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Bürgerjournalismus

Citizen journalist

Wer sich mit der Thematik “Bürgerjournalismus” befasst, stößt früher oder später auf eine beinahe schon babylonisch anmutende Begriffsverwirrung. Buzzwords wie zum Beispiel “Citizen Journalism” oder “Pro-Am Journalism” brechen über den geneigten Leser auf vornehmlich englischen Seiten herein. Hilfreich sind diese fast täglich neu geschaffenen Modewörter selten – sie werden kaum verstanden. Sind solche Worte einmal in die freie Wildbahn entlassen, wohnt ihnen eine Eigendynamik inne, die die Verwirrung nur noch weiter anwachsen lässt. Auf ihrer Reise durch die (elektronischen) Medien, von Sendern zu Empfängern, verändert sich zuweilen ihre Bedeutung. Ich will hier darum den Versuch einer kleinen Begriffsbestimmung unternehmen und so eine erste Orientierungshilfe für Interessierte leisten.

Throwback Thursday
Dieser Beitrag von mir erschien ursprünglich vor Jahren auf einem mittlerweile offline genommenen Portal. In loser Folge grabe ich tief in meinen archivierten SQL-Datenbanken und stosse manchmal auf sowas wie Gold. Enjoy! #TBT #Bürgerjournalismus
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Visiting OhmyNews

Die etablierten Medien, allen voran die Tageszeitungen, haben seit Jahren mit existenzbedrohenden Problemen zu kämpfen. Die Werbeeinnahmen brechen kontinuierlich ein und die Leser bleiben aus. Dieser Trend ist aber nicht unumkehrbar. Die neuen Technologien erlauben es, das Publikum systematischer in den Kommunikationsprozess einzubinden. Ein möglicher Lösungsansatz.

Throwback Thursday
Dieser Beitrag von mir erschien ursprünglich vor Jahren auf einem mittlerweile offline genommenen Portal. In loser Folge grabe ich tief in meinen Archiv und stosse manchmal auf sowas wie Gold. Enjoy! #TBT #Bürgerjournalismus
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“Unter dem Stichwort #Bürgerjournalismus finden sich diverse Begriffe, die oftmals ähnliche, aber im Detail dann doch wieder unterschiedliche Facetten der Spielarten des Bürgerjournalismus beschreiben. Michael Gisiger gibt in der Readers Edition der Netzeitung eine Übersicht (Gisiger 2007):

  • Citizen Journalism (Bürgerjournalismus, Grassroot-Journalismus): Sammelbegriff für journalistisches Handeln einer Person, die mit Journalismus nicht ihren Lebensunterhalt bestreitet (vgl. Abb. 3.9).
  • Participatory Journalism (Pro-Am-Journalism): Form des Bürgerjournalismus, die professionelle Medien praktizieren. Sie laden Leser ein, sich nach der Veröffentlichung eines Beitrags zum Beispiel in Form von Kommentaren zu beteiligen. Profis (Pro) kooperieren also mit Amateuren (Am), um ihre Arbeit weiterzuentwickeln.
  • Network Journalism (kollaborativer Journalismus, Netzwerkjournalismus): Mehrere Individuen kommen auf einer Plattform zusammen, um gemeinsam an einer Story zu arbeiten.
  • Open Source Journalism: Wie beim Network Journalism arbeiten auch hier mehrere Akteure zusammen. Allerdings unterscheidet sich die Form der Veröffentlichung. Während die Zusammenarbeit beim Netzwerkjournalismus in der Regel nach der Veröffentlichung endet, beginnt sie hier wieder von Neuem oder geht kontinuierlich weiter. Open Source kennzeichnet journalistische Prozesse, die mit der Veröffentlichung nicht abgeschlossen sind. Dazu gehören prominente Beispiele wie Wikipedia: offene, ständig weiter qualitativ und quantitativ wachsende Onlinelexika.”

Screenshot aus der Readers Edition

aus: Kleinjohann, Michael & Lies, Jan (2015): Onlinekommunikation – Bürgerjournalismus, in: Lies, Jan (Hrsg.): Praxis des PR-Managements, Wiesbaden: Springer Gabler, S. 83f.

Mein ursprünglicher Beitrag vom 18.09.2007 in der “Readers Edition” der Netzeitung, die leider schon lange nicht mehr online und auch in der Wayback Machine nicht archiviert ist, wurde auch von weiteren Publikationen zitiert.


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