eines

Köln

Übernachtungsgebühren für die, die sowieso nichts haben?

Laut einem Bericht des Südwestrundfunk plant die Stadt #Mainz Gebühren für die Übernachtung in Obdachlosenunterkünften zu erheben. Das ist nicht neu und gibt es auch in anderen Kommunen. Beispielsweise kann man eine entsprechende Satzung im #Ratsinformationssystem der Stadt #Köln nachlesen.

Worum geht es?

Um die Übernachtungskosten, also Kosten der Unterkunft, in Obdachlosenheimen und nicht um die Betreuungskosten.

Sind Notschlafstellen betroffen?

Zwar kenne ich nicht die konkreten Angebote vor Ort, gehe aber davon aus es ist wie überall, dass die Notschlafstellen kostenlos sind. Insofern nein.

Wie sieht es in anderen Städten aus? #Köln zum Beispiel.

Beispiel Wohnheim, Betreutes Wohnen (BeWo). Am Anfang steht ein Aufnahmegespräch. Darin wird man auch über die Kosten für die Unterbringung informiert. Hat man einen Job, ist man Selbstzahler. Ansonsten übernimmt das #Jobcenter die Kosten der Unterkunft.

Beispiel Einfachhotel. Hier erfolgt die Zuweisung über die #Fachstelle #Wohnen der #Stadt Köln. Bei Leistungsempfänger*innen übernimmt das #Sozialamt die Kosten für die Unterbringung. Hat man einen Job, ist man Selbstzahler.

Wo liegt das Problem?

Im #Mangel an bezahlbarem Wohnraum für alle. Sowie die #Unterstützung der Geschäftemacherei der #Armutsindustrie durch die Sozialverwaltungen der Kommunen und die #Politik.

Findet ein Bürgergeldempfänger in Köln keine bezahlbare Wohnung und bekommt von der Fachstelle Wohnen der Stadt eine Zuweisung in ein Einfachhotel, heißt das, dass das für die Übernachtung eine Pauschale von beispielsweise 51 Euro pro Übernachtung und Person (nicht pro Übernachtung und Zimmer) fällig wird. Das heißt 1.530 Euro pro Person und Monat. Dem gegenüber stehen die aktuell gültigen Mietrichtwerte, wonach die Miete maximal 677 Euro pro Monat, zuzüglich Heizkosten betragen darf. Findet den Fehler.

Und wie geht es jetzt weiter?

Diese Frage sollte man sich nicht nur wegen der im Herbst stattfindenden Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen stellen. Beispielsweise auch im Hinblick auf das #Ziel, die #Überwindung der #Obdachlosigkeit bis 2030, in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Dazu gibt es auf der Webseite des #Europaparlament folgende Informationen.

Beziehungsweise auf der des Bundesministerium für #Wohnen, #Stadtentwicklung und #Bauwesen.

Das nordrhein-westfälische Ministerium für #Arbeit, #Gesundheit und #Soziales informiert unter

beziehungsweise das Kölner #Konzept zur Bekämpfung von #Wohnungslosigkeit kann man im Ratsinformationssystem der Stadt Köln unter

aufrufen und lesen.

Das Ziel ist gesetzt. Entscheidend ist, was die neue #Bundesregierung konkret tun wird, nicht tun wird. Beziehungsweise wie sich die Parteien auf der kommunalen Ebene, in #Köln zum Beispiel, im Hinblick auf dem Kommunalwahlkampf konkret zum Thema positionieren. Auch deshalb, weil es zur Zeit, schon wieder, eine öffentliche und alles andere als sachliche und zielführende Debatte um die #Verwahrlosung des öffentlichen Raum in Köln geht. Wo von manchen Akteuren bewusst der Eindruck erweckt wird das Drogengebrauchende und Obdachlose dafür verantwortlich seien.

Ihr solltet euch in den kommenden Wochen und Monaten in den Quellen der Parteien, beispielsweise hier

informieren und wenn ihr Fragen habt oder verbindliche Aussagen zu konkreten Themen vermisst, die jeweiligen Parteien darauf ansprechen, ihnen schreiben. Ihr solltet euch auch hier informieren,

was die Parteien hinsichtlich der Überwindung der Obdach- und Wohnungslosigkeit tun, nicht tun. Die Seite des #Sozialausschuss dürfte insofern interessant sein, weil davon auszugehen ist das, wenn das Wetter sich nicht wesentlich verschlechtert, die #Winterhilfe 2024/25 der Stadt Köln Ende März endet und es wahrscheinlich in irgendeiner Form eine Nachbereitung im Sozialausschuss gibt.

Informiert euch und beobachtet die #Berichterstattung, #Öffentlichkeitsarbeit auf verschiedenen Kanälen und stellt euch beim lesen der veröffentlichten Inhalte die Fragen ob dies verbindliche Aussagen sind, eine konkrete Lösung die zur Überwindung der Obdachlosigkeit beiträgt.

Stimmt

Das zentrale #Problem bezugnehmend auf eine aktuelle Veröffentlichung auf t-online ist der fehlende #Wohnraum. Plus das man hierzuland in den öffentlichen Verwaltungen und politischen Gremien aller Ebenen zu viel redet, statt zu machen. Man muss strukturiert vorgehen, dass Ziel muss die #Überwindung der #Obdachlosigkeit bis 2030 sein und dabei müssen folgende Fragen im Fokus stehen.

  • Wie schafft man den benötigten #Wohnraum um das Ziel zu erreichen?
  • Wie bringt man die Menschen vorübergehend unter, bis der benötigte bezahlbare Wohnraum für alle geschaffen wurde?

Zu zwei Auszügen aus dem verlinkten Beitrag von t-online eigene und persönliche Anmerkungen.

  • Die Einrichtungen seien in Köln gut aufgestellt und es gebe genug Unterbringungsmöglichkeiten. Muss man hinterfragen. Ich halte es für eine vorgeschobene Ausrede der Akteure des Hilfesystem in #Köln. Um das weitestgehend sachlich beurteilen zu können müsste man einmal wissen wie viele Kapazitäten es gibt um dem die Zahl der Menschen die obdach- und wohnungslos sind gegenüber stellen. Einschließlich der Geflüchteten. Man (die #Sozialverwaltung der #Stadt Köln und die #Kommunalpolitik) muss sich aber auch mit der Frage befassen was man tun muss, damit die Menschen die bestehenden Angebote annehmen.

  • “Heiligsprechen” wolle der Sozialarbeiter seine Klienten jedoch nicht – wer im Bahnhof in eine Fotokabine uriniert, habe berechtigterweise mit einem Ordnungsgeld zu rechnen. Auch solche oder ähnlich formulierte Aussagen muss man bei einer sachlichen #Debatte zulassen, ungeachtet der eigenen und persönlichen #Meinung. Vor Jahren war ich bei einer Veranstaltung zum Thema Urbane Kompetenz im DOM Forum, wo eine Aussage gemacht wurde die in die Richtung geht. Bezogen auf die Situation am #Neumarkt und die Menschen die sich dort aufhalten. Das der öffentliche Raum allen gehört. Dass das heißt das sich auch Drogengebrauchende und Obdachlose dort aufhalten dürfen. Dass das aber auch heißt das für sie die gleichen Regeln wie für alle anderen gelten müssen.

    • Vor allem durch Erfahrungen die ich sammelte, als ich vor Jahren bei einer Kochgruppe einer Suppenküche ehrenamtlich engagiert war weiß ich das es meistens genügt wenn man die Menschen auf Augenhöhe, aber bestimmt anspricht. Oft sind sie auch selbst bemüht deeskalierend einzuwirken. Deswegen muss man das #Streetwork Angebot massiv ausbauen, nicht nur in der #Innenstadt von Köln. Nicht nur um die Menschen auf die Regeln, die auch für sie gelten, anzusprechen. Vor allem weil es bei manchen Menschen mehr als ein Gespräch bedarf bevor sie Hilfen annehmen und den ersten Schritt wagen.

Sauberkeitsoffensive? Lösungen? Stadtbild-Debatte?

Ursprünglich wollte ich rückblickend auf die vergangene Woche andere Worte zum Sonntag schreiben und dabei wenige Sätze zu drei Theme die mich die Woche beschäftigten schreiben bis ich einen Beitrag des Kölner Stadt-Anzeiger las. Wo es, schon wieder, um die von der Oberbürgermeisterin losgetretene Debatte um die zunehmende #Verwahrlosung in #Köln geht. Aus gegebenem Anlass nun ein paar Sätze meinerseits zum möglichen Ausbau der Hilfsangebote für suchterkrankte und obdachlose Menschen und wie man es meiner Meinung nach anstellen muss, weil ich in der Debatte eine Struktur vermisse und die Ermöglichung der Teilhabe von Obdachlosen als Expert*innen in eigener Sache.

Vor allem muss eins passieren. Beschlüsse in den politischen Gremien (Rat, Sozialausschuss, Bezirksvertretungen) verbindlicher formulieren.

  • Wie werden die Maßnahmen konkret finanziert und wie wir die Gewährleistung der fortlaufenden Finanzierung konkret gewährleistet?
  • Ab welchem konkreten Datum beziehungsweise innerhalb welchem konkreten Zeitraum wird eine Maßnahme umgesetzt?

Hilfsangebote für suchterkrankte und obdachlose Menschen

Vor Jahren, als ich politisch aktiver war, war das eine oft zu hörende Standardaussage von Vertreter*innen der #Sozialverwaltung der #Stadt #Köln beziehungsweise der #Armutsindustrie. Zwar ist da noch viel Luft nach oben, aber im Vergleich zu den ersten Jahren die ich in Köln lebte hat sich viel getan. Nichts desto trotz gibt es meinen eigenen und persönlichen Eindrücken nach noch zu viele Defizite. Eins vorweg. Um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen.

Natürlich kann man unterschiedlicher Meinung sein und selbstverständlich eigene Lösungen haben, wie man die #Obdachlosigkeit und #Wohnungslosigkeit von Menschen überwinden will. Mir ist auch bewusst das die Verwaltungen der Kommunen und die politischen Gremien oft nicht so können wie sie wollen, weil auch sie sich im Rahmen von Bestimmungen und Gesetzen bewegen müssen. Mir geht es um Lösungen die man längst umgesetzt haben hätte können, wenn denn ein Wille da wäre. Stattdessen versteift man sich auf sich wiederholende Scheindebatten in Pseudogremien. Statt zu machen.

Nachfolgend will ich versuchen zu vermitteln worum es geht.

Eine Debatte um den Aufenthalt von Drogengebrauchenden und Obdachlosen im öffentlichen Raum gab es schon immer. Vor geraumer Zeit ist das wieder in den öffentlichen Fokus gerückt. Ausgelöst durch ein Statement einer ehemaligen Dombaumeisterin in der örtlichen Presse. Die Kommunalpolitik reagierte insofern, dass zwei Fraktionen im Stadtrat (DIE LINKE und SPD) einen Antrag im #Sozialausschuss einbrachten, der laut Niederschrift abgeändert einstimmig übernommen wurde. In dem Antrag geht es meinem Verständnis nach unter anderem darum für Menschen die auf den Straßen und Plätzen der Stadt leben, konkret im #Domumfeld, mehr Angebote zu schaffen. Grundsätzlich sehr gut. Aber!

Bevor man den gleichen Fehler wie immer macht und das Rad schon wieder neu erfindet sollte man zunächst mit dem Arbeiten was man hat. Beispielsweise bei den bestehenden Einrichtungen am #Hauptbahnhof, im Domumfeld die nicht vorhandene #Barrierefreiheit herstellen. Vor allem gewährleisten das die kontinuierliche #Finanzierung gesichert ist, damit die Träger der Angebote nicht alle Jahre wieder vor der Ungewissheit stehen ob ihre Angebote nach dem Jahreswechsel fortbestehen. Man muss aber auch die personelle Ausstattung der Angebote massiv verbessern. Damit die Träger regelmäßige und verlässliche Öffnungszeiten anbieten können. In einzelnen Fällen ist das leider nicht der Fall.

Fußläufig erreichbar vom Hauptbahnhof und Dom gibt es eine Hand voll Einrichtungen, Anlaufstellen für Obdach- und Wohnungslose. Die Bahnhofsmission an Gleis 1 mitgezählt. Lediglich sie und das Gulliver am Rheinufertunnel haben täglich offen. Die anderen drei Einrichtungen sind Angebote des SKM Köln. Davon zwei Kontaktstellen. Beide am Bahnhofsvorplatz. Eine für Wohnungslose. Deren Öffnungszeiten gleichen seit Monaten einer Lotterie. Wenn Mitarbeitende aus Gründen (Krankheit, Urlaub) kurz- oder längerfristig ausfallen ist das natürlich nicht verwerflich. Dennoch bin ich der Meinung das die Bemühungen um eine baldige Abhilfe nicht ausreichend genug waren. Das ist insofern nicht nachvollziehbar, wenn mit zweierlei Maß gemessen wird.

Samstags ist die #Kontaktstelle für Wohnungslose geschlossen. Sonntags nur zum Mittagstisch geöffnet. Dann sind nur Ehrenamtliche vor Ort und es gibt nur Essensausgabe. Wogegen in der Woche festangestellte Mitarbeitende vor Ort sind und zwei Sozialarbeiterinnen. Fehlt eine Sozialarbeiter*in kann kein Mittagstisch angeboten werden, weil dafür zwei anwesend sein müssen. Man begründet das meines Wissens mit der Postausgabe. Kann ich trotzdem nicht nachvollziehen. Gerade weil die Situation seit Monaten so ist, also bekannt ist, hätte man längst eine Lösung finden müssen. Es gibt Armutsbetroffene die zum Beispiel kein Handy haben, telefonisch nicht erreichbar sind. Wenn man zu oft den Weg umsonst zurückgelegt hat überlegt man sich ob man sich das noch mal antut.

Statt also wie gesagt das Rad schon wieder neu zu erfinden und neue Angebote in Form von Einrichtungen für Obdachlose im Domumfeld zu schaffen, sollte man zunächst die Defizite bei den bestehenden abarbeiten. Wie angesprochen die Barrierefreiheit und die finanzielle Sicherheit, damit die Träger weitere Mitarbeitende beschäftigen und die Öffnungszeiten ausweiten können. Kernöffnungszeiten die täglich bestehen sollten. Auch an den Wochenenden und Feiertagen. Wenn man entsprechende Angebote schafft werden sie von den Menschen angenommen und werden meiner Einschätzung nach auch dazu führen das sich die Menschen auf die bestehenden Einrichtungen verteilen und beispielsweise nicht alle zum #Gulliver gehen.

Das kann man den Trägern der Angebote natürlich nicht vorwerfen, dass ihre Kapazitäten endlich sind. Das ist meines Erachtens auch nicht zielführend wenn sich zu viele Menschen auf zu wenige Angebote konzentrieren. Es muss ja auch genug Zeit für Gespräche mit den Sozialarbeiter*innen sein.

Housing First ist kein neues Konzept!

In diesen Tagen berichteten verschiedene Medien das #Rostock #HousingFirst erproben wird. Wenn man sich die Beiträge, zumindest manche Schlagzeilen durchliest, kann man den Eindruck bekommen dass das was neues ist.

Das ist falsch und die erneute #Berichterstattung zum Thema offenbart ein grundsätzliches Problem das wir in #Deutschland haben.

Wenn man nicht schaut ab wann das Konzept in ganz #Finnland angewandt wurde, sondern das erste mal, dann wird Housing First dort seit 1985 (https://ysaatio.fi/en/), also seit 39 Jahren angewandt. Nachweislich erfolgreich.

Wenn man hierzuland anspricht, warum man das Rad schon wieder neu erfinden, also ein weiteres Modellprojekt für Housing First haben muss, dann heißt es oft das man die Situation woanders (Länder, Städte) nicht mit der bei uns vergleichen kann. Was meiner Meinung nach Quatsch ist. Selbstverständlich kann man das. Denn wenn man sich die Zeit nimmt sich mit dem Thema zu befassen, unter anderem den Gründen für die #Obdachlosigkeit oder #Wohnungslosigkeit von Menschen, wird man schnell feststellen das diese überall auf der Welt gleich sind. Man wird auch feststellen das es hinsichtlich der Hilfsangebote überall das gleiche ist. Entweder wird zu wenig oder nichts für Menschen, die auf den Straßen und Plätzen leben getan.

Pseudodebatten in Scheingremien statt konkreter Lösungen? Ja!

Die öffentlichen Verwaltungen und die #Politik müssen die Prioritäten anders setzen. Für ein #Konzept das sich in Finnland seit 39 Jahren bewährt und das in immer mehr Kommunen hierzuland angewandt wird, braucht man keine erneuten Modellprojekte. Der #Fokus muss eindeutig darin liegen mehr bezahlbaren #Wohnraum für alle zu schaffen, den man auch für Housing First nutzen kann.

Das hat auch zur Folge das die Haushalte, das heißt die Sozialausgaben massiv, deutlich spürbar entlastet werden.

In #Köln liegt der aktuelle #Mietrichtwert der #Kosten der #Unterkunft (KdU) für alleinlebende Leistungsempfänger*innen bei 651 Euro pro Monat, zuzüglich der Heizkosten. Würde jemand der #Bürgergeld bezieht seine #Wohnung verlieren und von der #Stadt Köln in einem Einfachhotel untergebracht werden, bedeutet dass das die Stadt dem Eigentümer eine Pauschale für die Unterbringung, pro Nacht und Person zahlt. Diese kann bei 40 Euro oder 51 Euro liegt. Kann man sich selbst ausrechnen wieviel das im Monat ist.

Interessant wird es wenn die Unterbringung in Zwei-Bett- oder Mehr-Bett-Zimmern erfolgt. Dann bekommen die Betreiber keine Pauschale pro Zimmer. Sondern dann erhöht sich der Betrag abhängig davon wie viele Menschen tatsächlich dort untergebracht sind. Findet den Fehler.

Aller guten Dinge sind drei? Und jetzt?

Das Nachrichtenportal Tag24 veröffentlichte einen Bericht der sich auf die Ergebnisse einer Befragung der #Stadt #Köln unter etwa 800 Obdach- und Wohnungslosen bezieht. An dieser Stelle der Hinweis das es bereits in der Vergangenheit Befragungen obdach- und wohnungsloser Menschen gab. Im Zeitraum zwischen Juni 2018 und Mai 2019 unter den Menschen, die auf den Straßen und Plätzen in Köln lebten. Der #Streetwork#Abschlussbericht hierzu wurden den Mitgliedern der #Stadtarbeitsgemeinschaft #Wohnungslosenpolitik Anfang 2020 ausgehändigt, also auch den Ratsfraktionen, beziehungsweisen den Parteien die seinerzeit Fraktionsstatus hatten. Beziehungsweise eine vom #Ministerium für #Arbeit, #Gesundheit und #Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen beauftragte Befragung von Wohnungslose ohne Unterkunft und verdeckt Wohnungslosen im Lande.

Das heißt, zusammengefasst, gibt es mittlerweilen wenigstens drei Berichte zur Situation obdach- und wohnungsloser Menschen. Man hätte sich die Mühe mit dem des #MAGS und den aktuell veröffentlichten der Stadt Köln sparen können, wenn die Sozialverwaltung, also die Stadt und die #Politik konkret etwas aus den Erkenntnissen des Streetwork-Abschlussbericht gemacht hätten. Beispielsweise Umstellung, wo es noch nicht der Fall ist, auf Unterbringung in abschließbaren Einzelzimmern statt Mehr-Bett-Zimmern, oder Nutzung der Doppelzimmer in eigenen Angeboten oder Unterkünften der Träger, um dort obdachlose Paare unterzubringen.

Beziehungsweise man kann sich die Mühe mit solchen Studien und Befragungen sparen. Würde man, was selbstverständlich sein sollte, sich von Beginn an auf Augenhöhe mit den Menschen bewegen und ihnen zuhören und ihre eigenen, tatsächlichen Bedarfe und Wünsche ernst nimmt. Sinngemäß müsste man die so gewonnenen Erkenntnisse, selbstverständlich innerhalb der datenschutzrechtlichen Bestimmungen für die Sozialverwaltung und Politik nutzbar machen und an diese weitergeben.

Deswegen die Überschrift. Aller guten Dinge sind drei? Und jetzt?

Ich gehe davon aus das den aktuelleren Bericht der Stadt Köln das gleiche Schicksal ereilt wie zuvor den Streetwork-Abschlussbericht und den des nordrhein-westfälischen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Zu viele Scheindebatten (Gerede) in zu vielen Pseudogremien. Keine konkreten und verbindlichen Aktionen. Und in paar Jahren sollten wir nicht überrascht sein, wenn sich die Geschichte wiederholt und es das gleiche bla bla bla zu hören gibt.

Einfach. Einfach?

Bezugnehmend auf zwei aktuelle Veröffentlichungen. * https://www.express.de/koeln/koeln-fuer-immer-verlassen-kein-gesocks-844500 * https://www.express.de/koeln/wegen-gesocks-koeln-verlassen-schauspieler-kontert-845279

Ich will mich bemühen hinsichtlich dieser Debatte kurz zu fassen.

Es gibt einen Einwohner der aus Gründen von #Köln nach Bayern zog und der ansprach was aus seiner Sicht in der Stadt falsch läuft. Es gibt aber auch, sowohl in beiden Artikeln des #Express und auf der #Facebook-Seite Gegenreden. Wortbeiträge von Menschen die der #Meinung sind das Köln trotzdem eine lebenswerte #Stadt ist. Ist das worüber berichtet wurde neu? Nein. Ist absehbar das es keine schnellen Lösungen geben wird? Ja.

Was ich gut finde ist, dass es Wortbeiträge von Menschen gibt aus denen hervorgeht das es am Ende darauf ankommt was man, die Einwohnerinnen der Stadt, die Touristinnen aus der Situation macht. Das die #Gesellschaft für den #Müll den sie unachtsam und bewusst im öffentlichen Raum hinterlässt, an den Haltestellen, in den Bussen oder Bahnen, nicht Dritte verantwortlich machen kann.

Was absehbar war, auch wenn es nervt, dass manche versuchen in der #Debatte den Eindruck zu erwecken, dass Menschen die auf den Plätzen und Straßen der Stadt leben, sich dort aufhalten, die einzig Verantwortlichen dafür sind, dass Köln verwahrlost.

Warum das manchmal nicht so einfach ist wie manche sich es vorstellen, will ich versuchen an einem Kommentar eines Nutzer auf Facebook zu erläutern, der unter anderem schrieb (gemeint waren Obdachlose) man solle den Menschen doch endlich helfen. Insofern noch einmal zum mitschreiben.

Ob es perfekt ist und verbessert werden kann ist eine andere Debatte. Grundsätzlich muss man aber festhalten das es in der Kölner #Innenstadt keinen Mangel an Anlaufstellen für Drogengebrauchende und Obachlose gibt. Ich habe auch nicht den Eindruck das die fehlende #Information ein Problem ist. Viele Menschen wissen welche #Unterstützung sie wo bekommen und wie sie dorthin gelangen. Es ist halt nur so, dass ist bekannt, dass manche aus Gründen keinen Anspruch haben, weil sie keine Unionsbürgerinnen sind oder Unionsbürgerinnen die keinen Leistungsanspruch haben. Manche lehnen Hilfen, Unterbringungsangebote ab, weil sie sich nicht von ihren Partner*innen, von ihren Vierbeinern trennen wollen, weil es unzureichend Angebote für obdachlose Frauen ist oder weil sie sich als Menschen mit queerem Hintergrund dort nicht sicher fühlen.

Weil sie nicht wollen

Bezugnehmend auf eine aktuelle Veröffentlichung des Tagesspiegel. Was die Gesellschaft, die Parteien, die Politikerinnen tun? Nach unten treten. In Richtung Armutsbetroffener. Was die Medien tun? Den Parteien und Politiker*innen eine Bühne für deren unsägliches Verhalten bieten. Was die Medien nicht tun? Berichten um wie viel Euro die Sozialausgaben und somit die Haushalte entlastet werden würden, wenn es mehr bezahlbaren Wohnraum für alle gäbe.

Nehmen wir #Köln als Beispiel. In den aktuell geltenden #Mietrichtwerten könnt ihr nachlesen wie viel die #Miete einer #Wohnung betragen darf, damit das örtliche #Jobcenter die #Kosten der #Unterkunft (KdU) übernimmt. Jemand der Sozialberatung anbot erklärte mir das vor Jahren so. Bis zu dem Betrag muss die Miete übernommen werden. Liegt sie darüber muss das Jobcenter prüfen das man keine günstigere Wohnung fand. Wobei hier die Vermeidung von #Obdachlosigkeit/#Wohnungslosigkeit Vorrang hat. Vor Jahren fand ich ein möbliertes Apparment zur Untermiete. Meine Kaltmiete lag fünf Euro über dem damaligen Mietrichtwert. Die Sachbearbeiterin im Jobcenter betonte das extra, meinte aber das sie trotzdem bewillige das die Miete gezahlt wird, damit ich nicht auf der Straße lande. In dem Gespräch teilte sie mir aber auch mit das, wenn die Miete deutlich höher gewesen wäre, sie getan hätten worauf der #Tagesspiegel in seinem Bericht einging, mir mitzuteilen das ich sehen muss wie ich die Differenz zwischen dem was das Jobcenter zahlt und der Miete selbst tragen muss.

Weswegen ich in der Überschrift schrieb Weil sie nicht wollen?

Ja, ich bin der Meinung das sie (die öffentlichen Verwaltungen und die Politik) die Haushalte nicht entlasten wollen. Durch die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum für alle. Durch die damit einhergehende Entlastung der Sozialausgaben. Das wäre eine sinnvollere und nachhaltigere Maßnahme, statt mit den Füßen nach unten in Richtung Armutsbetroffene*r zu treten.

Wenn ihr die weiter oben verlinkten Mietrichtwerte für Köln betrachtet seht ihr selbst wie hoch die Miete für Alleinstehende, Paare, Haushalte mit drei oder vier Personen sein kann. Wenn die Betroffenen sich nun außer Stande sehen für die Differenz selbst aufzukommen und #Wohnungslosigkeit droht oder sie bereits #obdachlos wurden wegen Verlust der eigenen Wohnung, dann ist eine Möglichkeit der Unterbringung in Köln die in einem Einfachhotel. Hier erfolgt die Zuweisung über die #Fachstelle #Wohnen der #Stadt. Diese stellen der Stadt eine Pauschale pro Person und Übernachtung in Rechnung. Wohl gemerkt, pro Person, nicht pro Zimmer.

Diese Pauschale kann von Hotel zu Hotel unterschiedlich sein und beispielsweise 51,00 Euro pro Person und Übernachtung betragen, also 1.551 Euro pro Person und Monat. Was das heißt wenn in einem Zimmer zwei, drei oder vier Menschen untergebracht sind könnt ihr euch selbst ausrechnen.

Zwar gibt es mit dem Kölner Konzept zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit einen konkreten Punkt der vorsieht die Dauer, die Menschen in Einfachhotels untergebracht sind zu verringern, auf neun Monate. Dies ändert aber nichts an der Überschrift. Es enthält keine konkreten Maßnahmen mit welchem Wohnraum man die Menschen nach den neun Monaten versorgen, beziehungsweise wie man ihn schaffen und finanzieren wird. Insofern lediglich Lippenbekenntnisse.

Auch an Selbstzahler*innen denken

Wer einen Job hat, zahlt selbst. Das ist in den Einfachhotels nicht anders als bei Wohnheimen oder Betreutem Wohnen (BeWo) oder Unterbringung in einem der städtischen Sozialhäuser. Von wenigstens einem Träger weiß ich das diese Kosten gestaffelt sind, abhängig vom Einkommen und das es eine Obergrenze gibt. Ob das bei den Hotels ähnlich ist, ist mir nicht genau bekannt. Ich erinnere mich jedoch an ein Gespräch mit einem Menschen der berufstätig war und aufgrund dessen die Unterbringung, etwa 900 Euro pro Monat, selbst zahlen sollte. Seine Bemühungen um Wohngeld waren nicht erfolgreich, weil er zu viel verdiente. So bliebe ihm eine Zeit lang von seinem Gehalt nach Abzug der Kosten für die Unterbringung nicht viel übrig. Er verließ schlussendlich das Einfachhotel wo er untergebracht war aus eigenem Wunsch. Ob er eine Wohnung fand oder anderweitig unterkam ist mir nicht bekannt. Auch ein Teufelskreis.