#Solarpunk Texte vom 8.10.24
So von Innen betrachtet ist er ja ganz hübsch, der Regen.. solange Fenster und Dach dicht sind. Grade eben auf dem Rad, da war's schon eine Herausforderung.. Tropfen die beim Fahren von der Kaputze fielen, nasses Pflaster in dem sich, im herbstlichen Dunkel die Stadt spiegelt.
Wäre da nur das Rinnsaal zwischen den alten, abgefahrenen und schiefen Pflastersteinen.. die Fußgänger und der Radverkehr. Mit Licht zwischen bunten Bäumen, vor deren gefallenen Laub man sich hüten muss. Die gelegentliche Pfütze und vieleicht noch hoch gewachsenes Unkraut am Wegesrand.
Der Regen wär doch ein Stück weniger schlimm.
– Morgennebel über Solarfeldern =========================================
Mein Rad lehnt am Holzgerüst, dass die Solarplatte stützt, unter der ich der aufgehenden Sonne entgegen blicke. Auf der morgendlichen Runde ist dies mein Inspirationsort. Mein Blick schweift hier über die leichten Hügel, die mit Solarpanelen überzogen sind. Zwischen drin – hier und da ein kleiner Baum, ein Busch und unten drunter Wege und Bepflanzung.
Da vorne ist sogar ein Baumhaus zu erkennen und jemand ist mit einem Kinderwagen ein paar Panele weiter spazieren. Die rote Sonne vor tiefem, morgenblauem Himmel, spiegelt sich auf den Platten, der Nebel tut das übrige um diese einzigartig magische Stimmung in die Landschaft zu zaubern. Ich rücke den Schaukelstuhl zurecht und hole meinen Termos-Suppentopf aus der Satteltasche. Wärend ich in Gedanken versinke, über das was ich heute vor habe zu lernen, wärmt mir die Suppe den Bauch. Was für eine Art in den Tag zu starten!
Microadventure Reisebüro – Maulbeerbaum – Verendeter Tug – begrünt, wiederbelebt; ===================================================
Schluss mit Microabenteuer.
Eigentlich schätze ich dieses kleine, staubige Reisebüro mit der kautzig-kunterbunten Betreiberin, die einem Rezepte für kleine Abenteuer braut. Die Abenteuer eröffnen einem immer wieder neue, schräge Perspektive und schärfen einem den Blick – auf das, das so nah ist und trotzdem übersehen.
Wie ein Tanz an einem ungewöhnlichen Ort einen etwa schon auf ein Abenteuer schicken kann..
Aber jetzt bin ich raus aus dem Beengenden, hab mich aufgemacht zu einem entlegenen Ort, an dem ein Zug gestrandet ist – vor geraumer Zeit. Inzwischen ist der Zug überwachsen und von der Natur zurückerobert. Mitten drin ein Maulbeerbaum.
– Holzgehäuse – Einlegearbeiten statt Tatoo ============================================
Das Abteil wird mal wieder durchgerüttelt. Dieses hier, im ersten Stock des Zuges, fühlt sich gelegentlich an, als wäre man in einem temporär fehlplazierten Schneckenhaus, das von der Lock mal eben noch zurechtgerückt wird.. anders lässt sich dieses enorme Gerumpel bei dem Schneckentempo nicht erklären. Gebannt blicke ich auf mein Gegenüber, das in filigrane Handarbeit vertieft ist.. routiniert hällt die Hand inne, bis das Geratter sich beruhigt hat, um dann fort zu fahren.
Hmm, es riecht nach Holzleim und ich würde mir mit dieser Pinzette vermutlich versehentlich einen Finger amputieren.. schon erstaunlich, was man so beobachten kann.
Es ist Nacht geworden, Schneeflocken schwirren auf das Zugfenster. Mein Gegenüber richtet sich auf – mit strahlendem Gesicht. Die Holzschatulle mit Zeichenutensilien ist jetzt mit einem neu eingelegten Fahrradfahrer verziert. Während die hübsch gefärbten Hölzer und der Leim sich verbanden, durfte ich mir die nächsten Stunden Geschichten einer mit dem Sommer vergangenen Radreise anhören. Denn jedes Symbol auf der Schatulle hat seine ganz eigene Geschichte...