eines

wohnungslosigkeit

Und wie geht es jetzt weiter?

Diese Frage sollte man sich nicht nur wegen der im Herbst stattfindenden Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen stellen. Beispielsweise auch im Hinblick auf das #Ziel, die #Überwindung der #Obdachlosigkeit bis 2030, in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Dazu gibt es auf der Webseite des #Europaparlament folgende Informationen.

Beziehungsweise auf der des Bundesministerium für #Wohnen, #Stadtentwicklung und #Bauwesen.

Das nordrhein-westfälische Ministerium für #Arbeit, #Gesundheit und #Soziales informiert unter

beziehungsweise das Kölner #Konzept zur Bekämpfung von #Wohnungslosigkeit kann man im Ratsinformationssystem der Stadt Köln unter

aufrufen und lesen.

Das Ziel ist gesetzt. Entscheidend ist, was die neue #Bundesregierung konkret tun wird, nicht tun wird. Beziehungsweise wie sich die Parteien auf der kommunalen Ebene, in #Köln zum Beispiel, im Hinblick auf dem Kommunalwahlkampf konkret zum Thema positionieren. Auch deshalb, weil es zur Zeit, schon wieder, eine öffentliche und alles andere als sachliche und zielführende Debatte um die #Verwahrlosung des öffentlichen Raum in Köln geht. Wo von manchen Akteuren bewusst der Eindruck erweckt wird das Drogengebrauchende und Obdachlose dafür verantwortlich seien.

Ihr solltet euch in den kommenden Wochen und Monaten in den Quellen der Parteien, beispielsweise hier

informieren und wenn ihr Fragen habt oder verbindliche Aussagen zu konkreten Themen vermisst, die jeweiligen Parteien darauf ansprechen, ihnen schreiben. Ihr solltet euch auch hier informieren,

was die Parteien hinsichtlich der Überwindung der Obdach- und Wohnungslosigkeit tun, nicht tun. Die Seite des #Sozialausschuss dürfte insofern interessant sein, weil davon auszugehen ist das, wenn das Wetter sich nicht wesentlich verschlechtert, die #Winterhilfe 2024/25 der Stadt Köln Ende März endet und es wahrscheinlich in irgendeiner Form eine Nachbereitung im Sozialausschuss gibt.

Informiert euch und beobachtet die #Berichterstattung, #Öffentlichkeitsarbeit auf verschiedenen Kanälen und stellt euch beim lesen der veröffentlichten Inhalte die Fragen ob dies verbindliche Aussagen sind, eine konkrete Lösung die zur Überwindung der Obdachlosigkeit beiträgt.

Falscher Schwerpunkt der Berichterstattung

Falls wer es las. Gestern veröffentlichte ich einen Text wo ich auf einen Beitrag der taz einging, in dem diese zurecht davon sprach das, mit Ausnahme der Linken und der Grünen, das Thema #Obdachlosigkeit im #Bundestagswahlkampf keine Rolle spielte. Heute sah ich auf dem Instagram-Account der Tagesschau einen Post wo es um Hinweise geht, was man bei Kälte tun kann, wie man ihnen helfen kann, wenn man auf Menschen die auf der Straße leben trifft. Ich könnte jedesmal wenn ich so was lese, insbesondere dann wenn es von Medien, auch von öffentlich-rechtlichen, veröffentlicht wird kotzen und finde so etwas Scheiße. Und ja, ich meine das genau so.

Ich war selbst vor Jahren zeitweise bei zwei Projekten der Obdachlosenhilfe ehrenamtlich engagiert und kenne Menschen die das sind. Insofern weiß ich das es natürlich sehr gut ist wenn diese Informationen immer wieder mal veröffentlicht werden, auch wenn es nur eine Erinnerung ist was man tun kann.

Andererseits müssen die Medien endlich die richtigen Fragen stellen, das Thema, die #Überwindung von Obdach- und #Wohnungslosigkeit zum Schwerpunkt ihrer #Berichterstattung machen.

  1. Es bleiben fünf Jahre um die Obdachlosigkeit in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu überwinden. Was werden (nicht was wollen) der Bund, die Bundesländer, die Kommunen, die Parteien tun um das zu erreichen?
  2. Vor fünf Jahren hat die Sozialverwaltung der Stadt Köln den Mitgliedern der Stadtarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenpolitik, das heißt auch den Ratsfraktionen, den Streetwork-Abschlussbericht Juni 2018 – Mai 2019 ausgehändigt. Was hat man bisher aus diesen Erkenntnissen gemacht und, wenn nichts, warum?
  3. Vor seiner Sommerpause 2024 beschloss der Kölner Stadtrat das Konzept zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit. Wann werden konkrete Verbindlichkeiten geschaffen? Das heißt, Gewährleistung, also fortlaufende Sicherung der #Finanzierung der einzelnen Maßnahmen. Das heißt, konkrete Daten an denen mit der Umsetzung einzelner Maßnahmen begonnen wird. Das heißt, konkrete Zeiträume innerhalb derer einzelne Maßnahmen umgesetzt werden.

#NoMoreDeathsOnOurStreets! Auch in #Deutschland!

Bezugnehmend auf einen aktuellen Beitrag von Radio 91,2 aus #Dortmund. Der dritte Obdachlose, der innerhalb einer Woche in der Stadt tot aufgefunden wurde.

Auch solche Meldungen sind wichtig, wenn man die #Gesellschaft für das Thema #Obdachlosigkeit, für die Schicksale der Menschen die auf der Straße leben sensibilisieren will. Einerseits. Andererseits wird es wie immer laufen. In unserer schnelllebigen Informationswelt werden solche Beiträge schnell in der Versenkung verschwinden und die Schicksale der Betroffenen in Vergessenheit geraten. In der Gesellschaft. In den #Medien. In der #Politik.

So traurig der Tod eines Menschen der in Dortmund auf der Straße lebte auch ist, dürfen wir nicht vergessen worum es in den nächsten fünf Jahren gehen muss – die #Überwindung der Obdachlosigkeit bis 2030 in den Mitgliedsstaaten der #EU.

Was wir vermeiden müssen sind Scheindebatten in Pseudogremien, den Zwang das Rad schon wieder neu zu erfinden, wiederholte Debatten die bereits zu Hauf geführt wurden und bei denen nichts dabei herumkam, Beschluss von Maßnahmen die nicht konkret genug formuliert sind und bei denen die fortlaufende Finanzierung nicht gewährleistet ist, auf die konkreten Bedarfe und Wünsche der Menschen um die es geht (Obdach- und Wohnungslose) nicht einzugehen.

Was jede*r von uns tun muss ist beispielsweise sich im Rahmen der #Bundestagswahl im Februar oder der #Kommunalwahl im Herbst in #NRW mit den Parteiprogrammen auseinanderzusetzen, zu schauen welche konkreten Lösungen sie für die Überwindung der Obdach- und Wohnungslositkeit von Menschen anbieten, um davon abhängend an der Wahlurne einer demokratischen Partei seine eigene Stimme zu geben.

Konkretes strukturiertes Vorgehen müssen wir von den Sozialverwaltungen der Kommunen und den politischen Gremien (Bund, Länder, Kommunen) einfordern.

  • Der #Rat der Stadt Köln beschloss vor seiner Sommerpause in 2025 das Kölner Konzept zur Bekämfpung von #Wohnungslosigkeit. Das, auch wenn es wage formuliert ist, grundsätzlich viele gute Ansätze enthält. Die kontinuierliche #Finanzierung der beschlossenen Maßnahmen muss nicht nur beschlossen sondern auch gewährleistet werden.

  • Mit den Erkenntnissen arbeiten, die der Kölner #Sozialverwaltung und den Ratsfraktionen seit Anfang 2020 aus dem Streetwork-Abschlussbericht Juni 2018 – Mai 2019 bekannt sind.

    • Manche Obdachlose machen lieber auf Platte, weil es zu wenig Unterbringungsangebote gibt wo Paare gemeinsam unterkommen können. Hier muss es darum gehen bestehende Kapazitäten vorrangig für die Unterbringung obdachloser Paare zu nutzen. Konkret Doppelzimmer in Wohnheimen, Betreutem Wohnen (BeWo), Einfachhotels beziehungsweise Belegrechtswohnungen. Unter anderem.

Konkretes strukturiertes Vorgehen ist auch in der Vernetzung der verschiedenen Akteure (Sozialverwaltungen der Kommunen, Vertreter*innen politischer Gremien, Ratsfraktionen, Ratsgruppen, Träger der Einrichtungen, ehrenamtlich organisierte Gruppen der Obdachlosenhilfe) zwingend notwendig. Ich habe grundsätzlich den Eindruck das es eine Form der Vernetzung gibt. Einerseits. Andererseits habe ich den Eindruck das, wenn es konkret darauf ankommt, manchen das Wohlergehen des eigenen Kirchturm wichtiger ist als die gemeinsame Sache, die Überwindung der Obdach- und Wohnungslosigkeit von Menschen.

  • Die Schaffung neuer Strukturen, also das Rad schon wieder neu zu erfinden, ist sicher nicht erforderlich.
  • Nutzung bestehender Kanäle (E-Mail, Messenger) für den Austausch untereinander.
  • Nutzung bestehender Kanäle (Webseiten, Soziale Netzwerke) für die Kommunikation nach außen, #Öffentlichkeitsarbeit.

Von den Medien müssen wir nicht einfordern das sie öfter über die Themen Obdach- und Wohnungslosigkeit berichten, dass, auch wenn hier und da noch viel Luft nach oben ist, tun sie. Sondern das sie es tiefgreifender tun. Ein Beispiel.

  • Nicht nur, aber vor allem im Zusammenhang einer #Berichterstattung über die #Winterhilfe in den Kommunen, liest man immer wieder mal Beiträge wo die Sozialverwaltungen betonen das niemand auf der Straße leben muss und zugleich darauf eingehen welche Hilfen sie für Obdachlose bereitstellen. Dem gegenüber steht die Realität, Menschen, die trotz der Angebote lieber auf Platte machen. Da muss man keinen #Journalismus studiert haben um zu erkennen das da etwas nicht stimmt.
  • Eine sachlichere und tiefgreifendere Berichterstattung von #Presse, #Rundfunk und #Fernsehen würde einer breiteren #Öffentlichkeit zugäng machen was nicht neu ist. Das mehr Obdachlose die Angebote der Hilfen vor Ort annehmen würden, wenn man auf deren konkrete Bedarfe und Wünsche eingehen würde. Beispielsweise

Abschließende Bemerkungen

  • Wir müssen Prioritäten setzen. Unabhängig davon wie realistisch die Erreichung des Ziel, die Überwindung der Obdachlosigkeit bis 2030, ist.
  • Die Mittel, personnel wie finanziell, für #Streetwork müssen massiv aufgestockt werden. Indem man ihnen auf Augenhöhe begegnet kann man Menschen dazu bewegen bestehende Hilfen anzunehmen. Bei manchen sind allerdings mehr als zwei Gespräche notwendig, bevor diese den ersten Schritt machen.
  • Streetwork sollte nicht der Polizei, dem Ordnungsamt oder den Mitarbeitenden der Verkehrsunternehmen überlassen werden. Sondern fachlich qualifizierten und erfahrenen Mitarbeitenden der Sozialverwaltungen der Kommunen.
  • Nicht nur zusätzliche Angebote (Tagesaufenthalte, Nacht Cafés) schaffen, sondern diese gleichmäßig über die Kommunen verteilen, also auch in den Stadtbezirken, in den Veedeln (Stadtteilen). Vor allem Öffnungszeiten die sich an den Bedarfen der Menschen orientieren, also täglich und auch an Wochenenden und Feiertagen.

Vor Jahren, als ich politisch aktiver war, war das eine oft zu hörende Standardaussage von Vertreter*innen der #Sozialverwaltung der #Stadt #Köln beziehungsweise der #Armutsindustrie. Zwar ist da noch viel Luft nach oben, aber im Vergleich zu den ersten Jahren die ich in Köln lebte hat sich viel getan. Nichts desto trotz gibt es meinen eigenen und persönlichen Eindrücken nach noch zu viele Defizite. Eins vorweg. Um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen.

Natürlich kann man unterschiedlicher Meinung sein und selbstverständlich eigene Lösungen haben, wie man die #Obdachlosigkeit und #Wohnungslosigkeit von Menschen überwinden will. Mir ist auch bewusst das die Verwaltungen der Kommunen und die politischen Gremien oft nicht so können wie sie wollen, weil auch sie sich im Rahmen von Bestimmungen und Gesetzen bewegen müssen. Mir geht es um Lösungen die man längst umgesetzt haben hätte können, wenn denn ein Wille da wäre. Stattdessen versteift man sich auf sich wiederholende Scheindebatten in Pseudogremien. Statt zu machen.

Nachfolgend will ich versuchen zu vermitteln worum es geht.

Eine Debatte um den Aufenthalt von Drogengebrauchenden und Obdachlosen im öffentlichen Raum gab es schon immer. Vor geraumer Zeit ist das wieder in den öffentlichen Fokus gerückt. Ausgelöst durch ein Statement einer ehemaligen Dombaumeisterin in der örtlichen Presse. Die Kommunalpolitik reagierte insofern, dass zwei Fraktionen im Stadtrat (DIE LINKE und SPD) einen Antrag im #Sozialausschuss einbrachten, der laut Niederschrift abgeändert einstimmig übernommen wurde. In dem Antrag geht es meinem Verständnis nach unter anderem darum für Menschen die auf den Straßen und Plätzen der Stadt leben, konkret im #Domumfeld, mehr Angebote zu schaffen. Grundsätzlich sehr gut. Aber!

Bevor man den gleichen Fehler wie immer macht und das Rad schon wieder neu erfindet sollte man zunächst mit dem Arbeiten was man hat. Beispielsweise bei den bestehenden Einrichtungen am #Hauptbahnhof, im Domumfeld die nicht vorhandene #Barrierefreiheit herstellen. Vor allem gewährleisten das die kontinuierliche #Finanzierung gesichert ist, damit die Träger der Angebote nicht alle Jahre wieder vor der Ungewissheit stehen ob ihre Angebote nach dem Jahreswechsel fortbestehen. Man muss aber auch die personelle Ausstattung der Angebote massiv verbessern. Damit die Träger regelmäßige und verlässliche Öffnungszeiten anbieten können. In einzelnen Fällen ist das leider nicht der Fall.

Fußläufig erreichbar vom Hauptbahnhof und Dom gibt es eine Hand voll Einrichtungen, Anlaufstellen für Obdach- und Wohnungslose. Die Bahnhofsmission an Gleis 1 mitgezählt. Lediglich sie und das Gulliver am Rheinufertunnel haben täglich offen. Die anderen drei Einrichtungen sind Angebote des SKM Köln. Davon zwei Kontaktstellen. Beide am Bahnhofsvorplatz. Eine für Wohnungslose. Deren Öffnungszeiten gleichen seit Monaten einer Lotterie. Wenn Mitarbeitende aus Gründen (Krankheit, Urlaub) kurz- oder längerfristig ausfallen ist das natürlich nicht verwerflich. Dennoch bin ich der Meinung das die Bemühungen um eine baldige Abhilfe nicht ausreichend genug waren. Das ist insofern nicht nachvollziehbar, wenn mit zweierlei Maß gemessen wird.

Samstags ist die #Kontaktstelle für Wohnungslose geschlossen. Sonntags nur zum Mittagstisch geöffnet. Dann sind nur Ehrenamtliche vor Ort und es gibt nur Essensausgabe. Wogegen in der Woche festangestellte Mitarbeitende vor Ort sind und zwei Sozialarbeiterinnen. Fehlt eine Sozialarbeiter*in kann kein Mittagstisch angeboten werden, weil dafür zwei anwesend sein müssen. Man begründet das meines Wissens mit der Postausgabe. Kann ich trotzdem nicht nachvollziehen. Gerade weil die Situation seit Monaten so ist, also bekannt ist, hätte man längst eine Lösung finden müssen. Es gibt Armutsbetroffene die zum Beispiel kein Handy haben, telefonisch nicht erreichbar sind. Wenn man zu oft den Weg umsonst zurückgelegt hat überlegt man sich ob man sich das noch mal antut.

Statt also wie gesagt das Rad schon wieder neu zu erfinden und neue Angebote in Form von Einrichtungen für Obdachlose im Domumfeld zu schaffen, sollte man zunächst die Defizite bei den bestehenden abarbeiten. Wie angesprochen die Barrierefreiheit und die finanzielle Sicherheit, damit die Träger weitere Mitarbeitende beschäftigen und die Öffnungszeiten ausweiten können. Kernöffnungszeiten die täglich bestehen sollten. Auch an den Wochenenden und Feiertagen. Wenn man entsprechende Angebote schafft werden sie von den Menschen angenommen und werden meiner Einschätzung nach auch dazu führen das sich die Menschen auf die bestehenden Einrichtungen verteilen und beispielsweise nicht alle zum #Gulliver gehen.

Das kann man den Trägern der Angebote natürlich nicht vorwerfen, dass ihre Kapazitäten endlich sind. Das ist meines Erachtens auch nicht zielführend wenn sich zu viele Menschen auf zu wenige Angebote konzentrieren. Es muss ja auch genug Zeit für Gespräche mit den Sozialarbeiter*innen sein.

Housing First ist kein neues Konzept!

In diesen Tagen berichteten verschiedene Medien das #Rostock #HousingFirst erproben wird. Wenn man sich die Beiträge, zumindest manche Schlagzeilen durchliest, kann man den Eindruck bekommen dass das was neues ist.

Das ist falsch und die erneute #Berichterstattung zum Thema offenbart ein grundsätzliches Problem das wir in #Deutschland haben.

Wenn man nicht schaut ab wann das Konzept in ganz #Finnland angewandt wurde, sondern das erste mal, dann wird Housing First dort seit 1985 (https://ysaatio.fi/en/), also seit 39 Jahren angewandt. Nachweislich erfolgreich.

Wenn man hierzuland anspricht, warum man das Rad schon wieder neu erfinden, also ein weiteres Modellprojekt für Housing First haben muss, dann heißt es oft das man die Situation woanders (Länder, Städte) nicht mit der bei uns vergleichen kann. Was meiner Meinung nach Quatsch ist. Selbstverständlich kann man das. Denn wenn man sich die Zeit nimmt sich mit dem Thema zu befassen, unter anderem den Gründen für die #Obdachlosigkeit oder #Wohnungslosigkeit von Menschen, wird man schnell feststellen das diese überall auf der Welt gleich sind. Man wird auch feststellen das es hinsichtlich der Hilfsangebote überall das gleiche ist. Entweder wird zu wenig oder nichts für Menschen, die auf den Straßen und Plätzen leben getan.

Pseudodebatten in Scheingremien statt konkreter Lösungen? Ja!

Die öffentlichen Verwaltungen und die #Politik müssen die Prioritäten anders setzen. Für ein #Konzept das sich in Finnland seit 39 Jahren bewährt und das in immer mehr Kommunen hierzuland angewandt wird, braucht man keine erneuten Modellprojekte. Der #Fokus muss eindeutig darin liegen mehr bezahlbaren #Wohnraum für alle zu schaffen, den man auch für Housing First nutzen kann.

Das hat auch zur Folge das die Haushalte, das heißt die Sozialausgaben massiv, deutlich spürbar entlastet werden.

In #Köln liegt der aktuelle #Mietrichtwert der #Kosten der #Unterkunft (KdU) für alleinlebende Leistungsempfänger*innen bei 651 Euro pro Monat, zuzüglich der Heizkosten. Würde jemand der #Bürgergeld bezieht seine #Wohnung verlieren und von der #Stadt Köln in einem Einfachhotel untergebracht werden, bedeutet dass das die Stadt dem Eigentümer eine Pauschale für die Unterbringung, pro Nacht und Person zahlt. Diese kann bei 40 Euro oder 51 Euro liegt. Kann man sich selbst ausrechnen wieviel das im Monat ist.

Interessant wird es wenn die Unterbringung in Zwei-Bett- oder Mehr-Bett-Zimmern erfolgt. Dann bekommen die Betreiber keine Pauschale pro Zimmer. Sondern dann erhöht sich der Betrag abhängig davon wie viele Menschen tatsächlich dort untergebracht sind. Findet den Fehler.

Weil sie nicht wollen

Bezugnehmend auf eine aktuelle Veröffentlichung des Tagesspiegel. Was die Gesellschaft, die Parteien, die Politikerinnen tun? Nach unten treten. In Richtung Armutsbetroffener. Was die Medien tun? Den Parteien und Politiker*innen eine Bühne für deren unsägliches Verhalten bieten. Was die Medien nicht tun? Berichten um wie viel Euro die Sozialausgaben und somit die Haushalte entlastet werden würden, wenn es mehr bezahlbaren Wohnraum für alle gäbe.

Nehmen wir #Köln als Beispiel. In den aktuell geltenden #Mietrichtwerten könnt ihr nachlesen wie viel die #Miete einer #Wohnung betragen darf, damit das örtliche #Jobcenter die #Kosten der #Unterkunft (KdU) übernimmt. Jemand der Sozialberatung anbot erklärte mir das vor Jahren so. Bis zu dem Betrag muss die Miete übernommen werden. Liegt sie darüber muss das Jobcenter prüfen das man keine günstigere Wohnung fand. Wobei hier die Vermeidung von #Obdachlosigkeit/#Wohnungslosigkeit Vorrang hat. Vor Jahren fand ich ein möbliertes Apparment zur Untermiete. Meine Kaltmiete lag fünf Euro über dem damaligen Mietrichtwert. Die Sachbearbeiterin im Jobcenter betonte das extra, meinte aber das sie trotzdem bewillige das die Miete gezahlt wird, damit ich nicht auf der Straße lande. In dem Gespräch teilte sie mir aber auch mit das, wenn die Miete deutlich höher gewesen wäre, sie getan hätten worauf der #Tagesspiegel in seinem Bericht einging, mir mitzuteilen das ich sehen muss wie ich die Differenz zwischen dem was das Jobcenter zahlt und der Miete selbst tragen muss.

Weswegen ich in der Überschrift schrieb Weil sie nicht wollen?

Ja, ich bin der Meinung das sie (die öffentlichen Verwaltungen und die Politik) die Haushalte nicht entlasten wollen. Durch die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum für alle. Durch die damit einhergehende Entlastung der Sozialausgaben. Das wäre eine sinnvollere und nachhaltigere Maßnahme, statt mit den Füßen nach unten in Richtung Armutsbetroffene*r zu treten.

Wenn ihr die weiter oben verlinkten Mietrichtwerte für Köln betrachtet seht ihr selbst wie hoch die Miete für Alleinstehende, Paare, Haushalte mit drei oder vier Personen sein kann. Wenn die Betroffenen sich nun außer Stande sehen für die Differenz selbst aufzukommen und #Wohnungslosigkeit droht oder sie bereits #obdachlos wurden wegen Verlust der eigenen Wohnung, dann ist eine Möglichkeit der Unterbringung in Köln die in einem Einfachhotel. Hier erfolgt die Zuweisung über die #Fachstelle #Wohnen der #Stadt. Diese stellen der Stadt eine Pauschale pro Person und Übernachtung in Rechnung. Wohl gemerkt, pro Person, nicht pro Zimmer.

Diese Pauschale kann von Hotel zu Hotel unterschiedlich sein und beispielsweise 51,00 Euro pro Person und Übernachtung betragen, also 1.551 Euro pro Person und Monat. Was das heißt wenn in einem Zimmer zwei, drei oder vier Menschen untergebracht sind könnt ihr euch selbst ausrechnen.

Zwar gibt es mit dem Kölner Konzept zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit einen konkreten Punkt der vorsieht die Dauer, die Menschen in Einfachhotels untergebracht sind zu verringern, auf neun Monate. Dies ändert aber nichts an der Überschrift. Es enthält keine konkreten Maßnahmen mit welchem Wohnraum man die Menschen nach den neun Monaten versorgen, beziehungsweise wie man ihn schaffen und finanzieren wird. Insofern lediglich Lippenbekenntnisse.

Auch an Selbstzahler*innen denken

Wer einen Job hat, zahlt selbst. Das ist in den Einfachhotels nicht anders als bei Wohnheimen oder Betreutem Wohnen (BeWo) oder Unterbringung in einem der städtischen Sozialhäuser. Von wenigstens einem Träger weiß ich das diese Kosten gestaffelt sind, abhängig vom Einkommen und das es eine Obergrenze gibt. Ob das bei den Hotels ähnlich ist, ist mir nicht genau bekannt. Ich erinnere mich jedoch an ein Gespräch mit einem Menschen der berufstätig war und aufgrund dessen die Unterbringung, etwa 900 Euro pro Monat, selbst zahlen sollte. Seine Bemühungen um Wohngeld waren nicht erfolgreich, weil er zu viel verdiente. So bliebe ihm eine Zeit lang von seinem Gehalt nach Abzug der Kosten für die Unterbringung nicht viel übrig. Er verließ schlussendlich das Einfachhotel wo er untergebracht war aus eigenem Wunsch. Ob er eine Wohnung fand oder anderweitig unterkam ist mir nicht bekannt. Auch ein Teufelskreis.