eines

Deutschland

#NoMoreDeathsOnOurStreets! Auch in #Deutschland!

Bezugnehmend auf einen aktuellen Beitrag von Radio 91,2 aus #Dortmund. Der dritte Obdachlose, der innerhalb einer Woche in der Stadt tot aufgefunden wurde.

Auch solche Meldungen sind wichtig, wenn man die #Gesellschaft für das Thema #Obdachlosigkeit, für die Schicksale der Menschen die auf der Straße leben sensibilisieren will. Einerseits. Andererseits wird es wie immer laufen. In unserer schnelllebigen Informationswelt werden solche Beiträge schnell in der Versenkung verschwinden und die Schicksale der Betroffenen in Vergessenheit geraten. In der Gesellschaft. In den #Medien. In der #Politik.

So traurig der Tod eines Menschen der in Dortmund auf der Straße lebte auch ist, dürfen wir nicht vergessen worum es in den nächsten fünf Jahren gehen muss – die #Überwindung der Obdachlosigkeit bis 2030 in den Mitgliedsstaaten der #EU.

Was wir vermeiden müssen sind Scheindebatten in Pseudogremien, den Zwang das Rad schon wieder neu zu erfinden, wiederholte Debatten die bereits zu Hauf geführt wurden und bei denen nichts dabei herumkam, Beschluss von Maßnahmen die nicht konkret genug formuliert sind und bei denen die fortlaufende Finanzierung nicht gewährleistet ist, auf die konkreten Bedarfe und Wünsche der Menschen um die es geht (Obdach- und Wohnungslose) nicht einzugehen.

Was jede*r von uns tun muss ist beispielsweise sich im Rahmen der #Bundestagswahl im Februar oder der #Kommunalwahl im Herbst in #NRW mit den Parteiprogrammen auseinanderzusetzen, zu schauen welche konkreten Lösungen sie für die Überwindung der Obdach- und Wohnungslositkeit von Menschen anbieten, um davon abhängend an der Wahlurne einer demokratischen Partei seine eigene Stimme zu geben.

Konkretes strukturiertes Vorgehen müssen wir von den Sozialverwaltungen der Kommunen und den politischen Gremien (Bund, Länder, Kommunen) einfordern.

  • Der #Rat der Stadt Köln beschloss vor seiner Sommerpause in 2025 das Kölner Konzept zur Bekämfpung von #Wohnungslosigkeit. Das, auch wenn es wage formuliert ist, grundsätzlich viele gute Ansätze enthält. Die kontinuierliche #Finanzierung der beschlossenen Maßnahmen muss nicht nur beschlossen sondern auch gewährleistet werden.

  • Mit den Erkenntnissen arbeiten, die der Kölner #Sozialverwaltung und den Ratsfraktionen seit Anfang 2020 aus dem Streetwork-Abschlussbericht Juni 2018 – Mai 2019 bekannt sind.

    • Manche Obdachlose machen lieber auf Platte, weil es zu wenig Unterbringungsangebote gibt wo Paare gemeinsam unterkommen können. Hier muss es darum gehen bestehende Kapazitäten vorrangig für die Unterbringung obdachloser Paare zu nutzen. Konkret Doppelzimmer in Wohnheimen, Betreutem Wohnen (BeWo), Einfachhotels beziehungsweise Belegrechtswohnungen. Unter anderem.

Konkretes strukturiertes Vorgehen ist auch in der Vernetzung der verschiedenen Akteure (Sozialverwaltungen der Kommunen, Vertreter*innen politischer Gremien, Ratsfraktionen, Ratsgruppen, Träger der Einrichtungen, ehrenamtlich organisierte Gruppen der Obdachlosenhilfe) zwingend notwendig. Ich habe grundsätzlich den Eindruck das es eine Form der Vernetzung gibt. Einerseits. Andererseits habe ich den Eindruck das, wenn es konkret darauf ankommt, manchen das Wohlergehen des eigenen Kirchturm wichtiger ist als die gemeinsame Sache, die Überwindung der Obdach- und Wohnungslosigkeit von Menschen.

  • Die Schaffung neuer Strukturen, also das Rad schon wieder neu zu erfinden, ist sicher nicht erforderlich.
  • Nutzung bestehender Kanäle (E-Mail, Messenger) für den Austausch untereinander.
  • Nutzung bestehender Kanäle (Webseiten, Soziale Netzwerke) für die Kommunikation nach außen, #Öffentlichkeitsarbeit.

Von den Medien müssen wir nicht einfordern das sie öfter über die Themen Obdach- und Wohnungslosigkeit berichten, dass, auch wenn hier und da noch viel Luft nach oben ist, tun sie. Sondern das sie es tiefgreifender tun. Ein Beispiel.

  • Nicht nur, aber vor allem im Zusammenhang einer #Berichterstattung über die #Winterhilfe in den Kommunen, liest man immer wieder mal Beiträge wo die Sozialverwaltungen betonen das niemand auf der Straße leben muss und zugleich darauf eingehen welche Hilfen sie für Obdachlose bereitstellen. Dem gegenüber steht die Realität, Menschen, die trotz der Angebote lieber auf Platte machen. Da muss man keinen #Journalismus studiert haben um zu erkennen das da etwas nicht stimmt.
  • Eine sachlichere und tiefgreifendere Berichterstattung von #Presse, #Rundfunk und #Fernsehen würde einer breiteren #Öffentlichkeit zugäng machen was nicht neu ist. Das mehr Obdachlose die Angebote der Hilfen vor Ort annehmen würden, wenn man auf deren konkrete Bedarfe und Wünsche eingehen würde. Beispielsweise

Abschließende Bemerkungen

  • Wir müssen Prioritäten setzen. Unabhängig davon wie realistisch die Erreichung des Ziel, die Überwindung der Obdachlosigkeit bis 2030, ist.
  • Die Mittel, personnel wie finanziell, für #Streetwork müssen massiv aufgestockt werden. Indem man ihnen auf Augenhöhe begegnet kann man Menschen dazu bewegen bestehende Hilfen anzunehmen. Bei manchen sind allerdings mehr als zwei Gespräche notwendig, bevor diese den ersten Schritt machen.
  • Streetwork sollte nicht der Polizei, dem Ordnungsamt oder den Mitarbeitenden der Verkehrsunternehmen überlassen werden. Sondern fachlich qualifizierten und erfahrenen Mitarbeitenden der Sozialverwaltungen der Kommunen.
  • Nicht nur zusätzliche Angebote (Tagesaufenthalte, Nacht Cafés) schaffen, sondern diese gleichmäßig über die Kommunen verteilen, also auch in den Stadtbezirken, in den Veedeln (Stadtteilen). Vor allem Öffnungszeiten die sich an den Bedarfen der Menschen orientieren, also täglich und auch an Wochenenden und Feiertagen.

Housing First ist kein neues Konzept!

In diesen Tagen berichteten verschiedene Medien das #Rostock #HousingFirst erproben wird. Wenn man sich die Beiträge, zumindest manche Schlagzeilen durchliest, kann man den Eindruck bekommen dass das was neues ist.

Das ist falsch und die erneute #Berichterstattung zum Thema offenbart ein grundsätzliches Problem das wir in #Deutschland haben.

Wenn man nicht schaut ab wann das Konzept in ganz #Finnland angewandt wurde, sondern das erste mal, dann wird Housing First dort seit 1985 (https://ysaatio.fi/en/), also seit 39 Jahren angewandt. Nachweislich erfolgreich.

Wenn man hierzuland anspricht, warum man das Rad schon wieder neu erfinden, also ein weiteres Modellprojekt für Housing First haben muss, dann heißt es oft das man die Situation woanders (Länder, Städte) nicht mit der bei uns vergleichen kann. Was meiner Meinung nach Quatsch ist. Selbstverständlich kann man das. Denn wenn man sich die Zeit nimmt sich mit dem Thema zu befassen, unter anderem den Gründen für die #Obdachlosigkeit oder #Wohnungslosigkeit von Menschen, wird man schnell feststellen das diese überall auf der Welt gleich sind. Man wird auch feststellen das es hinsichtlich der Hilfsangebote überall das gleiche ist. Entweder wird zu wenig oder nichts für Menschen, die auf den Straßen und Plätzen leben getan.

Pseudodebatten in Scheingremien statt konkreter Lösungen? Ja!

Die öffentlichen Verwaltungen und die #Politik müssen die Prioritäten anders setzen. Für ein #Konzept das sich in Finnland seit 39 Jahren bewährt und das in immer mehr Kommunen hierzuland angewandt wird, braucht man keine erneuten Modellprojekte. Der #Fokus muss eindeutig darin liegen mehr bezahlbaren #Wohnraum für alle zu schaffen, den man auch für Housing First nutzen kann.

Das hat auch zur Folge das die Haushalte, das heißt die Sozialausgaben massiv, deutlich spürbar entlastet werden.

In #Köln liegt der aktuelle #Mietrichtwert der #Kosten der #Unterkunft (KdU) für alleinlebende Leistungsempfänger*innen bei 651 Euro pro Monat, zuzüglich der Heizkosten. Würde jemand der #Bürgergeld bezieht seine #Wohnung verlieren und von der #Stadt Köln in einem Einfachhotel untergebracht werden, bedeutet dass das die Stadt dem Eigentümer eine Pauschale für die Unterbringung, pro Nacht und Person zahlt. Diese kann bei 40 Euro oder 51 Euro liegt. Kann man sich selbst ausrechnen wieviel das im Monat ist.

Interessant wird es wenn die Unterbringung in Zwei-Bett- oder Mehr-Bett-Zimmern erfolgt. Dann bekommen die Betreiber keine Pauschale pro Zimmer. Sondern dann erhöht sich der Betrag abhängig davon wie viele Menschen tatsächlich dort untergebracht sind. Findet den Fehler.