Ukraine-Konflikt und Parallelen zum Münchener Abkommen

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Ich weiß nicht, inwiefern ihr die Nachrichten um Russland und Ukraine verfolgt, aber es gibt hier klare historische Parallelen.

1938 standen Großbritannien und Frankreich vor einer Entscheidung: Tschechoslowakei beistehen oder Forderungen des Nazi-Deutschlands erfüllen.

Ähnlich, wie Russland sich immer wieder zum Retter der russischsprachigen Bevölkerung der Ukraine aufschwingt, hat Hitler die Situation der Sudetendeutschen als Vorwand benutzt, um einen internationalen Konflikt zu inszenieren. Und das wurde für ihn ein voller Erfolg.

Großbritannien und Frankreich haben beschlossen, um jeden Preis einen Krieg vermeiden zu wollen. Also haben sie alle deutschen Forderungen akzeptiert. Das Münchener Abkommen erlaubte Deutschland, das Sudetenland zu annektieren. Tschechoslowakei wurde nicht gefragt.

Aus heutiger Sicht ist klar, dass Großbritannien und Frankreich naiv waren, als sie hofften, dass Hitler sich damit zufrieden geben würde. Anfang 1939 wurde die “Rest-Tschechei” besetzt. Als immer noch kein Widerstand folgte, griff Deutschland Polen an.

Es ist schwer zu sagen, ob diese Entwicklung damals ebenfalls absehbar war. Mit diesem historischen Beispiel vor Augen ist sie es heute aber definitiv: jede erfüllte russische “Forderung” im aktuellen Konflikt wird nur noch weitere Begehren provozieren.

Dass wir heute diese Situation überhaupt haben, hat nicht zuletzt damit zu tun, dass die internationale Gemeinschaft bei der Besetzung Krims nur zugesehen hat, genau wie als Russland ihre Marionettenregierungen in Donezk und Lugansk etabliert hat.

Ich weiß nicht, ob Russland wirklich eine Invasion der Ukraine plant. Ich hoffe sehr, dass es nur Drohgebärde sind. Dieser Konflikt kann aber nur gelöst werden, wenn die Staatengemeinschaft aktiv der Ukraine beisteht. Nicht nur mit Worten, sonder mit Taten.

Nachträgliche Klarstellung: Putin ist kein Hitler, an dieser Stelle enden die Parallelen. Ein Krieg mit Hitler war unvermeidbar. Bei Putin gehe ich davon aus, dass ein offener Konflikt nicht in seinem Sinne ist. Er will nur das, was billig zu bekommen ist.