Schulfach “Arbeit” in post-sowjetischen Ländern

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Ich bin immer wieder fasziniert, wie wenig sich der ukrainische (und russische) Schulunterricht in der 30 Jahren seit dem Ende der Sowjetunion weiterentwickelt hat. Da erzählt man mir beispielsweise über das Fach Werken. Wobei es aber wörtlich weiterhin “Arbeit” heißt.

Und das ergibt eigentlich nur im sowjetischen Kontext einen Sinn. Hier galt ideologisch bedingt nur das manuelle Erzeugen von etwas als Arbeit, im Gegensatz zur intellektueller Arbeit oder Dienstleistungen zum Beispiel.

In dem Fach wird auch weiter in feinster sowjetischer Manier nach Geschlecht getrennt: Jungs an die Werkbank, Mädchen an den Herd. Die beiden Mädchen meinen übereinstimmend, dass sie das Fach sogar mögen würden, wenn sie zu den Jungs dürften. Dürfen sie aber nicht.