Was passierte mit den deutschen Juden, die in der Sowjetunion Zuflucht suchten?

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Nachdem 1933 die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht kamen, haben viele Juden das Land verlassen. Man kennt viele Geschichten deutscher Juden, die in den USA eine neue Heimat fanden. Worüber man weniger hört, sind aber die Geschichten der Juden, die in der Sowjetunion eine Zuflucht gesucht haben, oft aus ideologischen Gründen.

Bei den Schicksalen solcher Familien zeigt sich ein deutliches Muster. Die Sowjetunion nahm zunächst ausländische Expert*innen bereitwillig auf. Mit den Säuberungen in 1937, spätestens aber mit dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion in 1941 nahm das Unheil seinen Lauf auf.

So absurd es klingen mag, deutsche Juden wurden meist der Spionage zugunsten Deutschlands angeklagt. Hier half auch keine einwandfreie Reputation. Einige wurden hingerichtet, andere nach Sibirien verbannt.

Nachdem 1953 Stalin starb, wurden viele wieder rehabilitiert. Den Toten und den Kranken brachte das allerdings wenig.

Wer überlebte, hatte mit dem grassierenden Antisemitismus der Sowjetunion zu leben. Erst nach 1991 durften die Familien nach Deutschland zurückkehren. Zwei solche Familien kenne ich hier.