Warum man nicht “nett” zu Russland sein sollte
#russland #krieg #imperialismus #desinformation #politik
Da ich sehe, dass die “lasst uns doch einfach nett zu Russland sein” Fraktion wieder aus ihrer Höhle hervorkriecht: dass wir jetzt in dieser Situation sind, hat auch damit zu tun, dass Deutschland über Jahrzehnte nett zu Russland war und nicht so genau hingeschaut hat. Damit haben wir Putin in der Meinung bestärkt, dass Deutschland ihm alles durchgehen lässt. Dabei gab es mehr als genug Gelegenheiten, um frühzeitig hellhörig zu werden.
Welche Gelegenheiten? Auch die Kriege natürlich, die Russland völkerrechtswidrig unter Vorwänden geführt oder unterstützt hat. Allein die Annexion Krims 2014 sollte eigentlich jeden wachrütteln.
Aber nicht nur das. Russland hat über Jahrzehnte auf eine Destabilisierung des Westens hingearbeitet, das ist wahrlich kein Geheimnis. Offizielle Desinformationskanäle wurden von inoffiziellen ergänzt, Russland hat bei jeder Verschwörungstheorie seine Finger drin.
Ich weiß nicht, wie groß der russische Beitrag bei Trump, bei den hiesigen Coronaleugnern oder der Nazi-Partei tatsächlich ist. Aber Tatsache ist: Russland unterstützt jede gesellschaftszersetzende Kraft. Weil wir so nett waren und ihnen nie auf die Finger geklopft haben.
Auch ein großer Teil der Internet-Kriminalität kommt aus Russland. Dort braucht man sich nämlich nicht vor Verfolgung zu fürchten, wenn man nur dem Westen schadet.
Und warum genau haben wir das zugelassen? Ach ja, weil wir im Gegenzug billigen Gas bekamen. Und dann haben wir Russland mal wieder verurteilt, ein paar symbolische Sanktionen verhängt und freuten uns weiter über die niedrigen Preise.
Bis wir eben nicht mehr ignorieren konnten, was Russland anrichtet. Und selbst jetzt gibt es viele, die gerne dazu übergehen würden, es als ein Problem anderer Leute zu sehen. Denn an EU-Grenzen machen Russlands Ambitionen sicherlich halt. Ganz bestimmt.