eines

wohnraum

Doch im Wahlkampf findet das Thema keine Aufmerksamkeit.

Grundsätzlich sehr gut, der aktuelle Beitrag in der taz. Ich hätte mir allerdings gewünscht man hätte ihn Anfangs des #Bundestagswahlkampf veröffentlicht und man hätte sich mehr mit dem Thema an sich auseinandergesetzt.

Auch wenn das, wenn man den Beitrag liest, offensichtlich ist bei welchen Parteien die #Überwindung von #Obdachlosigkeit im #Wahlkampf keine Rolle spielt, hätte man diese konkret benennen und damit konfrontieren müssen was sie im künftigen #Bundestag tun werden um das #Ziel, die Überwindung der #Obdachlosigkeit bis 2030, zu erreichen. Man hätte aber auch, im Sinn einer sachlichen #Berichterstattung, kritisch auf die Parteien schauen müssen die das Thema im Wahlprogramm haben. Denn die Schaffung von mehr bezahlbarem #Wohnraum für alle und mehr Housing First ist nicht die einzige Lösung.

  • Das Ziel steht. Die Überwindung der Obdachlosigkeit in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union bis 2030. Also innerhalb der kommenden fünf Jahre.
  • Offene Fragen? Unter anderem
    • Konkrete und verbindliche Entscheidungen wie man den bezahlbaren Wohnraum schaffen und finanzieren wird und innerhalb welchem Zeitraum.
    • Konkrete und verbindliche Entscheidungen wie man mehr Kapazitäten für Housing First schaffen und finanzieren wird.
    • Insgesamt konkrete und verbindliche Schritte, Maßnahmen auf dem Weg zum Ziel.
  • Was müssen die nächsten konkreten und verbindlichen Schritte (in Köln) sein?
    • Mit dem arbeiten was man hat, statt Scheindebatten in Pseudogremien. Verzicht auf den Zwang das Rad schon wieder neu erfinden zu müssen.
    • Die fortlaufende #Finanzierung der einzelnen Maßnahmen des Kölner Konzept zur Bekämfpung von Wohnungslosigkeit beschließen und sicherstellen. Sowie eine verbindlichere Formulierung. Wann wird mit der Umsetzung begonnen? Innerhalb welchem Zeitraum wird eine Maßnahme umgesetzt?
    • Mit den Erkenntnissen aus dem Streetwork-Abschlussbericht Juni 2018 – Mai 2019 arbeiten. Dieser wurde den Mitgliedern der Stadtarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenpolitik, also auch den Ratsfraktionen, Anfang 2020 ausgehändigt. Beispielsweise? Umstellung der #Unterbringung von Mehr-Bett-Zimmern auf abschließbare Einzelzimmer. Mehr Kapazitäten für die Unterbringung obdachloser Frauen, obdachloser Paare und Obdachloser mit Hunden. Akzeptanz und aktive Förderung alternativer Wohnformen.
    • Sofortiger Stopp der Auslagerung von Debatten und Entscheidungsfindungen in Pseudogremien. Als solches kann und darf man meiner Meinung nach die Stadtarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenpolitik bezeichnen. Die Debatten und Entscheidungsfindungen müssen in den politischen Gremien mit gewählten Mandatsträger*innen stattfinden. Dem Ausschuss für Soziales, Seniorinnen und Senioren, unter anderem.

Stimmt

Das zentrale #Problem bezugnehmend auf eine aktuelle Veröffentlichung auf t-online ist der fehlende #Wohnraum. Plus das man hierzuland in den öffentlichen Verwaltungen und politischen Gremien aller Ebenen zu viel redet, statt zu machen. Man muss strukturiert vorgehen, dass Ziel muss die #Überwindung der #Obdachlosigkeit bis 2030 sein und dabei müssen folgende Fragen im Fokus stehen.

  • Wie schafft man den benötigten #Wohnraum um das Ziel zu erreichen?
  • Wie bringt man die Menschen vorübergehend unter, bis der benötigte bezahlbare Wohnraum für alle geschaffen wurde?

Zu zwei Auszügen aus dem verlinkten Beitrag von t-online eigene und persönliche Anmerkungen.

  • Die Einrichtungen seien in Köln gut aufgestellt und es gebe genug Unterbringungsmöglichkeiten. Muss man hinterfragen. Ich halte es für eine vorgeschobene Ausrede der Akteure des Hilfesystem in #Köln. Um das weitestgehend sachlich beurteilen zu können müsste man einmal wissen wie viele Kapazitäten es gibt um dem die Zahl der Menschen die obdach- und wohnungslos sind gegenüber stellen. Einschließlich der Geflüchteten. Man (die #Sozialverwaltung der #Stadt Köln und die #Kommunalpolitik) muss sich aber auch mit der Frage befassen was man tun muss, damit die Menschen die bestehenden Angebote annehmen.

  • “Heiligsprechen” wolle der Sozialarbeiter seine Klienten jedoch nicht – wer im Bahnhof in eine Fotokabine uriniert, habe berechtigterweise mit einem Ordnungsgeld zu rechnen. Auch solche oder ähnlich formulierte Aussagen muss man bei einer sachlichen #Debatte zulassen, ungeachtet der eigenen und persönlichen #Meinung. Vor Jahren war ich bei einer Veranstaltung zum Thema Urbane Kompetenz im DOM Forum, wo eine Aussage gemacht wurde die in die Richtung geht. Bezogen auf die Situation am #Neumarkt und die Menschen die sich dort aufhalten. Das der öffentliche Raum allen gehört. Dass das heißt das sich auch Drogengebrauchende und Obdachlose dort aufhalten dürfen. Dass das aber auch heißt das für sie die gleichen Regeln wie für alle anderen gelten müssen.

    • Vor allem durch Erfahrungen die ich sammelte, als ich vor Jahren bei einer Kochgruppe einer Suppenküche ehrenamtlich engagiert war weiß ich das es meistens genügt wenn man die Menschen auf Augenhöhe, aber bestimmt anspricht. Oft sind sie auch selbst bemüht deeskalierend einzuwirken. Deswegen muss man das #Streetwork Angebot massiv ausbauen, nicht nur in der #Innenstadt von Köln. Nicht nur um die Menschen auf die Regeln, die auch für sie gelten, anzusprechen. Vor allem weil es bei manchen Menschen mehr als ein Gespräch bedarf bevor sie Hilfen annehmen und den ersten Schritt wagen.

Housing First ist kein neues Konzept!

In diesen Tagen berichteten verschiedene Medien das #Rostock #HousingFirst erproben wird. Wenn man sich die Beiträge, zumindest manche Schlagzeilen durchliest, kann man den Eindruck bekommen dass das was neues ist.

Das ist falsch und die erneute #Berichterstattung zum Thema offenbart ein grundsätzliches Problem das wir in #Deutschland haben.

Wenn man nicht schaut ab wann das Konzept in ganz #Finnland angewandt wurde, sondern das erste mal, dann wird Housing First dort seit 1985 (https://ysaatio.fi/en/), also seit 39 Jahren angewandt. Nachweislich erfolgreich.

Wenn man hierzuland anspricht, warum man das Rad schon wieder neu erfinden, also ein weiteres Modellprojekt für Housing First haben muss, dann heißt es oft das man die Situation woanders (Länder, Städte) nicht mit der bei uns vergleichen kann. Was meiner Meinung nach Quatsch ist. Selbstverständlich kann man das. Denn wenn man sich die Zeit nimmt sich mit dem Thema zu befassen, unter anderem den Gründen für die #Obdachlosigkeit oder #Wohnungslosigkeit von Menschen, wird man schnell feststellen das diese überall auf der Welt gleich sind. Man wird auch feststellen das es hinsichtlich der Hilfsangebote überall das gleiche ist. Entweder wird zu wenig oder nichts für Menschen, die auf den Straßen und Plätzen leben getan.

Pseudodebatten in Scheingremien statt konkreter Lösungen? Ja!

Die öffentlichen Verwaltungen und die #Politik müssen die Prioritäten anders setzen. Für ein #Konzept das sich in Finnland seit 39 Jahren bewährt und das in immer mehr Kommunen hierzuland angewandt wird, braucht man keine erneuten Modellprojekte. Der #Fokus muss eindeutig darin liegen mehr bezahlbaren #Wohnraum für alle zu schaffen, den man auch für Housing First nutzen kann.

Das hat auch zur Folge das die Haushalte, das heißt die Sozialausgaben massiv, deutlich spürbar entlastet werden.

In #Köln liegt der aktuelle #Mietrichtwert der #Kosten der #Unterkunft (KdU) für alleinlebende Leistungsempfänger*innen bei 651 Euro pro Monat, zuzüglich der Heizkosten. Würde jemand der #Bürgergeld bezieht seine #Wohnung verlieren und von der #Stadt Köln in einem Einfachhotel untergebracht werden, bedeutet dass das die Stadt dem Eigentümer eine Pauschale für die Unterbringung, pro Nacht und Person zahlt. Diese kann bei 40 Euro oder 51 Euro liegt. Kann man sich selbst ausrechnen wieviel das im Monat ist.

Interessant wird es wenn die Unterbringung in Zwei-Bett- oder Mehr-Bett-Zimmern erfolgt. Dann bekommen die Betreiber keine Pauschale pro Zimmer. Sondern dann erhöht sich der Betrag abhängig davon wie viele Menschen tatsächlich dort untergebracht sind. Findet den Fehler.