Nein, nicht jede Debatte kann emotionslos geführt werden

#tonepolicing #rassismus #identität

Zur Erinnerung: Betroffene von Gewalt haben meist nicht den Luxus, sich entspannt zurückzulehnen und eine rein akademische Debatte zu führen. Es geht schließlich um ihr Leben.

Wenn in einer Diskussion eine Seite emotional oder gar aggressiv agiert, die andere sich aber kühl und besonnen gibt, haben wir die Tendenz, der letzteren mehr Vertrauen zu schenken. Das ist falsch.

Leseempfehlung dazu: No, We Won’t Calm Down – Tone Policing Is Just Another Way to Protect Privilege.

Auch das Gegenteil ist übrigens falsch. Die Emotionalisierung einer Debatte wird oft als Mittel benutzt, um Menschen auf die eigene Seite zu ziehen. Allerdings wird sie meist von privilegierten Menschen eingesetzt, die sich ihres gesellschaftlichen Rückhalts sicher sind.

Ein typisches Beispiel hier ist das Phänomen der “white women's tears”. Eine weiße Frau kann davon ausgehen, dass Menschen ihr sofort zur Hilfe eilen, wenn sie von “bösen BIPoCs” unter Druck gesetzt wird.