Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht (Deutsch-Förderunterricht)
Ich will mal kurz (haha, als ob ich mich kurz fassen könnte) dokumentieren, wie gut gemeinte Maßnahmen genau entgegengesetzte und gar verheerende Wirkung haben können.
Es geht um Deutsch-Förderunterricht. Das kann ja eigentlich nicht schaden?
Es sei denn, wenn z.B. von fünf Gymnasien nur eines Deutsch-Förderunterricht im Angebot hat. Und die anderen Schulen Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse deswegen ablehnen. So dass all diese Kinder an dem einen Gymnasium landen.
Und dann hat man plötzlich ein Gymnasium, wo es statt der erwartbaren zwei Kindern pro Klasse schon die halbe Klasse ist, die kein Deutsch beherrscht. Das erschwert den Unterricht natürlich ungemein, und die Schule bekommt einen schlechten Ruf.
Zahlreiche Eltern versuchen dann, ihre Kinder auf eine andere Schule zu bekommen. Das klappt natürlich vor allem mit Kindern, die gut Deutsch sprechen. Das Problem verstärkt sich dadurch noch mehr.
Aber zumindest gibt es ja Förderunterricht?
Ja, aber mir sind keine Fälle bekannt, wo Deutsch-Förderunterricht einem Kind wirklich geholfen hätte. In einer deutschsprachigen Umgebung sind fremdsprachige Kinder nämlich in der Regel nach einem Jahr ohnehin soweit, dass sie dem Unterricht folgen können.
Stattdessen gehen die Kinder an eine Schule, wo kaum jemand gut Deutsch spricht. Und natürlich weichen sie dann auf ihre Herkunftssprache aus, es sind ja genug Sprecher der Sprache vorhanden. Deutsch-Spracherwerb verzögert sich, und kein Förderkurs kann das auffangen.
Natürlich wäre die ideale Lösung, wenn auch alle anderen Schulen Deutsch-Förderkurse anbieten würden. Aber die sehen ja auch das Chaos, das daraus resultiert, und wehren sich mit Händen und Füßen dagegen. Abgesehen davon will man “diese” Kinder ohnehin nicht haben.