Vergewaltigung ist Machtausübung
#vergewaltigung #gewalt #macht #feminismus
Mag sein, dass diese These nicht unmittelbar einleuchtet, aber bei der Vergewaltigung geht es primär um Macht.
Nein, Vergewaltigungen werden in den seltensten Fällen von Menschen mit mangelnder Impulskontrolle begangen. In den meisten Fällen wissen die Täter genau, was sie da tun. Und sie tun es, weil die Gesellschaft sie lässt.
Selbst wenn anschließend eine Anzeige erfolgt (selten). Selbst wenn es zu einem Verfahren kommt (noch seltener). Die Täter haben kaum Konsequenzen zu befürchten. Weil sie von allen Teilen der Gesellschaft geschützt werden. Ihre Kumpel, Polizei, Justiz, alle.
Und das wissen sie natürlich. Unsere Gesellschaft zieht Jungen in dem Wissen auf, dass sie nicht für ihre Taten verantwortlich sind. Weil “Jungs sind nun mal wild” und “sie können da nichts dafür”. Das ist ihnen aber nicht angeboren. Das haben wir ihnen anerzogen.
Und das tun wir auch weiter. Immer, wenn das Narrativ eines Triebtäters verbreitet wird. Immer, wenn die Opfer gefragt werden, was sie anhatten. Immer, wenn Leute sich hinter einen Täter stellen, weil der eigentlich ein ganz guter sei.
Männer sind nicht gewalttätiger, weil es ihre Natur sei. Eine solche Behauptung ist eigentlich eine Beleidigung an die Intelligenz aller Männer. Wird aber gerne von denen angenommen, die die Täter von ihren Taten entschuldigen wollen.
Vielmehr ist das Problem, dass Männer in unserer Gesellschaft privilegiert sind und dadurch vor den Konsequenzen ihrer Gewalt geschützt werden. Marginalisierte Gruppen (BlPoC, trans Frauen etc.) sind entsprechend seltener Täter*innen, werden aber viel öfter dafür belangt.
Das sollte eigentlich allen Feminist*innen klar sein. Weder Männer noch irgendwelche Geschlechtsorgane sind das Problem, es sind die Privilegien, die die meisten Männer in unserer Gesellschaft genießen. Gegen diese Machtstrukturen muss vorgegangen werden.
Infantilisierung der Männer, Täterschutz, Victim Blaming, das muss aufhören. Marginalisierte Gruppen muss man unterstützen. Ja, alle marginalisierte Gruppen haben mit demselben Problem zu kämpfen, und nicht bloß Frauen oder Lesben. Feminismus geht nur mit Intersektionalität.
Passend zum Thema, eine Aussage von @ZZiggsMusic auf Twitter:
Warum spricht man eigentlich davon, dass Männer bei Gewalttaten “die Kontrolle verloren” hätten? Die wissen ganz genau was sie tun!
Ich hab noch nie nen Mann gesehen, der “die Kontrolle” bei seinem Chef oder irgendeinem Mann “verloren” hat, der über ihm stand. Verrückt oder?