eines

Wohin bewegen sich die Sozialen Netzwerke?

Die meisten werden inzwischen mitbekommen haben welche konkreten Veränderungen bei #Meta anstehen. Dazu veröffentlichte Mark #Zuckerberg jüngst einen Beitrag auf seinem Threads-Account. Für mich persönlich keine Überraschung. Mitte November letzten Jahres las ich einen Artikel der Tageszeitung The Independent wonach eine mögliche Fusion der Plattformen #X und #TruthSocial im Raum steht und innerhalb 2025 erfolgen soll. Wohin bewegen sich die Sozialen Netzwerke?

Alternativlos?

Nein. Beispielsweise findet man im Join Fediverse Wiki unter Fediverse Projekte eine Übersicht welche über entsprechende Alternativen zu den Angeboten kommerzieller us-amerikanischer Dienstleister. Das Pendant zu X wäre innerhalb des Fediversum #Mastodon. Oder außerhalb #Bluesky.

Und jetzt?

Falsch? Unüberlegte und vorschnelle Entscheidungen treffen. Richtig? Sich informieren welche Möglichkeiten es gibt. Beispielsweise lesen was der Digitalcourage e. V. dazu schrieb. Sich vor allem die Zeit für die unter Schritt 1: Plattform wählen und Schritt 2: Instanz wählen veröffentlichen Informationen nehmen.

Nehmt euch die Zeit die angesprochenen Inhalte genau zu lesen und zu verstehen und berücksichtigt das bei eurer Entscheidung auf welcher Plattform und welcher Instanz ihr ein Benutzer*innenkonto einrichtet. Beispiele?

  • #Pixelfed statt #Instagram. #PeerTube statt #YouTube. Wenn euer Fokus darauf liegt anderen Menschen eure medialen Inhalte, Fotografien und Videos zugängig zu machen.
  • Mastodon beziehungsweise Bluesky statt X. Wichtig ist zu erwähnen das diese Kanäle Kurznachrichtendienste sind. Wenn ihr teilen wollt was ihr woanders veröffentlicht habt (den entsprechenden Link), ergänzt um einen Zwei-/Dreizeiler.
  • Eine #Friendica Instanz anstatt #Facebook. Wenn euch konkrete Interaktionen, also auch ausführlichere Debatten mit den Besucherinnen eurer Benutzerinnenkonten wichtig sind.

Egal für welche Plattform und welche Instanz ihr euch entscheidet, ihr habt überall im Fediversum die Möglichkeit in den Einstellungen eures Benutzer*innenkonto selbst festzulegen wer die Inhalte sehen und lesen kann. Ob sie öffentlich sind oder nur für Menschen die euch folgen. Wenn ihr wo engagiert seid wo es viele Menschen gibt die keinen Account im Fediverse haben genügt es wenn ihr ihnen den entsprechenden Link schickt.

Wohin bewegen sich die Sozialen Netzwerke?

  • Was die Plattformen us-amerikanischer Konzerne angeht
    • Ein Aspekt wird sich nicht ändern und sein wie immer, Gewinnmaximierung.
    • Die Plattformbetreiber werden darüber hinaus eine knallharte Strategie verfolgen. Die sie, wenn überhaupt, nur dann überdenken wenn ihnen Einnahmen durch einen massiven Weggang von Werbekunden und Nutzer*innen verloren gehen.
    • Mit dem zukünftigen US-Präsidenten im Rücken wird man Druck auf die #EU ausüben bis diese klein beigibt und hiesige Prinzipien opfert.
    • Oder, anderes denkbares und realistisches Szenario, dass Meta seine Dienste in der Europäischen Union nicht länger anbietet oder nur mit eingeschränkten Möglichkeiten.
  • Insgesamt in zwei Richtungen.
    • Orte für #Hass und #Hetze. Wo es weder eine #Moderation noch inhaltliche Kontrolle geben wird.
    • Netzgemeinschaften wo die Plattformbetreiber ihren Verpflichtungen nachkommen und die Inhalte moderieren und gegebenfalls reagieren und sie entfernen und Nutzer blockieren. Wo aber auch die NutzerInnen mit einbezogen sind, sozusagen, wenn auch indirekt, eine Art der freiwilligen Selbstkontrolle.

Zusammenfassend?

Sich informieren. Sich die Zeit nehmen. Eine Entscheidung treffen (Plattform wählen, Instanz wählen). Nicht warten. Jetzt.

Vor Jahren, als ich politisch aktiver war, war das eine oft zu hörende Standardaussage von Vertreter*innen der #Sozialverwaltung der #Stadt #Köln beziehungsweise der #Armutsindustrie. Zwar ist da noch viel Luft nach oben, aber im Vergleich zu den ersten Jahren die ich in Köln lebte hat sich viel getan. Nichts desto trotz gibt es meinen eigenen und persönlichen Eindrücken nach noch zu viele Defizite. Eins vorweg. Um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen.

Natürlich kann man unterschiedlicher Meinung sein und selbstverständlich eigene Lösungen haben, wie man die #Obdachlosigkeit und #Wohnungslosigkeit von Menschen überwinden will. Mir ist auch bewusst das die Verwaltungen der Kommunen und die politischen Gremien oft nicht so können wie sie wollen, weil auch sie sich im Rahmen von Bestimmungen und Gesetzen bewegen müssen. Mir geht es um Lösungen die man längst umgesetzt haben hätte können, wenn denn ein Wille da wäre. Stattdessen versteift man sich auf sich wiederholende Scheindebatten in Pseudogremien. Statt zu machen.

Nachfolgend will ich versuchen zu vermitteln worum es geht.

Eine Debatte um den Aufenthalt von Drogengebrauchenden und Obdachlosen im öffentlichen Raum gab es schon immer. Vor geraumer Zeit ist das wieder in den öffentlichen Fokus gerückt. Ausgelöst durch ein Statement einer ehemaligen Dombaumeisterin in der örtlichen Presse. Die Kommunalpolitik reagierte insofern, dass zwei Fraktionen im Stadtrat (DIE LINKE und SPD) einen Antrag im #Sozialausschuss einbrachten, der laut Niederschrift abgeändert einstimmig übernommen wurde. In dem Antrag geht es meinem Verständnis nach unter anderem darum für Menschen die auf den Straßen und Plätzen der Stadt leben, konkret im #Domumfeld, mehr Angebote zu schaffen. Grundsätzlich sehr gut. Aber!

Bevor man den gleichen Fehler wie immer macht und das Rad schon wieder neu erfindet sollte man zunächst mit dem Arbeiten was man hat. Beispielsweise bei den bestehenden Einrichtungen am #Hauptbahnhof, im Domumfeld die nicht vorhandene #Barrierefreiheit herstellen. Vor allem gewährleisten das die kontinuierliche #Finanzierung gesichert ist, damit die Träger der Angebote nicht alle Jahre wieder vor der Ungewissheit stehen ob ihre Angebote nach dem Jahreswechsel fortbestehen. Man muss aber auch die personelle Ausstattung der Angebote massiv verbessern. Damit die Träger regelmäßige und verlässliche Öffnungszeiten anbieten können. In einzelnen Fällen ist das leider nicht der Fall.

Fußläufig erreichbar vom Hauptbahnhof und Dom gibt es eine Hand voll Einrichtungen, Anlaufstellen für Obdach- und Wohnungslose. Die Bahnhofsmission an Gleis 1 mitgezählt. Lediglich sie und das Gulliver am Rheinufertunnel haben täglich offen. Die anderen drei Einrichtungen sind Angebote des SKM Köln. Davon zwei Kontaktstellen. Beide am Bahnhofsvorplatz. Eine für Wohnungslose. Deren Öffnungszeiten gleichen seit Monaten einer Lotterie. Wenn Mitarbeitende aus Gründen (Krankheit, Urlaub) kurz- oder längerfristig ausfallen ist das natürlich nicht verwerflich. Dennoch bin ich der Meinung das die Bemühungen um eine baldige Abhilfe nicht ausreichend genug waren. Das ist insofern nicht nachvollziehbar, wenn mit zweierlei Maß gemessen wird.

Samstags ist die #Kontaktstelle für Wohnungslose geschlossen. Sonntags nur zum Mittagstisch geöffnet. Dann sind nur Ehrenamtliche vor Ort und es gibt nur Essensausgabe. Wogegen in der Woche festangestellte Mitarbeitende vor Ort sind und zwei Sozialarbeiterinnen. Fehlt eine Sozialarbeiter*in kann kein Mittagstisch angeboten werden, weil dafür zwei anwesend sein müssen. Man begründet das meines Wissens mit der Postausgabe. Kann ich trotzdem nicht nachvollziehen. Gerade weil die Situation seit Monaten so ist, also bekannt ist, hätte man längst eine Lösung finden müssen. Es gibt Armutsbetroffene die zum Beispiel kein Handy haben, telefonisch nicht erreichbar sind. Wenn man zu oft den Weg umsonst zurückgelegt hat überlegt man sich ob man sich das noch mal antut.

Statt also wie gesagt das Rad schon wieder neu zu erfinden und neue Angebote in Form von Einrichtungen für Obdachlose im Domumfeld zu schaffen, sollte man zunächst die Defizite bei den bestehenden abarbeiten. Wie angesprochen die Barrierefreiheit und die finanzielle Sicherheit, damit die Träger weitere Mitarbeitende beschäftigen und die Öffnungszeiten ausweiten können. Kernöffnungszeiten die täglich bestehen sollten. Auch an den Wochenenden und Feiertagen. Wenn man entsprechende Angebote schafft werden sie von den Menschen angenommen und werden meiner Einschätzung nach auch dazu führen das sich die Menschen auf die bestehenden Einrichtungen verteilen und beispielsweise nicht alle zum #Gulliver gehen.

Das kann man den Trägern der Angebote natürlich nicht vorwerfen, dass ihre Kapazitäten endlich sind. Das ist meines Erachtens auch nicht zielführend wenn sich zu viele Menschen auf zu wenige Angebote konzentrieren. Es muss ja auch genug Zeit für Gespräche mit den Sozialarbeiter*innen sein.

Housing First ist kein neues Konzept!

In diesen Tagen berichteten verschiedene Medien das #Rostock #HousingFirst erproben wird. Wenn man sich die Beiträge, zumindest manche Schlagzeilen durchliest, kann man den Eindruck bekommen dass das was neues ist.

Das ist falsch und die erneute #Berichterstattung zum Thema offenbart ein grundsätzliches Problem das wir in #Deutschland haben.

Wenn man nicht schaut ab wann das Konzept in ganz #Finnland angewandt wurde, sondern das erste mal, dann wird Housing First dort seit 1985 (https://ysaatio.fi/en/), also seit 39 Jahren angewandt. Nachweislich erfolgreich.

Wenn man hierzuland anspricht, warum man das Rad schon wieder neu erfinden, also ein weiteres Modellprojekt für Housing First haben muss, dann heißt es oft das man die Situation woanders (Länder, Städte) nicht mit der bei uns vergleichen kann. Was meiner Meinung nach Quatsch ist. Selbstverständlich kann man das. Denn wenn man sich die Zeit nimmt sich mit dem Thema zu befassen, unter anderem den Gründen für die #Obdachlosigkeit oder #Wohnungslosigkeit von Menschen, wird man schnell feststellen das diese überall auf der Welt gleich sind. Man wird auch feststellen das es hinsichtlich der Hilfsangebote überall das gleiche ist. Entweder wird zu wenig oder nichts für Menschen, die auf den Straßen und Plätzen leben getan.

Pseudodebatten in Scheingremien statt konkreter Lösungen? Ja!

Die öffentlichen Verwaltungen und die #Politik müssen die Prioritäten anders setzen. Für ein #Konzept das sich in Finnland seit 39 Jahren bewährt und das in immer mehr Kommunen hierzuland angewandt wird, braucht man keine erneuten Modellprojekte. Der #Fokus muss eindeutig darin liegen mehr bezahlbaren #Wohnraum für alle zu schaffen, den man auch für Housing First nutzen kann.

Das hat auch zur Folge das die Haushalte, das heißt die Sozialausgaben massiv, deutlich spürbar entlastet werden.

In #Köln liegt der aktuelle #Mietrichtwert der #Kosten der #Unterkunft (KdU) für alleinlebende Leistungsempfänger*innen bei 651 Euro pro Monat, zuzüglich der Heizkosten. Würde jemand der #Bürgergeld bezieht seine #Wohnung verlieren und von der #Stadt Köln in einem Einfachhotel untergebracht werden, bedeutet dass das die Stadt dem Eigentümer eine Pauschale für die Unterbringung, pro Nacht und Person zahlt. Diese kann bei 40 Euro oder 51 Euro liegt. Kann man sich selbst ausrechnen wieviel das im Monat ist.

Interessant wird es wenn die Unterbringung in Zwei-Bett- oder Mehr-Bett-Zimmern erfolgt. Dann bekommen die Betreiber keine Pauschale pro Zimmer. Sondern dann erhöht sich der Betrag abhängig davon wie viele Menschen tatsächlich dort untergebracht sind. Findet den Fehler.

Aller guten Dinge sind drei? Und jetzt?

Das Nachrichtenportal Tag24 veröffentlichte einen Bericht der sich auf die Ergebnisse einer Befragung der #Stadt #Köln unter etwa 800 Obdach- und Wohnungslosen bezieht. An dieser Stelle der Hinweis das es bereits in der Vergangenheit Befragungen obdach- und wohnungsloser Menschen gab. Im Zeitraum zwischen Juni 2018 und Mai 2019 unter den Menschen, die auf den Straßen und Plätzen in Köln lebten. Der #Streetwork#Abschlussbericht hierzu wurden den Mitgliedern der #Stadtarbeitsgemeinschaft #Wohnungslosenpolitik Anfang 2020 ausgehändigt, also auch den Ratsfraktionen, beziehungsweisen den Parteien die seinerzeit Fraktionsstatus hatten. Beziehungsweise eine vom #Ministerium für #Arbeit, #Gesundheit und #Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen beauftragte Befragung von Wohnungslose ohne Unterkunft und verdeckt Wohnungslosen im Lande.

Das heißt, zusammengefasst, gibt es mittlerweilen wenigstens drei Berichte zur Situation obdach- und wohnungsloser Menschen. Man hätte sich die Mühe mit dem des #MAGS und den aktuell veröffentlichten der Stadt Köln sparen können, wenn die Sozialverwaltung, also die Stadt und die #Politik konkret etwas aus den Erkenntnissen des Streetwork-Abschlussbericht gemacht hätten. Beispielsweise Umstellung, wo es noch nicht der Fall ist, auf Unterbringung in abschließbaren Einzelzimmern statt Mehr-Bett-Zimmern, oder Nutzung der Doppelzimmer in eigenen Angeboten oder Unterkünften der Träger, um dort obdachlose Paare unterzubringen.

Beziehungsweise man kann sich die Mühe mit solchen Studien und Befragungen sparen. Würde man, was selbstverständlich sein sollte, sich von Beginn an auf Augenhöhe mit den Menschen bewegen und ihnen zuhören und ihre eigenen, tatsächlichen Bedarfe und Wünsche ernst nimmt. Sinngemäß müsste man die so gewonnenen Erkenntnisse, selbstverständlich innerhalb der datenschutzrechtlichen Bestimmungen für die Sozialverwaltung und Politik nutzbar machen und an diese weitergeben.

Deswegen die Überschrift. Aller guten Dinge sind drei? Und jetzt?

Ich gehe davon aus das den aktuelleren Bericht der Stadt Köln das gleiche Schicksal ereilt wie zuvor den Streetwork-Abschlussbericht und den des nordrhein-westfälischen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Zu viele Scheindebatten (Gerede) in zu vielen Pseudogremien. Keine konkreten und verbindlichen Aktionen. Und in paar Jahren sollten wir nicht überrascht sein, wenn sich die Geschichte wiederholt und es das gleiche bla bla bla zu hören gibt.

Transparenz? Nicht nur bei den Lebensmitteln.

Ich will weniger auf einen Beitrag der taz eingehen, also die #Transparenz bei den Lebensmittelpreisen, sondern vielmehr auf das grundsätzliche Problem. Im Vergleich zu der Zeit wo ich meine Ausbildung im #Einzelhandel abschloss sind die Gesetze zwar verbraucherfreundlicher geworden, es gibt aber nachwievor, meiner eigenen und persönlichen Meinung nach, zu viel Schindluderei.

Beispiel die Pflicht zur Angabe des Grundpreis. Nachdem diese eingeführt wurde war ich, damals lebte ich noch nicht in der Stadt, in einem Drogeriemarkt. Zwar war der #Grundpreis angegeben, aber unterschiedlich. Wie viel Euro 100 Mililiter beziehungsweise ein Liter oder 100 Gramm beziehungsweise ein Kilogramm kosten. Bei Waschmitteln erfolgt die Grundpreisangabe ja in Waschladungen (bei Tabs allerdings nicht).

Beispielsweise Mobilfunkanbieter. Selbst wenn man, wie ich das tue, sich vorher informiert und das Kleingedruckte durchliest ist es oft schwer einen Überblick zu behalten. Es ist keine Wissenschaft anzugeben was die einmaligen Kosten (bei Vertragsbeginn oder Erwerb der SIM-Karte, des Mobiltelefon) sind beziehungsweise die laufenden.

Transparenz bei den Lebensmittelpreisen ist in erster Linie die Preisauszeichnungspflicht. Ich bin erschrocken wie viele Märkte, bei den ganzen technischen Möglichkeiten die es heute gibt und die von ihnen genutzt werden, es nicht hinbekommen auf eine kundenfreundliche Preisauszeichnung zu achten. War die Tage beispielsweise in einer #Lidl-Filiale. Der ausgezeichnete Preis bezog sich auf die 1,25-Liter-Flaschen eines stark zuckerhaltigen Brausegetränke eines us-amerikanischen Unternehmen. Verwirrend war, dass dort auch Six-Packs mit 1,75-Liter-Flaschen des gleichen Getränk standen, aber nicht ausgezeichnet. Ein Mitarbeiter den ich ansprach meinte ich müsse an der Kasse selber schauen. Also das Teil an einer SB-Kasse einscannen.

Dass das mal passieren kann ist nachvollziehbar. Wenn das jedoch regelmäßig vorkommt habe ich dafür Null Verständnis. Werde demnächst dann wohl wieder öfter darum bitten müssen die Marktleitung zu sprechen oder die Verbraucherzentrale einzuschalten.

Winterhilfe 2024/25?

Bis dahin sind es noch einige Wochen. Andererseits wissen wir wie schnell die Zeit vergeht. Vorab einige Punkte die ihr, auch zum gegebenen Zeitpunkt, beachten solltet.

  • Wer kann. Informiert euch bei Angeboten sozialer Träger oder ehrenamtlicher Initiativen in eurer Gemeinde oder Stadt welche Unterstützung für Menschen die auf der Straße leben konkret benötigt wird und unterstützt die Einrichtungen beziehungsweise Gruppen. Durch Sachspenden oder finanziell.

  • Informiert euch bevor ihr Informationen verbreitet. Im Winter sind verschiedene Sharepics in Sozialen Netzwerken unterwegs auf denen die Rufnummern von Kältebussen in Großstädten stehen. Nicht bei allen, aber bei einzelnen der Rufnummern ist es so das diese nicht von einem Kältebus sind oder es keine Angebote sind wo man anruft und dann jemand rausfährt und die Menschen abholt und zu einer Notschlafstelle bringt. Oder die Rufnummer eine Stadt nicht mehr aktuell ist.

    • Entsprechende Informationen die die Gemeinden oder Städte beziehungsweise Träger wie SKM, SkF oder Diakonie auf ihren Kanälen veröffentlichen kann man ohne Bedenken teilen.
  • Fragt nach, wenn ihr euch unsicher seid. Es ist selbsterklärend, dass es gerade im Winter wichtig ist das die Menschen, die auf der Straße leben, verlässliche Informationen haben. Nichts ist schlimmer als das sie einen Weg umsonst zurücklegen, weil ein Angebot nicht mehr besteht.

  • Nutzt Hashtags wenn ihr entsprechende Informationen teilt. Beispielsweise #Winterhilfe beziehungsweise #Köln (wenn ihr woanders wohnt, den Namen eurer Stadt oder Gemeinde).

Einfach. Einfach?

Bezugnehmend auf zwei aktuelle Veröffentlichungen. * https://www.express.de/koeln/koeln-fuer-immer-verlassen-kein-gesocks-844500 * https://www.express.de/koeln/wegen-gesocks-koeln-verlassen-schauspieler-kontert-845279

Ich will mich bemühen hinsichtlich dieser Debatte kurz zu fassen.

Es gibt einen Einwohner der aus Gründen von #Köln nach Bayern zog und der ansprach was aus seiner Sicht in der Stadt falsch läuft. Es gibt aber auch, sowohl in beiden Artikeln des #Express und auf der #Facebook-Seite Gegenreden. Wortbeiträge von Menschen die der #Meinung sind das Köln trotzdem eine lebenswerte #Stadt ist. Ist das worüber berichtet wurde neu? Nein. Ist absehbar das es keine schnellen Lösungen geben wird? Ja.

Was ich gut finde ist, dass es Wortbeiträge von Menschen gibt aus denen hervorgeht das es am Ende darauf ankommt was man, die Einwohnerinnen der Stadt, die Touristinnen aus der Situation macht. Das die #Gesellschaft für den #Müll den sie unachtsam und bewusst im öffentlichen Raum hinterlässt, an den Haltestellen, in den Bussen oder Bahnen, nicht Dritte verantwortlich machen kann.

Was absehbar war, auch wenn es nervt, dass manche versuchen in der #Debatte den Eindruck zu erwecken, dass Menschen die auf den Plätzen und Straßen der Stadt leben, sich dort aufhalten, die einzig Verantwortlichen dafür sind, dass Köln verwahrlost.

Warum das manchmal nicht so einfach ist wie manche sich es vorstellen, will ich versuchen an einem Kommentar eines Nutzer auf Facebook zu erläutern, der unter anderem schrieb (gemeint waren Obdachlose) man solle den Menschen doch endlich helfen. Insofern noch einmal zum mitschreiben.

Ob es perfekt ist und verbessert werden kann ist eine andere Debatte. Grundsätzlich muss man aber festhalten das es in der Kölner #Innenstadt keinen Mangel an Anlaufstellen für Drogengebrauchende und Obachlose gibt. Ich habe auch nicht den Eindruck das die fehlende #Information ein Problem ist. Viele Menschen wissen welche #Unterstützung sie wo bekommen und wie sie dorthin gelangen. Es ist halt nur so, dass ist bekannt, dass manche aus Gründen keinen Anspruch haben, weil sie keine Unionsbürgerinnen sind oder Unionsbürgerinnen die keinen Leistungsanspruch haben. Manche lehnen Hilfen, Unterbringungsangebote ab, weil sie sich nicht von ihren Partner*innen, von ihren Vierbeinern trennen wollen, weil es unzureichend Angebote für obdachlose Frauen ist oder weil sie sich als Menschen mit queerem Hintergrund dort nicht sicher fühlen.

Weil sie nicht wollen

Bezugnehmend auf eine aktuelle Veröffentlichung des Tagesspiegel. Was die Gesellschaft, die Parteien, die Politikerinnen tun? Nach unten treten. In Richtung Armutsbetroffener. Was die Medien tun? Den Parteien und Politiker*innen eine Bühne für deren unsägliches Verhalten bieten. Was die Medien nicht tun? Berichten um wie viel Euro die Sozialausgaben und somit die Haushalte entlastet werden würden, wenn es mehr bezahlbaren Wohnraum für alle gäbe.

Nehmen wir #Köln als Beispiel. In den aktuell geltenden #Mietrichtwerten könnt ihr nachlesen wie viel die #Miete einer #Wohnung betragen darf, damit das örtliche #Jobcenter die #Kosten der #Unterkunft (KdU) übernimmt. Jemand der Sozialberatung anbot erklärte mir das vor Jahren so. Bis zu dem Betrag muss die Miete übernommen werden. Liegt sie darüber muss das Jobcenter prüfen das man keine günstigere Wohnung fand. Wobei hier die Vermeidung von #Obdachlosigkeit/#Wohnungslosigkeit Vorrang hat. Vor Jahren fand ich ein möbliertes Apparment zur Untermiete. Meine Kaltmiete lag fünf Euro über dem damaligen Mietrichtwert. Die Sachbearbeiterin im Jobcenter betonte das extra, meinte aber das sie trotzdem bewillige das die Miete gezahlt wird, damit ich nicht auf der Straße lande. In dem Gespräch teilte sie mir aber auch mit das, wenn die Miete deutlich höher gewesen wäre, sie getan hätten worauf der #Tagesspiegel in seinem Bericht einging, mir mitzuteilen das ich sehen muss wie ich die Differenz zwischen dem was das Jobcenter zahlt und der Miete selbst tragen muss.

Weswegen ich in der Überschrift schrieb Weil sie nicht wollen?

Ja, ich bin der Meinung das sie (die öffentlichen Verwaltungen und die Politik) die Haushalte nicht entlasten wollen. Durch die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum für alle. Durch die damit einhergehende Entlastung der Sozialausgaben. Das wäre eine sinnvollere und nachhaltigere Maßnahme, statt mit den Füßen nach unten in Richtung Armutsbetroffene*r zu treten.

Wenn ihr die weiter oben verlinkten Mietrichtwerte für Köln betrachtet seht ihr selbst wie hoch die Miete für Alleinstehende, Paare, Haushalte mit drei oder vier Personen sein kann. Wenn die Betroffenen sich nun außer Stande sehen für die Differenz selbst aufzukommen und #Wohnungslosigkeit droht oder sie bereits #obdachlos wurden wegen Verlust der eigenen Wohnung, dann ist eine Möglichkeit der Unterbringung in Köln die in einem Einfachhotel. Hier erfolgt die Zuweisung über die #Fachstelle #Wohnen der #Stadt. Diese stellen der Stadt eine Pauschale pro Person und Übernachtung in Rechnung. Wohl gemerkt, pro Person, nicht pro Zimmer.

Diese Pauschale kann von Hotel zu Hotel unterschiedlich sein und beispielsweise 51,00 Euro pro Person und Übernachtung betragen, also 1.551 Euro pro Person und Monat. Was das heißt wenn in einem Zimmer zwei, drei oder vier Menschen untergebracht sind könnt ihr euch selbst ausrechnen.

Zwar gibt es mit dem Kölner Konzept zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit einen konkreten Punkt der vorsieht die Dauer, die Menschen in Einfachhotels untergebracht sind zu verringern, auf neun Monate. Dies ändert aber nichts an der Überschrift. Es enthält keine konkreten Maßnahmen mit welchem Wohnraum man die Menschen nach den neun Monaten versorgen, beziehungsweise wie man ihn schaffen und finanzieren wird. Insofern lediglich Lippenbekenntnisse.

Auch an Selbstzahler*innen denken

Wer einen Job hat, zahlt selbst. Das ist in den Einfachhotels nicht anders als bei Wohnheimen oder Betreutem Wohnen (BeWo) oder Unterbringung in einem der städtischen Sozialhäuser. Von wenigstens einem Träger weiß ich das diese Kosten gestaffelt sind, abhängig vom Einkommen und das es eine Obergrenze gibt. Ob das bei den Hotels ähnlich ist, ist mir nicht genau bekannt. Ich erinnere mich jedoch an ein Gespräch mit einem Menschen der berufstätig war und aufgrund dessen die Unterbringung, etwa 900 Euro pro Monat, selbst zahlen sollte. Seine Bemühungen um Wohngeld waren nicht erfolgreich, weil er zu viel verdiente. So bliebe ihm eine Zeit lang von seinem Gehalt nach Abzug der Kosten für die Unterbringung nicht viel übrig. Er verließ schlussendlich das Einfachhotel wo er untergebracht war aus eigenem Wunsch. Ob er eine Wohnung fand oder anderweitig unterkam ist mir nicht bekannt. Auch ein Teufelskreis.