neue Hut, den du deiner Figur aufsetzen kannst, sondern die Geschichten, die du mit deinen Freunden erlebst.

Freunde sind das Herzstück des Spiels

Eines sollte man ganz klar sagen: Sea of Thieves ist am besten mit Freunden. Allein kann das Spiel gelegentlich ein wenig einsam oder gar frustrierend wirken, vor allem, wenn man von einer überlegenen Crew in den Boden gestampft wird. Aber wenn man ein paar Freunde dabei hat, die mit dir zusammen die Segel setzen, sich in die Kämpfe stürzen und am Ende des Tages in einer Taverne zusammen einen Krug rum auf den gelungenen Raubzug hebt, dann entfaltet das Spiel sein volles Potenzial.

Eine feindliche Galleone erscheint am Horizont, ihre Segel flattern bedrohlich im Wind, während der Spieler durch ein Fernrohr blickt.

Es sind diese gemeinschaftlichen Erlebnisse, die Sea of Thieves so besonders machen. Der Moment, in dem du und deine Crew nach einer langen und gefährlichen Reise endlich den Schatz bergen und sicher zur Basis zurückbringen – das sind die Augenblicke, die im Gedächtnis bleiben. Und das sind auch die Momente, die dich dazu bringen, immer wieder zurückzukehren.

Fazit – Ein Spiel, das nie alt wird

Sea of Thieves mag nicht für jeden Spieler das Richtige sein. Wer ein Spiel sucht, das ihn linear durch eine epische Geschichte führt oder eine tiefe Progression bietet, könnte vielleicht enttäuscht sein. Aber für diejenigen, die sich nach einem offenen, lebendigen Abenteuer sehnen, bei dem der Weg wichtiger ist als das Ziel, ist dieses Spiel genau das Richtige.

Besonders für Familien und Kinder bietet das Spiel eine zugängliche, unterhaltsame Erfahrung, die immer wieder neue Geschichten und Herausforderungen bereithält. Die Kombination aus simplen, aber unterhaltsamen Gameplay-Mechaniken, einer wunderschönen Welt und der ständigen Präsenz anderer Spieler macht Sea of Thieves zu einem einzigartigen Erlebnis, das auch nach vielen Stunden nicht an Reiz verliert.