GreenTechProject

Hi, ich bin Anna (@[email protected]) & das ist mein Blog zu dem Thema "Nachhaltigkeit und Dateninfrastruktur! :) #greentechproject 💚

🍵 Fragen und Antworten rund ums Thema „Dateninfrastruktur und Nachhaltigkeit in Münster“ mit Holger Angenent

Verfasst von: Anna

Die Dateninfrastruktur der Universität Münster ist ein entscheidender Bestandteil ihrer Forschungs- und Bildungslandschaft, auch wenn sie für uns eher im „Hintergrund“ wahrnehmbar ist. Sie umfasst nicht nur die Verwaltung und Speicherung großer Datenmengen, sondern auch die Sicherstellung, dass diese Daten effizient und nachhaltig genutzt werden können. Im Rahmen eines Interviews mit Holger Angenent, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter der Gruppe eScience-Infrastruktur am Center for Information Technology (CIT) der Universität, wurden Einblicke in die Herausforderungen und Maßnahmen rund um die Nachhaltigkeit der Dateninfrastruktur der Universität Münster gegeben. Am CIT ist Holger verantwortlich für den Dienst „Sciebo“, sowie für das High-Performance Computing (HPC).

Heute hat er sich netterweise die Zeit genommen, um meine Fragen zur Dateninfrastruktur und deren nachhaltiger Gestaltung an der Universität Münster zu beantworten. Zudem hat er nützliche Tipps gegeben, wie man selbst zur digitalen Nachhaltigkeit beitragen kann und worauf man im Umgang mit Medien und Technologien achten sollte, um den eigenen digitalen ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Herausforderungen der Dateninfrastruktur

Holger beschreibt die Komplexität der IT-Infrastruktur und die Herausforderungen, die mit deren Betrieb verbunden sind. Eine zentrale Herausforderung ist der hohe Energiebedarf. Der Stromverbrauch der Server und die notwendige Kühlung der Hardware sind Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Besonders das High-Performance Computing (HPC) System, das von Holger und seinem Team betreut wird, stellt hohe Anforderungen:

„Das PALMA-System ist da fast der größte Einzelposten, den wir haben, mit, ich sage jetzt mal, bis zu 250 Kilowatt (Zur Einordnung: Damit könnte man 25.000 10W LED-Lampen leuchten lassen). Das ist schon echt viel und das steht alles auf ein paar Quadratmetern. Dementsprechend ist hier aber auch der Kühlungsaufwand nicht so hoch“

Im Gespräch über die Energieversorgung des CIT wird deutlich, dass die aktuelle Praxis noch nicht vollständig nachhaltig ist. Viele Gebäude beziehen derzeit einen Teil des Stroms vom Stadtstrom von Münster, also aus den Stadtwerken. Holger erklärt:

„Unser Strom kommt größtenteils von den Stadtwerken, welche aktuell noch fossile Brennstoffe wie Gas und Öl verfeuern. Das ist natürlich nicht nachhaltig, und wir sind uns bewusst, dass sich hier etwas ändern muss. Laut dem Energieeffizienzgesetz (EnEfG) müssen neu gebaute Rechenzentren von Anfang an mit Ökostrom versorgt werden. Für bestehende Rechenzentren gibt es zwar eine Übergangsfrist, aber diese beträgt nur zwei bis vier Jahre. Danach sind auch wir verpflichtet, bilanziell grünen Strom zu nutzen. Diese gesetzlichen Anforderungen treiben uns an, unsere Energiequellen schnell und effizient auf nachhaltige Optionen umzustellen.“

Das Energieeffizienzgesetz, das am 18. November 2023 in Kraft trat, zielt darauf ab, den Energieverbrauch in öffentlichen Gebäuden, wie Rechenzentren, zu senken. Es soll auch dazu beitragen, den Energieverbrauch insgesamt zu reduzieren, den Einsatz fossiler Brennstoffe zu verringern und zur Eindämmung des weltweiten Klimawandels beizutragen.

Nachhaltigkeitsaspekte

Nachhaltigkeit ist ein großes Thema in der Diskussion über die Dateninfrastruktur. Der Stromverbrauch eines Rechenzentrums und die kontinuierliche Kühlung der Systeme tragen erheblich zum CO2-Fußabdruck bei. Doch neben den Umweltauswirkungen durch den Betrieb der Systeme ist ein weiterer Faktor die Verwendung der Hardware und inwiefern diese nachhaltig gestaltet werden kann. Holger betont, dass die Beschaffung neuer, innovativer Hardware nicht zwangsläufig nachhaltiger ist, da die Produktion und Entsorgung von IT-Geräten erhebliche Umweltauswirkungen hat:

„Wenn ich jetzt einen Server kaufe, der sehr effizient ist, ihn ein Jahr betreibe und dann wegwerfe und den nächsten kaufe, der wieder mit ein paar Prozentpunkte effizienter ist, habe ich ja unterm Strich immer noch nichts für die Nachhaltigkeit gemacht.“

Stattdessen setzt das CIT auf den möglichst langfristigen Betrieb der Hardware, um die Umweltbelastung durch einen häufigen Austausch zu minimieren. Holger erklärt, dass die Universität daran arbeitet, die Energieeffizienz ihrer Systeme kontinuierlich zu verbessern und neue Technologien einzuführen, die weniger Energie verbrauchen:

„Es geht uns darum, die Systeme so lange wie möglich sinnvoll zu nutzen und nicht ständig neue Geräte anzuschaffen. Wir benutzen die Geräte wirklich, bis es vom Energieaufwand dann wieder unwirtschaftlich und auch umweltschädlich wird.“

Spannend ist, dass wirtschaftlich sinnvolle Lösungen für das CIT oft auch ökologische Vorteile bieten. Ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich vielmehr gegenseitig.

„Über diese letztendlich harten wirtschaftlichen Kriterien erzielt man dann eigentlich auch die ökologischen Einsparungen. Wenn mir zwei Firmen etwas anbieten und eine Option verbraucht weniger Strom, dann nehme ich natürlich den, für uns ist das günstiger. Und darüber kriegt man natürlich den Stromverbrauch und damit den CO2-Verbrauch auch runter.“

Konkrete Maßnahmen zur Verbesserung

Eine der konkreten Maßnahmen, die das CIT ergreift, betrifft die Kühlung der IT-Systeme. Die Kühlung von Servern und Hardware ist wichtig, weil Überhitzung die Leistung und Lebensdauer der Geräte erheblich beeinträchtigen und somit zu Ausfällen führen kann. Zudem ist die Kühlung entscheidend für die Energieeffizienz, da sie einen großen Teil des Stromverbrauchs ausmacht und somit einen Einfluss auf die Betriebskosten und den ökologischen Fußabdruck hat. Die Umstellung von luftgekühlten auf wassergekühlte Systeme ist hier im CIT ein wichtiger Schritt:

“Der Übergang von Luftkühlung zu Flüssigkeitskühlung bei Servern reduziert den Energieaufwand für die Kühlung erheblich: Während traditionelle luftgekühlte Systeme oft eine Power Usage Efficiency (PUE) von 1,5 aufweisen, kann Flüssigkeitskühlung die PUE auf unter 1,1 senken und somit den Energiebedarf für die Wärmeableitung drastisch minimieren. Aktuell ist es so, dass alles Große, was wir kaufen, tatsächlich nur noch flüssigkeitsgekühlt ist. [...]“

Die Power Usage Efficiency (PUE) ist eine Kennzahl zur Bewertung der Energieeffizienz von Rechenzentren. Sie misst das Verhältnis des gesamten Energieverbrauchs eines Rechenzentrums zur Energie, die tatsächlich von den IT-Systemen (wie Servern und Speichereinheiten) verbraucht wird. Der Wert ist ein Maß für den Energieaufwand der Kühlung:

„Ein traditionelles luftgekühltes Rechenzentrum liegt oft bei einem PUE von etwa 1,5, was bedeutet, dass 50 Prozent der eingesetzten elektrischen Energie noch einmal zusätzlich für die Kühlung aufgewendet werden muss“

Holger erläutert, dass die Einführung von wassergekühlten Systemen es ermöglicht, die Energieeffizienz zu steigern und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Zukünftig sollen diese Systeme noch weiter optimiert werden:

„Die Reduzierung der PUE auf Werte unter 1,1 durch den Einsatz von Flüssigkeitskühlung kann den Energiebedarf für die Kühlung drastisch senken. Außerdem ist das Ziel der Kühlung nicht nur, die Temperatur zu regulieren, sondern auch, die Energieeffizienz zu maximieren, indem man den Kühlaufwand minimiert und die erzeugte Wärme sinnvoll nutzt. Moderne Kühlungssysteme bieten die Möglichkeit, die in den Servern entstandene Wärme nachzunutzen. Was entsteht ist bis zu 70 Grad warmes Wasser, dieses kann und muss nach dem Energieeffizienz-Gesetz (EnEfG) für die Gebäudebeheizung genutzt werden.“

Empfehlungen für das eigene Handeln

Digitale Nachhaltigkeit ist auch für Studierende ein wichtiges Thema. Ich habe Holger nach Empfehlungen gefragt, wie man im eigenen Umgang mit Medien und Technologien einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten kann:

„Auch bei der Nutzung des Laptops zählt die digitale Nachhaltigkeit“, erklärt Holger. „Ein energieeffizientes Gerät reduziert den Stromverbrauch erheblich.“ Auch wenn aktuelle, energieeffiziente Laptops sinnvoll und nachhaltig sind, sieht Holger die größeren Umweltauswirkungen bei der Produktion der Geräte. Er empfiehlt also eher eine langzeitige Nutzung und erst dann den Austausch des Geräts, wenn dieses wirklich nicht mehr funktioniert. Eine weitere Empfehlung ist, wenn möglich, den eigenen Stromanbieter auf Ökostrom umzustellen. „Das kostet vielleicht etwas mehr, aber über Vergleichsportale wie Utopia findet man oft preiswerte grüne Anbieter.“

Holger warnt auch vor der intensiven Nutzung von digitalen Services. „Der Haupt-Einfluss liegt darauf, welche Websites man nutzt. Besonders bei Streaming-Diensten wie Netflix oder KI-Anwendungen wie ChatGPT kann der Energieverbrauch der Server hoch sein.“ Er rät, solche Dienste bewusst einzusetzen und die Nutzung zu minimieren, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

In dem Interview mit Holger habe ich gemerkt, dass das CIT Münster sehr bestrebt ist, die eigene Dateninfrastruktur kontinuierlich zu verbessern und dabei ökologische sowie ökonomische Aspekte zu berücksichtigen. Die Herausforderungen sind groß, aber durch gezielte Maßnahmen, vorrausschauende Planung und eine nachhaltige Strategie kann die Universität Münster ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten, ohne dabei die Leistungsfähigkeit der IT-Systeme zu beeinträchtigen. Holger Angenent und seine Kolleg: innen spielen dabei eine zentrale Rolle und arbeiten daran, die besten Lösungen für die Universität im CIT zu finden. Ihre Arbeit zeigt, wie wichtig es ist, technische Innovationen mit nachhaltigen Praktiken zu verbinden, um eine zukunftsfähige IT-Infrastruktur zu schaffen.

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Ich danke dir dafür, dass du dir die Zeit genommen hast, meinen Blog zu lesen!

Dieser Blog entsteht im Rahmen des Seminars “Das Fediverse – Social Media geht auch anders!”, welches von der Universität Münster angeboten wird (Stand: 2024).

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🧩 Als “Vorspeise”: Die GreenTech Toolbox

1. The original Carbon Calculator

Dieses Tool berechnet den CO2-Ausstoß deiner Website

https://www.websitecarbon.com

2. AfB – Social and Green IT

Die AfB gGmbH ist Europas größtes gemeinnütziges IT-Unternehmen. Als Refurbisher schaffen sie durch Aufarbeitung und Verkauf gebrauchter IT- und Mobilgeräte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Somit tragen sie zu den drei Dimensionen von Nachhaltigkeit bei – Ökologie, Ökonomie & Soziales.

https://www.afb-group.de

3. Blauer Engel Siegel

Der Blaue Engel ist ein deutsches Umweltsiegel, das seit 1978 Produkte und Dienstleistungen auszeichnet, die besonders umweltfreundlich und ressourcenschonend sind. Berücksichtigt werden verschiedene Umweltkriterien, wie zum Beispiel die Verwendung von recycelbaren Materialien, einen niedrigen Energieverbrauch oder den Verzicht auf schädliche Chemikalien. Es zählt zu den ältesten Umweltsiegeln weltweit und kennzeichnet hohe Standards für Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

https://www.blauer-engel.de/de

🌱 Nachhaltigkeit verstehen: Den Wald vor lauter Bäumen sehen und den Weg in eine grüne Zukunft finden

Verfasst von: Anna

Was ist eigentlich Nachhaltigkeit, und was bedeutet es für uns, nachhaltig zu handeln? Hoffentlich sind das keine neuen Fragen für dich und du kennst bereits einige Antworten darauf. Denn Nachhaltigkeit ist kein neuer Begriff und steht im Mittelpunkt vieler Diskussionen in verschiedenen Bereichen unseres Lebens. Trotzdem soll in diesem Artikel noch einmal grundlegend erklärt werden, was genau hinter diesem Begriff steckt und welche Dimensionen er umfasst.

Zuerst ein Blick in die Vergangenheit. Die UNO-Weltkonferenz über die menschliche Umwelt fand 1972 in Stockholm statt und markierte den Beginn der internationalen Umweltpolitik. Ein entscheidender Schritt erfolgte 1983 mit der Gründung der World Commission on Environment and Development (WCED), welche im Jahr 1987 den Brundtland-Bericht “Our Common Future” veröffentlichte (Zimmermann, 2016). Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung definiert den Begriff der Nachhaltigkeit wie folgt:

„Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Dabei ist es wichtig, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht, ökologisch tragfähig – gleichberechtigt zu betrachten. Um die globalen Ressourcen langfristig zu erhalten, sollte Nachhaltigkeit die Grundlage aller politischen Entscheidungen sein.“ (BMZ, o.D.)

Um das Konzept der Nachhaltigkeit zu erfassen, bestehen verschiedene Modelle. Bekannt sind das „Drei-Säulen-Modell“ nach Hauff & Claus (2012), das etwas differenziertere „integrierte Nachhaltigkeitsmodell“ nach Hauff (2014), das „Modell der Hochzeitstorte“ des Stockholm Resilience Centers (2016) sowie das von Raworth (2017) veröffentlichte „Doughnut Model“. Was alle dieser Modelle gemeinsam haben, ist die Differenzierung in eine ökologische, ökonomische und soziale Dimension. Doch was machen diese verschiedenen Aspekte aus?

In der Ökonomik bezieht sich Nachhaltigkeit auf die langfristige Erhaltung und Stabilität von wirtschaftlichen Systemen. Sie umfasst Praktiken und Strategien, die sicherstellen, dass wirtschaftliche Aktivitäten profitabel bleiben, ohne die Ressourcen zu erschöpfen oder zukünftige Generationen zu gefährden. Das beinhaltet die Förderung von Innovation, Effizienz, fairer Handel und verantwortungsbewusstem Konsum. Eine Wirtschaftsweise wird dann als nachhaltig bezeichnet, wenn sie dauerhaft funktioniert, ohne ihre eigenen Grundlagen zu schädigen.

Soziale Nachhaltigkeit zielt darauf ab, soziale Gerechtigkeit, Inklusion und Chancengleichheit zu fördern, um stabile und gerechte Gesellschaften zu schaffen. Diese Dimension lässt sich häufig in der CSR, also Corporate Social Responsibility, eines Unternehmens erkennen. Das Thema „Arbeit“ spielt dabei eine zentrale Rolle: die Einhaltung von Arbeitsrechten, Sozialstandards und Gesundheitsschutz der MitarbeiterInnen sind von großer Bedeutung.

Das wohl gängigste Verständnis von Nachhaltigkeit bezieht sich auf die Ökologie. Ökologische Nachhaltigkeit bedeutet nämlich, natürliche Ressourcen so zu nutzen und zu bewahren, dass die ökologischen Systeme langfristig intakt bleiben und zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse ebenfalls decken können. Sie umfasst den Schutz der Umwelt, die Erhaltung der Biodiversität und die Reduzierung von Verschmutzung und Abfall, um die Gesundheit der Ökosysteme und des Planeten zu gewährleisten.

Was kann man also festhalten? Eine ganzheitliche Betrachtung von ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit ist notwendig, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen und die Lebensqualität für alle Menschen langfristig zu sichern.

Literatur

Zimmermann, F. M. (2016). Nachhaltigkeit wofür?. Springer Berlin Heidelberg.

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🐢 Der digitale Riese im Hintergrund: Wie Rechenzentren unsere Umwelt beeinflussen

Verfasst von: Anna

Im vorherigen Beitrag haben wir uns ausführlich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. Doch wie stehen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und unser Mediennutzungsverhalten in Beziehung zueinander? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir einen Blick hinter die Kulissen der Apps und Plattformen werfen, die wir täglich nutzen. Denn im Zentrum aller digitalen Prozesse und Medienaktivitäten steht folgendes: Rechenzentren.

Rechenzentren sind heute ein wesentlicher Bestandteil unserer Dateninfrastruktur. Damit werden sämtliche Technologien, Prozesse und Akteure umfasst, die an der Erfassung, Speicherung, Verarbeitung und Verteilung von Daten beteiligt sind – von Hardware und Software über Netzwerke bis hin zu Services und Richtlinien. Trotz ihrer zentralen Rolle in der digitalen Welt haben Rechenzentren erhebliche Umweltauswirkungen, die zunehmend in den Fokus der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion geraten.

Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen

Eine der erheblichsten Umweltauswirkungen von Rechenzentren ist ihr hoher Energiebedarf. Für den Betrieb ihrer Server, Kühlungssysteme und anderen Infrastrukturkomponenten werden nämlich erhebliche Mengen an Energie benötigt. Ein Problem hierbei ist, dass dieser auch noch in vielen Fällen durch nicht erneuerbare Energiequellen gedeckt wird, in anderen Fällen mangelt es an Transparenz über die verwendete Energiequelle. Es entstehen hohe Treibhausgasemissionen, insbesondere Kohlendioxid (CO2) und folglich ein hoher ökologischer Fußabdruck. Patrick Brodie (2020), Professor des University College Dublin, hebt hervor, dass dieser Energieverbrauch nicht nur lokale, sondern auch globale ökologische Konsequenzen hat. Prognosen von Greenpeace zeigen, dass in Irland bis 2026 etwa 15 % des nationalen Energieverbrauchs auf Rechenzentren zurückgeführt werden können. Weltweit könnte dieser Anteil auf 20 % ansteigen, was die Dringlichkeit von nachhaltigen Lösungen unterstreicht.

Doch Emissionen sind nicht gleich Emissionen, das beschreibt Patrick Brodie in seinem Werk „Data infrastructure studies on an unequal planet“ (Brodie, 2023). Die Kritik an der Brille des „One-Worldism“ verdeutlicht, dass eine allgemeine Betrachtung von Emissionen die unterschiedlichen Ungleichheiten der Umweltprobleme nicht angemessen widerspiegelt. Emissionen wirken sich nämlich je nach Region unterschiedlich aus, wobei einige Gebiete aufgrund geografischer Gegebenheiten wie Überschwemmungen oder ungünstiger sozialer Bedingungen besonders stark betroffen sind.

Ein globaler Ansatz, der die Welt als einheitliches System betrachtet, reicht hier nicht aus, da er die regional variierenden Auswirkungen nicht genügend berücksichtigt. Um effektiv gegen die Ungleichheiten der Umweltbelastungen vorzugehen, ist es notwendig, diese Unterschiede genauer zu analysieren und gezielte Maßnahmen zu entwickeln.

Wasserverbrauch und Kühlproblematik

Ein weiterer kritischer Punkt ist der Wasserverbrauch. Rechenzentren benötigen immense Mengen Wasser zur Kühlung ihrer Anlagen, insbesondere in Regionen mit heißem Klima. Dieser hohe Wasserverbrauch stellt in Gebieten mit Wasserknappheit ein ernst zu nehmendes Problem dar. Beispielsweise nutzen Rechenzentren in Irland das kühle Klima, um Kühlungskosten zu senken und Wasserressourcen zu schonen. Dennoch bleibt der globale Wasserverbrauch durch Rechenzentren ein bedeutender Umweltfaktor.

Elektroschrott und Ressourcenausbeutung

Der Betrieb und die Entsorgung elektronischer Geräte in Rechenzentren tragen erheblich zum weltweiten Anstieg von Elektroschrott bei. Diese Abfälle stellen dann eine weitere Umweltbelastung dar, da sie schwer recyclebar sind und oft giftige Materialien enthalten, die bei falscher Entsorgung die Umwelt weiter verschmutzen.

Climate Extraction: Nutzung und Einfluss auf das Klima

Ein zentrales Konzept in Brodies Werk (2020) ist die „climate extraction“. Dieser Begriff beschreibt, wie Rechenzentren spezifische Umweltbedingungen, wie das kühle Klima Irlands, nutzen, um ihre Betriebseffizienz zu steigern. Solche klimatischen Vorteile senken nicht nur die Betriebskosten, sondern machen Irland auch zu einem strategischen Knotenpunkt im globalen Datennetzwerk. Gleichzeitig beeinflussen Rechenzentren durch ihren hohen Energieverbrauch und die daraus resultierenden Emissionen das Klima, was einen Kreislauf aus Nutzung und Beeinflussung der Umweltbedingungen schafft.

Ein weiterer Begriff, welchen Brodie einführt, ist der Begriff des “Environmental Colonialism”. Beschrieben wird dadurch die Dynamik der Ausbeutung benachteiligter Regionen durch mächtige Akteure wie Industrienationen oder Unternehmen. Umweltressourcen und Umweltbedingungen werden für wirtschaftliche Gewinne genutzt, was zu Umweltzerstörung und sozialer Ungerechtigkeit führt.

Mein Fazit

Die Umweltauswirkungen von Rechenzentren sind ein komplexes und relevantes Thema. Wir brauchen innovative Ansätze und nachhaltige Lösungen, um den steigenden Energiebedarf von Rechenzentren und die damit verbundenen ökologischen Folgen zu bewältigen. Während technologische Fortschritte und politische Maßnahmen Fortschritte bringen können, bleibt die Herausforderung bestehen, eine Balance zwischen den Anforderungen der digitalen Welt und dem Schutz unserer Umwelt zu finden.

Weiterführende Empfehlung

Falls dich das Thema interessiert, verlinke ich hier noch ein Video und zwei Podcast Folgen:

  1. Video: About Sustainability of Software – SFScon19 / Erik Albers https://media.fsfe.org/w/3RWPxsHhzS5Tn1akLkW9uu

  2. Mission Energiewende (Folge: Rechenzentren – Wie nachhaltig wohnt das Internet?) https://open.spotify.com/episode/01UlEkza0Upgeb4ekwYGmB?si=Sbd5TRIVQESAkxfxJuGFbA.

  3. Wenden bitte! (Folge: Nachhaltigkeit durch Digitalisierung) https://open.spotify.com/episode/5dBSGLSctqWuKmgGL51YHh?si=r4zAZtnfT7q1kXMOtdu2kQ

Literatur

Brodie, P. (2020). Climate extraction and supply chains of data. Media, Culture & Society, 42(7–8), 10951114. https://doi.org/10.1177/0163443720904601.

Gröger, J. (2020). Der CO2-Fußabdruck unseres digitalen Lebensstils. Öko- Institut e.V. Available at: https://www.oeko.de/blog/der-co2-fussabdruck- unseres-digitalen-lebensstils/. (Zuletzt besucht: 27.07.2024).

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Dieser Blog entsteht im Rahmen des Seminars “Das Fediverse – Social Media geht auch anders!”, welches von der Universität Münster angeboten wird (Stand: 2024).

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🍏 Nachhaltigkeit im Webdesign: Wie man eine umweltfreundliche Website erstellt

Verfasst von: Anna

Wenn es um die Nachhaltigkeit von Rechenzentren geht, liegt die Verantwortung zu einem großen Teil bei den betreibenden Unternehmen. Man selbst als Person hat auf dieser Ebene allerdings wenig zu sagen. Wie kannst du also dazu betragen, deinen eigenen digitalen Fußabdruck zu verringern?

Richtig geraten (oder auch nicht, auch nicht schlimm)! Wenn man selbst eine Website betreibt oder plant, dies zu tun, dann gibt es einige Faktoren, die die Nachhaltigkeit der Inhalte, also in diesem Fall der Website, bestimmen. Und falls es noch nicht aufgefallen ist, auch mit diesem Blog hier habe ich versucht, immerhin einige dieser Faktoren einzubeziehen. Eben ein nachhaltiger Blog über Nachhaltigkeit.

Analyse der bestehenden Website

Besteht bereits eine Website, ist ein wichtiges Tool für die ökologisch nachhaltigere Gestaltung ein sogenannter „Website Carbon Calculator“. WholeGrain Digital stellt beispielsweise ein einfaches und kostenloses Tool zur Verfügung, mit dem der CO2-Fußabdruck von Websites und Online-Shops gemessen werden kann. Nach Eingabe der URL des Webshops analysiert das Tool die Website und liefert direkt ein Ergebnis. Es vergleicht die Umweltfreundlichkeit der analysierten Website mit den bisher getesteten Seiten und bietet so einen guten Anhaltspunkt zur Bewertung der eigenen Klimabilanz. Das Tool ermöglicht es, nicht nur die eigene Website, sondern auch andere Online-Shops auf ihre ökologische Nachhaltigkeit zu testen. Finden kann man es unter folgendem Link: https://www.websitecarbon.com.

Einsatz von statischen Websites

Wird eine Website neu generiert, dann unterscheidet man zwischen dynamischen und statischen Websites, wobei zweitere die umweltfreundlichere Option darstellen. Statische Websites werden einmal generiert und existieren als einfacher Satz von Dokumenten auf der Festplatte des Servers. Im Gegensatz zu dynamischen Websites, die bei jeder Anfrage neu generiert werden, benötigen statische Websites erheblich weniger Rechenleistung und damit weniger Energie. Dies reduziert den CO2-Ausstoß und trägt zur Schonung der Umwelt bei.

Verzicht auf aufwändige Designelemente

Das Vermeiden von überflüssigen Designelementen wie Google Maps oder zahlreichen Bildern kann den Energieverbrauch einer Website signifikant senken. Indem man sich auf das Wesentliche konzentriert und auf aktuelle Designtrends verzichtet, lässt sich nicht nur die Ladezeit der Website verbessern, sondern auch der Energiebedarf minimieren.

Kein Datenhandel und Werbeflächen

Eine nachhaltige Website sollte keine Nutzerdaten für Werbezwecke sammeln oder verkaufen. Werbeanzeigen erfordern zusätzliche Anfragen und erhöhen die Komplexität der Seite, was wiederum mehr Rechenleistung und Energie verbraucht. Indem man auf Werbeflächen verzichtet, wird die Website nicht nur datenschutzfreundlicher, sondern auch energieeffizienter.

Optimale Platzierung der Server

Eine Analyse des Benutzer: innenverkehrs kann helfen, die Server optimal zu platzieren. Wenn die meisten Benutzer*innen einer Website in einer bestimmten Region leben, sollten die Server dort platziert werden, um den Energieverbrauch für Datenübertragungen zu minimieren. Für eine Website mit den meisten Nutzenden in Münster sollte zumindest ein deutsches Rechenzentrum gewählt werden, wenn nicht sogar eins im Umland von Münster.

Soziale Nachhaltigkeit

Nicht nur auf die ökologische Nachhaltigkeit sollte geachtet werden, denn wie bereits im Blogbeitrag zum Thema Nachhaltigkeit beschrieben, gibt es drei Dimensionen von Nachhaltigkeit. Wie sieht also soziale Nachhaltigkeit im Rahmen einer Website aus? Eine sozial nachhaltige Website sollte für alle zugänglich sein, unabhängig vom Alter, der Leistung des verwendeten Geräts oder der Qualität des Internetzugangs. Entscheidend sind hier die Barrierefreiheit und Kompatibilität mit älteren Geräten und langsamen Mobilfunknetzen, um eine breite Nutzerschaft zu erreichen und die digitale Kluft zu verringern.

Eine nachhaltige Website zeichnet sich durch mehr aus als nur durch ein grünes Logo, welches mit Blättern geschmückt ist. Durch den Einsatz statischer Websites, den Verzicht auf überflüssige Designelemente und Werbeflächen und die Reduzierung der Seitenkomplexität kann der ökologische Fußabdruck stark reduziert werden. Soziale Nachhaltigkeit und die bedachte Platzierung der Server tragen ebenfalls zur Schaffung einer umweltfreundlichen und zugänglichen Online-Präsenz bei. Indem du diese Prinzipien beachtest, kannst auch du deinen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit in diesem digitalen Zeitalter leisten.

Falls dich das Thema interessiert ist hier eine Buchempfehlung:

SUSTAINABLE WEB DESIGN von Tom Greenwood (2021)

Quelle

https://solar.lowtechmagazine.com/2018/09/how-to-build-a-low-tech-website/

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Ich danke dir dafür, dass du dir die Zeit genommen hast, meinen Blog zu lesen!

Dieser Blog entsteht im Rahmen des Seminars “Das Fediverse – Social Media geht auch anders!”, welches von der Universität Münster angeboten wird (Stand: 2024).

Der Blog ist unter der “Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0)” lizensiert.

🌏 Sind dezentralisierte Netzwerke die Zukunft der nachhaltigen Dateninfrastruktur?

Verfasst von: Anna

Der Ursprung des GreenTech Projects liegt im Seminar „Das Fediverse – Social Media geht auch anders!“ im Rahmen meines Studiums an der Universität Münster. Während der Erstellung dieser Blogbeiträge habe ich mich intensiv mit verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit und Dateninfrastruktur auseinandergesetzt. Eine zentrale Frage, die mich besonders beschäftigt hat, lautet: Wie beeinflusst unsere Nutzung sozialer Netzwerke die Umwelt? Plattformen wie Instagram, TikTok oder X (vormals Twitter) sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken, aber welche ökologischen und sozialen Kosten sind mit ihrer Nutzung verbunden? Und gibt es nachhaltigere Alternativen wie die Plattformen des Fediverse? In diesem Beitrag werde ich die Umweltauswirkungen von zentralisierten und dezentralisierten sozialen Netzwerken vergleichen und einen kritischen Blick auf Corporate Social Media im Hinblick auf Nachhaltigkeit werfen.

Corporate Social Media Plattformen wie Instagram oder X betreiben riesige Rechenzentren, um die enormen Datenmengen zu speichern und zu verarbeiten, die durch die Aktivitäten ihrer Nutzenden entstehen. Diese Rechenzentren verbrauchen große Mengen an Energie und Ressourcen. Laut eines Berichts des Natural Resources Defense Council (NRDC) verbrauchten US-amerikanische Rechenzentren im Jahr 2014 etwa 70 Milliarden Kilowattstunden Strom – das entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von 6,4 Millionen durchschnittlichen amerikanischen Haushalten. Der Bau und Betrieb dieser Zentren erfordert zudem erhebliche Mengen an Materialien wie Beton, Stahl und Elektronik, deren Herstellung und Entsorgung weitere Umweltbelastungen verursachen.

Im Gegensatz dazu setzen dezentrale Netzwerke des Fediverse, wie zum Beispiel Mastodon, auf eine verteilte Datenverarbeitung und -speicherung, die auf viele kleinere Server verteilt ist. Diese werden oft von Einzelpersonen oder kleinen Organisationen betrieben. Diese Verteilung reduziert den Bedarf an großen Rechenzentren und ermöglicht eine effizientere Nutzung von Ressourcen. Admins von Instanzen im Fediverse haben mehr Flexibilität bei der Auswahl von Energiequellen und der Implementierung energieeffizienter Praktiken, was zu einer insgesamt geringeren Umweltbelastung führen kann. Viele kleinere Betreiber: innen setzen auf erneuerbare Energiequellen und energieeffiziente Hardware, um den ökologischen Fußabdruck weiter zu minimieren.

Die Tatsache, dass im Fediverse die Verantwortung bei den einzelnen Betreiber: innen liegt, bringt jedoch Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf die Effizienz und Stabilität der Dienste. Nicht alle können denselben Standard an Nachhaltigkeit und Sicherheit gewährleisten, was zu einer gewissen Uneinheitlichkeit führen kann. Die zentralisierte Struktur von Plattformen wie Twitter ermöglicht eine effizientere Verwaltung und Optimierung der Ressourcen, was wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. Große Datenzentren können besser kontrolliert und optimiert werden, was in der Theorie zu einer Reduktion der Gesamtemissionen führen könnte. Allerdings bleibt die Frage offen, wie viele Unternehmen tatsächlich nachhaltige Praktiken umsetzen oder welche eher Strategien des Greenwashings verwenden.

Neben den ökologischen Aspekten haben zentralisierte und dezentrale soziale Netzwerke auch unterschiedliche ökonomische Auswirkungen. Das Geschäftsmodell von Corporate Social Media Plattformen basiert auf datenintensiver Werbung. Diese Unternehmen sammeln und analysieren riesige Mengen an Nutzer: innendaten, um personalisierte Werbung zu schalten, was den Energieverbrauch weiter steigert. Nutzende zahlen indirekt durch den Verlust an Datenschutz und die Monetarisierung ihrer Daten. Darüber hinaus neigen große Plattformen dazu, Monopole zu bilden, was den Wettbewerb reduziert und die Innovationsfähigkeit einschränkt.

Dezentrale Plattformen wie Mastodon sind oft nicht-kommerziell und weniger auf datenintensive Werbung angewiesen. Sie finanzieren sich eher durch Spenden oder Mitgliedsbeiträge. Da weniger Daten für Werbung gesammelt werden, sinkt der Energieverbrauch. Zudem fördert die Dezentralisierung Wettbewerb und Innovation, da viele verschiedene Instanzen unterschiedliche Ansätze und Ideen verfolgen können.

Auch die sozialen Auswirkungen unterscheiden sich erheblich zwischen zentralisierten und dezentralisierten Netzwerken. Zentralisierte Corporate Social Media Plattformen besitzen und kontrollieren die Daten der Nutzenden, was zu Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und Überwachung führt. Große soziale Netzwerke sind außerdem anfällig für Desinformation und manipulative Praktiken, da sie über große Reichweiten verfügen und Algorithmen einsetzen, um Inhalte zu priorisieren, die oft auf dem Engagement und nicht auf ihrer Qualität basieren. In dezentralen Netzwerken behalten die Nutzenden mehr Kontrolle über ihre Daten und ihre Online-Präsenz. Admins von Instanzen können die Richtlinien und Praktiken ihrer Plattformen im “Code of Conduct” selbst festlegen. Diese Netzwerke fördern eine stärkere Community-Orientierung und individuelle Verantwortung, was zu einem respektvolleren und sichereren Online-Umfeld führen kann.

Während zentralisierte soziale Medienplattformen wie Instagram oder X erhebliche ökologische, ökonomische und soziale Herausforderungen mit sich bringen, bieten dezentrale Netzwerke wie Mastodon eine vielversprechende Alternative. Durch die Verteilung der Datenverarbeitung und -speicherung auf viele kleinere Server können Energie und Ressourcen effizienter genutzt werden. Darüber hinaus fördern dezentrale Plattformen Datenschutz, Vielfalt und Gemeinschaftsorientierung, was sie zu einer nachhaltigeren Option für die Zukunft machen kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl dezentrale als auch zentrale Dateninfrastrukturen ihre Vor- und Nachteile in Bezug auf Nachhaltigkeit haben. Dezentralisierte Netzwerke wie Mastodon bieten Potenzial für eine ökologischere und sozial gerechtere Zukunft, stehen jedoch vor der Herausforderung, diese Vorteile konsistent zu gewährleisten. Zentralisierte Plattformen wie Twitter können durch ihre Effizienz punkten, müssen aber ihre Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft ernster nehmen, um tatsächlich als nachhaltige Alternativen gelten zu können.

Welche wirklich die nachhaltigere Alternative ist, hängt letztlich von einer sorgfältigen Abwägung der jeweiligen Vor- und Nachteile ab und davon, wie ernsthaft wir die Herausforderungen der Nachhaltigkeit im Bereich der Dateninfrastruktur angehen wollen. Dennoch ist es an der Zeit, dass wir die Art und Weise, wie wir soziale Medien nutzen und betreiben, überdenken und uns für nachhaltigere Alternativen entscheiden.

Literatur/Quellen

https://www.nrdc.org

Mertens, P. (2013). Aufbauorganisation der Datenverarbeitung: Zentralisierung – Dezentralisierung – Informationszentrum. Springer-Verlag.

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