Warhammer 40,000: Darktide – Ein glänzendes Chaos im Weltraum

Wenn du es schaffst, die ermüdende Bürokratie und das Zeitverschwendungssystem von Darktide zu ignorieren, erwartet dich ein Erlebnis, das dich packt und nicht mehr loslässt. Aber lass uns ehrlich sein: Dieses Spiel stellt deine Geduld auf eine harte Probe. Es ist wie ein von Intrigen durchzogenes Gothic-Drama im 41. Jahrtausend, das mal atemberaubend, mal frustrierend ist. Manchmal stehst du minutenlang in einer Warteschleife, als hättest du es mit einem Administratum-Klärungsantrag zu tun, anstatt Chaos-Kultisten in Stücke zu schnetzeln.

Ein Zealot-Charakter, der mit einer vibrierenden Kettensäge auf einen wütenden Chaos-Rager losgeht, während Blut und Funken fliegen.

Ein Meisterwerk in Klang und Bild

Aber wenn du endlich loslegen kannst – und ich meine wirklich loslegen – dann entfaltet Darktide eine Schönheit, die sich mit Worten kaum fassen lässt. Die Musik? Ein infernalisches, elektronisches Gewitter, das deine Synapsen mit jedem Beat in Brand setzt. Die Umgebungen? Düster, gotisch, imposant – als wäre jede Ecke der Stadt Tertium ein Monument für Verzweiflung und Untergang. Die Details dieser sterbenden Welt, von rostigen Stahlplatten bis hin zu den Knochenresten gefallener Krieger, erzählen Geschichten von Jahrhunderten voller Gewalt.

Und dann sind da die Waffen. Meine Güte, die Waffen! Vom donnernden Bolter, der Chaos-Anhänger in glühende Fleischfetzen verwandelt, bis hin zu einem bescheidenen, aber umso befriedigenderen Lasergewehr – Warhammer 40000: Darktide beherrscht die Kunst, jeden Schuss und jeden Treffer wie eine Explosion purer Macht wirken zu lassen. Und nichts, absolut nichts, kommt dem Moment gleich, in dem du deine Kettensäge durch einen Rager ziehst. Das Summen der Zähne, das Spritzen von Blut, das Heulen deines Feindes – ein groteskes, beinahe opernhaftes Erlebnis.

Nahaufnahme eines Bolters, dessen Lauf raucht, während Chaos-Kultisten in einer Wolke aus Staub und Blut zu Boden gehen.

Eine Geduldsprobe für den Imperator

Aber, oh Imperator, diese Systeme! Darktide scheint von einer nahezu sadistischen Lust erfüllt zu sein, dich warten zu lassen. Du willst eine neue Mission spielen? Warte. Du willst neue Waffen checken? Warte. Du willst sinnvolle Verträge abschließen? Warte. Es ist, als wäre die halbe Spielzeit nur dafür gedacht, dich zu bremsen und deinen Enthusiasmus zu ersticken. Und selbst jetzt, nach einigen Updates, fühlt sich das Spiel immer noch unfertig an. Das Warten auf Features, die „demnächst kommen“, ist wie der Versuch, ein Loch im Warp zu stopfen.

Ein Update, das Hoffnung bringt

Doch halt, hier gibt es auch gute Nachrichten! Seit dem neuesten Update hat sich einiges getan. Die Klassenüberarbeitung ist ein Volltreffer – besonders der Speed & Greed Zealot bringt so viel Tempo und Chaos ins Spiel, dass du dich wie ein rachedurstiger Engel des Imperators fühlst. Die Waffenfühlbarkeit ist spürbar besser geworden, und die Chancen, tatsächlich eine brauchbare Waffe zu ergattern, sind endlich höher.

Ein intensiver Feuergefecht-Moment, in dem ein Flammenwerfer eine Horde Mutanten in glühende Asche verwandelt.

Stabilität ist ein weiterer Pluspunkt. Vor dem Update stürzte Warhammer 40000: Darktide manchmal so oft ab, dass ich mich fragte, ob ich nicht lieber den Codex Astartes lesen sollte. Doch jetzt? Ein einziger Crash in Stunden – und das in einem Spiel, das so intensiv und ressourcenfressend ist wie ein Kreuzzug gegen Orks.

Die Flammpistole der Götter

Und ja, wir müssen über den Flammenwerfer reden. Flammenwerfer in Videospielen sind oft eine Enttäuschung. Aber in Darktide? Dieser Flammenwerfer ist ein Gedicht! Wenn du mit einem Druck auf den Auslöser eine glühende Wand aus reinem Zorn entfesselst, die deine Feinde in Asche verwandelt, dann fühlst du dich wie ein Gesandter des Imperators selbst. Es ist nicht nur ein Werkzeug der Zerstörung – es ist eine Liebeserklärung an alles, was dieses Universum so herrlich und brutal macht.

Eine weitläufige, gotische Kathedrale mit massiven, verzierten Stützen, beleuchtet von düsterem Licht und umgeben von Chaos.

Fazit: Ein Rohdiamant im ewigen Krieg

Darktide ist wie eine chaotische Hymne auf das Warhammer-40k-Universum. Es macht dich wütend, es lässt dich warten, und manchmal scheint es zu versuchen, deine Geduld auf die Probe zu stellen. Aber wenn du all das überwindest, gibt es Momente – diese wahren, leuchtenden Momente – in denen das Spiel brilliert. In denen es dich an der Kehle packt und dich daran erinnert, warum du es liebst, in diese düstere, grausame Welt einzutauchen.

Von fröhlichen Segeltörns in Sea of Thieves zu den klaustrophobischen Kämpfen in Darktide – der Wechsel könnte kaum abrupter sein. Beide Spiele bieten intensive Koop-Action, doch die Atmosphäre und das Setting könnten unterschiedlicher nicht sein. Ob es ein perfektes Spiel ist? Sicher nicht. Aber es ist ein Spiel, das Herz, Stil und eine Prise Wahnsinn hat. Und das, meine Freunde, ist manchmal alles, was man braucht, um dem Imperium treu zu bleiben.