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#Solarpunk Text vom Pop Up Klimacamp am 9.2.25

Die Geschichte der Sieben Probleme Vogel, begrünte Facade, Lernen

Laura und Peter sitzen im Klassenzimmer und sehen aus dem Fenster auf ein begrüntes Hochhaus. Laura fragt sich, wer dieses Hochhaus begrünt hat und fragt Peter danach. Peter kriegt die Frage nicht mit, weil er von einem majestätischen Vogel abgelenkt ist. Der Vogel antwortet jedoch Laura: Das Haus wurde vor vielen, vielen Jahren von Schildkröten begrünt. Entuision, Cherubab – dachte sich Laura. Die Schildkröten wohnen im unteren Stockwerk des Hochhauses während der Vogel oben wohnt. Die Schildkröten haben Luftbefeuchter bei sich, die sie mit Solaranlagen auf ihrem Panzer betreiben. Der Vogel hatte offenbar gerade Probleme mit seinem Oktokopter und war bekannt unter dem Namen Karl.. Karl setzt zur Landung an um sich mit der Schildkröte abzulenken. Laura fragt ob es noch weitere Möglichkeiten gibt Hochhäuser zu begrünen, ohne Schildkröten anzuheuern? Eine Schildkrötet ruft hinein: Ja, aber dann wären wir arbeitslos.

Herz, Zug, Obstsalat (Kinderwagen)

Karl ruft den Schildkröten zu: “Ich muss euch was gestehen. Ich hab sie alle mit Guano gedüngt.”

Die Lehrperson mischt sich ein.

“Ach menno schon wieder, Karl!”

Der rote Karl mit seinen großen Rotorblättern lässt sich häufig vor dem Klassenzimmer sehn. Aber diesesmal beläst es Karl nicht dabei sich vor dem Fenster zu zeigen sondern fliegt durch das Fenster ins Klassenzimmer und setzt sich vor Peter. Der Vogel wendet sich zur Lehrperson und fragt: “Was wollen sie jetzt von mir?” Bevor die Antwort kommt, dongt es zum ende der letzten Stunde. (Perlachturm)

Laura und Peter stürmen aus dem Klassenzimmer. Der Bot erinnert sie ihre Tabletten gegen Haluzinationen zu nehmen.

Die Lehrperson wischte die Benachrichtigung beiseite, und meinte: Der Zug ist abgefahren. Karl nimm dir doch ein Herz und bring Peter nachhause.

Karl sagt ich hab noch etwas zu gestehn, ich störe immer den Unterricht weil ich Gefühle für sie habe. Außerdem kommt Peter sicher selber klar und mit meinem defekten Gefieder bleib ich lieber bei ihnen.

“Darf ich sie nachhause begleiten,, ich hab den besten Obstsalat der Welt.”

Sonne, Utopie, Cherubab, Radius, Epfilsine, Hemmlock Tanne, Beet

#Solarpunk Texte vom 11.2.25

Wasserfälle aus Worten. Strudeln laut und fröhlich vor sich hin. Und oh, mein Kopf. Dann fahren sie wieder hinein in dem mühsam aufgelesenen Gesprächsfaden, die fürchterlichen Laute.

Mit einem gequälten Lachen wische ich meine Frustration beiseite, fixiere einen Punkt auf dem Tisch und führe meinen Gedanken zu einem schlüssigen Ende.

Die kleinen Triumphe des Lebens. Mein Gegenüber ist in Gedanken versunken, ich nicke ihm zu und mach mich auf meinen Weg. Mit dem Abstand zum Pausehof mindern sich meine Kopfschmerzen und ein wohliges Glücksgefühl der gelungenen Beherrschung macht sich breit.

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Sonnenkollektor – Sonnentraktor

Sonne einfangen. Auf der Wiese liegend, mit dem Grashalm im Mund scheint das nun echt nicht schwer. Als Gerätschaft ist das bei zeitgemäßer Effizienz aber schon eine Herrausforderung. Da gibt es viele Dinge die sich zu einer Lieferkette fügen müssen. Aufbereitetes Silizium, die entsprechenden Wafer und der Prozess, der daraus Solarplatten produziert.

Oder dann doch organische Solarpanele die man günstig züchten kann, ähnlich zu OLED Bildschirmen, die wir jetzt schon ein Weilchen mit uns in dem Hosentaschen herumtragen.

Aber auch hier, was für eine technische Finesse.

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Demokratische Schulstunde ,Spazierstock, Herz, Suppentopf(Hose), Verwucherte Kirche (Baumhaus), Feuer (lernen), Fahrrad,

Der Lehrer saß in der Mitte auf dem Boden, sein Spazierstock lag neben ihm. Trotz der Lautstärke hatte er dieses verschmitzte Feuer in seinen Augen. Aus einem Eck ertönte ein leises Summen. Das rege Debattieren verlor allmählich an Fahrt, während immer weitere Stimmen in das Summein einstiegen.

Mit einem dumpfen Dong auf einen Topf erstarb das Summen. Eilig wurden Zahlen aus Schalen gezogen, die Grüppchen organisierten sich neu. Das große Zimmer hatte ein nicht ganz regelmäßies Gewölbe, das sich über ihren Köpfen in die Baumwipfel reckte. Zwischen dem Knarren der Holzkonstruktion und dem wieder anstreigenden Gesprächspegel war das Quietschen von Fahrradreifen zu vernehmen. Der Lehrer fasste sich ein Herz und begab sich zur Tür. “Hallo Ulf, schön, dass du auch mal wieder vorbeischaust. Du kommst gerade recht zu unserem Austausch nach dem Marktplatz Pinzip. Wir sind in Runde zwei, es wird also zusammengefasst was die bisherigen Teams so erarbeitet haben. Dort drüben ist noch Platz. Vielleicht fällt dir ja auf, was die verschiedenen Themen verbindet.

Ulf zückte sein Notizbuch und angelte einen Stift aus der Tasche.

Besser spät und motiviert als garnicht, dachte sich der Lehrer.

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#Solarpunk Texte vom 14.1.25

Unsere Welt bekommt Risse. Die Meinungen haben sich getummelt und kozentriert die weiße Fläche dazwischen hat sich gedeht und schlussendlich zu reißen begonnen.

Für die, die abseits des schwarz/weiß im nebelgrau gewandert sind ergibt sich nun der Blick, auf die ehmals ebene Fläche die sich nun wölbt und kringelt

Auf vom weiß in eine bunte, neue Dimension.

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Der weg durch den Stadtverkehr war anstrengend und befremdlich gewesen. Eine Flut aus Fahrrädern hatte sich durch die Stadt gewälzt, in den begrünten Häuserschluchen, die sie heute Straßen nennen. Von Autos verlassen, hatte er sich vom flüssigen vorankommen gestresst gefühlt. Seine Spur war immer frei gewesen, auch wenn sie sich just hinter ihm wieder schloss. Er könnte schwören im freundlichen Klingeln und Winken der radelnden Horde steckte eine Aggression. Und nun war hier diese Ladesäule – eine der wenigen verbleibenden und die war belegt! Ein Kabel führte in eine schiefe Box, die mit etwas blinseln als vierrädriger Fahrradanhänger zu erkennen war. Teile waren mit überwuchterten Blumenkästen begrünt. Die Box surrte gut belüftet, Solarzellen blitzten auf ihrem Dach. Was soll das? Nach etwas ratlosem zögern griff er zum Kabel und zog den Stecker aus der Ladesäule. Das emsige Summen wurde schlagartig leise, die Box piepte panisch. Die Alarmanalage seines Autos heulte auf und aus dem Off erklang eine verstärkte Stimme: “Stecken sie den Fahrradanhänger wieder an” Ein Zittern ergriff ihn und hastig steckte er die befremdliche Konstruktion wieder an den Starkstrom.

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 – Topf, Tropfen, Controler, Hand, Fahrrad, Kinderwagen


Seine Hand hinterließ einen Handabdruck auf dem Topf, mit einem wirbel drehte er sich herum um noch etwas Wasser zu organisieren. Der Controller war etwas zuckelig und sein Character schien jeweils kurz inne zu halten um wie eine Marionette mit Schwung dann doch zu reagieren. Derweil hatte sich eine Schlange vor seinem Fahrrad Verkaufsstand gebildet. Kinderwägen, Fahrräder und Fußgänger warteten ungeduldig auf das neue Gebräu.

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Maulbeerbaum =================

Der Maulbeerbaum ist mir tatsächlich aus einem Gespräch mit einer Freundin aus der Ukraine in Erinnerung. Klar wusste ich davor schon das mit der Seidenraupe, aber dass es da leckere Beeren in unterschiedlichen Farben gibt, wusste ich nicht. Auch, weil sie wohl leicht verderblich sind und deswegen ihren Weg nicht in unsere Geschäfte finden. Dann ist mir die Maulbeere im Norden Italiens begegnet, wo sie Bäche säumen, wie bei uns die Weiden – auch mit einem ähnlichen Zuschnitt. Ein Hauch industrieller Vergangenheit hängt in ihren Zweigen. Wie komme ich aber jetzt zum Maulbeerbaum? Er ist Klimabaum und deswegen kommt er wohl nun zu uns – beerige Aussichten!

Solarpanelmanufakturen ============================

In der Halle aus buntem Glas herrschte erstaunlich angenehmes Klima, dafür, dass draußen die Sonne runter brannte. Hoch gewachsene Pflanzen sorgten für erträgliches Klima – neben der Tatsache, dass die bunten Kacheln eben bei weitem nicht alles Licht in Innere dringen ließen. Das geschäftige Treiben besteht bei genauerer Betrachtung aus mehreren Grüppchen die an bunten Kacheln in unterschiedlichen Größen und Farben arbeiten. Hier werden Pflanzen an Kulturen verfüttert, die wiederum zu einem Gebräu verarbeitet werden. Das dann kommt auf Rohlinge, die unter anderem mit Pflanzenasche versetzt in großen Solaröfen gebrannt werden. Zu Solarkacheln.

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Mit einem geschickten Schlag lößte sich eine Schicht der Platte, die darunter liegende Schicht war dünn doch äußerst Relevant. Mit dem besonderen Schleifpaper und Wasser ließ sie sich gut abtragen ohne zu viel der metallischen Substanz zu verlieren. Die Lösung wanderte dann in kleine Fläschchen, die zur Aufbereitung an einen Bakterienstamm verfüttert werden würde. Denn mit den richtigen Enzymen lässt sich so einiges bewerkstelligen. Auch die Platte würde zerstampft und eingeschmolzen um so neue Solarzellen backen zu können.

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Unter dem Mikroskop sah die Probe der Flüssigkeit vielversprechend aus. Die Zellen hatten sich zu kleinen Klumpen zusammengefunden, die bei genauerer Betrachtung ein funktionales Gebilde ergaben. “Sieht passabel aus, die Ernte!” Er Zeigte auf einen großen gläsernen Bottich in der Mitte des Raums, der kontinuierlich gerührt wurde “Die Farbe kann verpinselt werden!” Daraufhin gingen sie los, die organischen Solarzellen an Facaden auszubringen.

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Urban Gardening ============

Die Verbindung der Grauzone mit dem schönen und Genießbaren hat mich schon immer Gereizt. Gärten in New York auf Brachflächen – Saatbomben, aber auch die Cityfarm am Rand der Stadt. Das ernten wilder Holunderbeeren m daraus Saft zu kochen, Weiden um damit zu Flechten. Die Vorstellung, dass ein Haus aus Lehm im Inneren ein jahrhunderte altes Geflecht aus gemeinem Haselnuss tragen kann, dass sich Flexibel Kräften Wind und Wetter widersetzt. Von der wild gesäten Kapuzinerkresse bis zum Moosgraffiti waren meine Bemühungen bisher noch nicht erfolgreich, aber mein begrünter Fahrradanhänger ist immerhin lebend dabei über den Winter zu kommen.

#Solarpunk Texte aus dem Neruda vom 10.12.24

Was gibt es Neues? Ziehen sich die Innovationen gefühlt zäh wie Kaugummi dahin. Beharrlich einen kleinen Schritt vor den anderen. Mit meditative Ruhe Kleinigkeiten zurecht Rücken. Gleichzeitig zig Variationen ersinnen und ausprobieren..

oder eilt sich der Fortschritt, getrieben, nicht links, nicht rechts blickend. In Gallop gerade aus, ohne Blick auf Konsequenzen. Von Ellenbogenmentaliät und Konkurrenzkampf geprägt. Unheilvoll oder Explosiv.

Oder wie im kreativen Rausch, in dem man sich inspiriert und offen Wissen teilt.

Der Ebike Helikopter =========================

nach etwas wildem Trudeln lenkt das Fortbewegungsmittel ein. Grölendes Lachen hallt von den Insassen durch die Nacht. Sie treten fest in ihre Pedale, doch das Steuer hat der Bordcomputer unternommen. “Leistung für 20 Minuten Reise ausreichend” ertönt eine nüchterne und leicht resignierte automatische Ansage. “Bitte treten sie weiterhin gleichmäßig, ziel erfasst.” Die großen Rotoren bewegen sich kontinuierlich, schrauben sich durchs Dunkel.

Mit erhöhter Reisegeschwindigkeit ist das Gelächter zu Jolen geworden, Das Flugobjekt gleicht das von Gefuchtel verursachte Schaukeln routiniert aus. “Denken sie an ihren Mageninhalt, Reinigung verpflichtet zu Mithilfe am Projekt” Der trockene Hinweis ist subtil von der Freiheit der Lüfte beflügelt,

Surrend und Zielstrebig bewegt sich das Gespann in die Finsternis.

Blume – begrünte facade -leinwand – solarpanel – fahrradfahren – film  =============================================================================== Ich öffne das Fenster in den Garten. Die Bienen summen im grünen Dickicht. Schwirren von einer wilden Blüte zur nächsten. Ich setze mich aufs Fensterbrett, mein Skizzenbuch in der Hand. Sauge die Szene in mir auf, Ein Radler folgt dem geschlungenen Radweg durch die Schlucht aus Gewächs. Der Belag funkel in der Sonne – es sind Solarpanele. Ich blicke den Garten hinunter in die Straße unter dem Radweg, mit ihrem regen Treiben. Mein Stift flitzt übers Papier und mit einem Schubbs beginnt der Radler im Bild fahrt auf zu nehmen.

Fahrrad Upcycling Crowdsourcing =====================

Fahrradwirtschaft ihr Läuche!

Wenn man mal ein Rad ab hat, ist einem schnell geholfen, den Ersatz ist leicht zur Hand. Standardisierung hilft, selbsterklärende Mechanismen auch. Und aus Dynamos und Rädern ist schwupps, mit der richtigen Anleitung auch ein Windrad gebaut. Oder ein Stuhl. Und außerdem kann man sich auch Einbringen die Teile die in den Standard passen kontinuierlich zu verbessern. Warum müssen Ritzel sich so schnell verschleißen, da kann man doch sicher am Verfahren schrauben. Nicht nur am Rad. Und im Schwarm der Tüftler bastelt man so Grundlage und Variation zugleich.

#solarpunk texte 12.11.24

Mit der Klarinette übers Orchester fetzen.


Ein gefügeltes Wort für den beschwingten Gang

in widrigen Situationen.

Wenn die Noten noch so gerade

Der Rhytmus noch so Monoton,

ist da doch der Raum dazwischen

durch den man sich nachdrücklich

schwingen kann.

Die Mundharmonika für die triste Unterführung

mit harter klassischer Musik.

An der strikten Tonleiter kann man Schwung holen

um letztlich über die Geräuschkulisse zu schreien.

Mit unerchütterlichem Frohsinn.

Vogel, Boot, Vertikaler Garten, Computerspiel, Zugabtei, Film


vor dem Fenster flimmert ein Film vorüber, Die elektronischen Endgeräte sinken und versinken in Taschen. Während wir hier im Abteil zum Publikum der Kinovorführung werden.

Wir singen die Filmmusik, die Gleise rattern den Rhytmus.

Wir folgen dem Vogelflug, mit unseren Augen

Der Zug bekommt einen Garten,

wandelt sich zum Boot

Und wir sind zum Spieler unseres Films geworden.

#Solarpunk Texte vom 8.10.24

So von Innen betrachtet ist er ja ganz hübsch, der Regen.. solange Fenster und Dach dicht sind. Grade eben auf dem Rad, da war's schon eine Herausforderung.. Tropfen die beim Fahren von der Kaputze fielen, nasses Pflaster in dem sich, im herbstlichen Dunkel die Stadt spiegelt.

Wäre da nur das Rinnsaal zwischen den alten, abgefahrenen und schiefen Pflastersteinen.. die Fußgänger und der Radverkehr. Mit Licht zwischen bunten Bäumen, vor deren gefallenen Laub man sich hüten muss. Die gelegentliche Pfütze und vieleicht noch hoch gewachsenes Unkraut am Wegesrand.

Der Regen wär doch ein Stück weniger schlimm.

 – Morgennebel über Solarfeldern =========================================

Mein Rad lehnt am Holzgerüst, dass die Solarplatte stützt, unter der ich der aufgehenden Sonne entgegen blicke. Auf der morgendlichen Runde ist dies mein Inspirationsort. Mein Blick schweift hier über die leichten Hügel, die mit Solarpanelen überzogen sind. Zwischen drin – hier und da ein kleiner Baum, ein Busch und unten drunter Wege und Bepflanzung.

Da vorne ist sogar ein Baumhaus zu erkennen und jemand ist mit einem Kinderwagen ein paar Panele weiter spazieren. Die rote Sonne vor tiefem, morgenblauem Himmel, spiegelt sich auf den Platten, der Nebel tut das übrige um diese einzigartig magische Stimmung in die Landschaft zu zaubern. Ich rücke den Schaukelstuhl zurecht und hole meinen Termos-Suppentopf aus der Satteltasche. Wärend ich in Gedanken versinke, über das was ich heute vor habe zu lernen, wärmt mir die Suppe den Bauch. Was für eine Art in den Tag zu starten!

Microadventure Reisebüro – Maulbeerbaum – Verendeter Tug – begrünt, wiederbelebt; ===================================================

Schluss mit Microabenteuer.

Eigentlich schätze ich dieses kleine, staubige Reisebüro mit der kautzig-kunterbunten Betreiberin, die einem Rezepte für kleine Abenteuer braut. Die Abenteuer eröffnen einem immer wieder neue, schräge Perspektive und schärfen einem den Blick – auf das, das so nah ist und trotzdem übersehen.

Wie ein Tanz an einem ungewöhnlichen Ort einen etwa schon auf ein Abenteuer schicken kann..

Aber jetzt bin ich raus aus dem Beengenden, hab mich aufgemacht zu einem entlegenen Ort, an dem ein Zug gestrandet ist – vor geraumer Zeit. Inzwischen ist der Zug überwachsen und von der Natur zurückerobert. Mitten drin ein Maulbeerbaum.

 – Holzgehäuse – Einlegearbeiten statt Tatoo ============================================

Das Abteil wird mal wieder durchgerüttelt. Dieses hier, im ersten Stock des Zuges, fühlt sich gelegentlich an, als wäre man in einem temporär fehlplazierten Schneckenhaus, das von der Lock mal eben noch zurechtgerückt wird.. anders lässt sich dieses enorme Gerumpel bei dem Schneckentempo nicht erklären. Gebannt blicke ich auf mein Gegenüber, das in filigrane Handarbeit vertieft ist.. routiniert hällt die Hand inne, bis das Geratter sich beruhigt hat, um dann fort zu fahren.

Hmm, es riecht nach Holzleim und ich würde mir mit dieser Pinzette vermutlich versehentlich einen Finger amputieren.. schon erstaunlich, was man so beobachten kann.

Es ist Nacht geworden, Schneeflocken schwirren auf das Zugfenster. Mein Gegenüber richtet sich auf – mit strahlendem Gesicht. Die Holzschatulle mit Zeichenutensilien ist jetzt mit einem neu eingelegten Fahrradfahrer verziert. Während die hübsch gefärbten Hölzer und der Leim sich verbanden, durfte ich mir die nächsten Stunden Geschichten einer mit dem Sommer vergangenen Radreise anhören. Denn jedes Symbol auf der Schatulle hat seine ganz eigene Geschichte...

#solarpunk 10.9.24  =============

Noch sitze ich in meinem Klappschaukelstuhl im Schatten eines Baums und seh auf das Baumhaus, das gleichzeitig Bahnhof ist, denn der Zug fährt hier auf einem Viadukt durchs Tal. Die Biene die sich versucht in mein Getränk zu stürzen surrt mit einer Lautstärke die an Percussioninstrumente erinnert. Hastig nehme ich den letzten Schluck, nehme meinen Spazierstock und falte den Klappstuhl in seinen Koffer. Mit einem Schwung begebe ich mich die Wendeltreppe zum Bahnhofsbaumhaus hinauf, um bald von Abteilsfenster über die Landschaft zu blicken.

Fenstergärten ==================

Wenn man von außen auf einen Fenstergarten blickt, gibt es da drei varianten. Den Draußen, vor dem Fenster.. in Blumenkästen – ein selbst konstruierter kleiner Balkon. Ich mag die wilden, in denen sich ein eigenes Ökosystem etabliert. Einmal hatte ich einen kleinen Farn, unter dem knorrigen holzigen Skelett eines Thymians. Auch die kleine Moosplantage aus denen ich ein lebendes Moosbild gebastelt hab schätze ich sehr.

Natürlich gibt es auch die Fenstergärten innen.. die kleinen Gemüseplantagen in der Wohnung – automatisch bewässert mit Aquariumspumpen und ausgefuchst mit wenig Erde.

Die verträmteste Variante befindet sich im dazwischen. den doppelten Fenstern mit Raum dazwischen für eine eigene botanische Welt, die auch von innen, von außen betrachtet wird.

 ============

Unter dem Boot rauscht das Wasser glitzernd dahin, es klingt wie Musik, die in Sonne getauchte Szenierie ist von traumhafter Schönheit. Eine Biene hat sich auf die Bordwand gesetzt und hällt einen Moment inne, ehe sie sich auf macht zur nächsten Blüte. Je mehr sich der Nebel lichtet, des mehr Licht fällt auf den Solarspiegel, der Licht, wie ein Schneckenhaus geformt auf den Kochtopf bündelt. Das behäbige schaukelt lässt das Kind im Kinderwagen an Bord geborgen schlummern.

#solarpunk aus dem Neruda im August 24

Ist das ein Ventilator der da im Hintergrund läuft? Mit dem leisen Blues und der Hitze, dem von Jalousien gedimmten Licht, fühlt man sich in einen modernen Western versetzt. Das Dahinschmelzen entschleunigt gezwungenermaßen – ein Vorgeschmack?

Auch wenn die Uhr eher auf Fünf nach Zwölf steht, geht sie 20 Minuten nach, oder eben nur zweimal am Tag richtig. Wir haben uns schon aufgemacht, weg vom scheinbar funktionierenden Gestern, und wenn wir uns kein Ziel vor uns suchen, irren wir orientierungslos. Weiter.

Sonnenkollektor


Mit dem Grashalm im Mundwinkel sitze ich hier im Schatten und überlege, ob Sonnenstrahlen sammeln nicht auch eine Berufsbezeichnung sein könnte. Ob man dabei wie eine Mittagserscheinung über die Felder tanzen würde. Die Sonnenstrahlen auflesen und im immer heller leuchtenden Korb auf dem Rücken sammeln würde? Irgendwann würden die Sohlen dann Brandspuren hinterlassen – würde das Licht dann doch aus dem Korb sickern, der Kollektor am Abend nach Sonnenuntergang noch ein paar Stunden nachleuchten?

Fahrradfahren Leinwand-Zug-Teekessel Drähte Platinen-Lernen; Klapperschlange Hängematte Filmrolle


Von der Hängematte im Baumhaus aus werfe ich einen prüfenden Blick auf das Konzept. Es huscht als Film auf eine Leinwand projiziert dahin. Der einfahrende Zug in Form einer Gallopping Goose entpuppt sich beim näherer Betrachtung als Fahrrad dass kollektiv von mehreren über die Schienen pedaliert wird.

Ich richte mich auf, fische den Controller aus der Tasche und fange an Annotationen an der Szene vor zu nehmen. Die Illusion des Zugs löst sich nicht überzeugend auf, sondern wirkt viel mehr wie eine Facade. Es wäre geschickter, würde das Fahrrad von allen Seiten etwas nach Zug aussehen und sich kubistisch beim näherer Betrachtung auflösen. Dazu müssten die Teile unterschiedlich groß sein um aus der Nähe nicht mehr zu schließen.

Knifflig. Auf der Leinwand, am anderen Ende des Drahts beugt sich jemand über die Skizze. Den Wasserkocher für den Tee noch in der Hand. Vermittelt das die Aussage?

Entschleunigung


Nagut. Dann steht er eben dieser Zug, Wir warten auf Freigabe – es ist gleich mal eine halbe Stunde angesetzt. Immerhin stehen wir im Grünen, Fenster auf, frische Luft rein – und was für eine Geräuschkulisse! Gut, dass man hier dem Fenster zu gewandt sitzen kann. Auch die Bücher links und rechts von mir sind zugeklappt, wir halten Inne. Routine, entspannt. Wir werden unser Ziel erreichen – so gibt es eben Abwägungen beim Betreiben der Technik.

Viele haben sich ohnehin auf Produktivität im Transit eingerichtet, der Halt ist da eine willkommene Abwechslung im Strudel des emsigen Treibens.

Für ein Weilchen öffnen sich die Türen ein paar vertreten sich die Füße ein paar Meter den Zug entlang.

Alle einsteigen, wir machen uns in einer Minute wieder auf die Reise. Für eine halbe Stunde wirken die Mitreisenden erfrischt, dann ist die Wirkung der Pause verflogen.

Kompostheizanlage


#Solarpunk Die Tanzlinde.

Ein wenig befremdlich wirkt das Bauwerk schon. Vorne das Brett mit der aufschrift Tanzlinde der Baiovaren, hier und da sind jetzt, im Sommer ein paar Planken auszumachen. Das dichte Grün verbrigt eigentlich alles. Zwischen all den modernen, mehrstöchigen Gebäuden wirkt die Tanzlinde aus der Zeit gefallen. Das umliegende Grün gibt jedoch respektvoll Raum für den alten Kautz. Ein Solarsegel ist ausgerollt und fängt Strom für die nächtlichen Feierlichkeiten ein. Ein gelegentliches UmpfDaDrraww ist Vorbote der Musik, des späten Abends. Seinerzeit war die Tanzlinde ein Vorbote der neuen Epoche. Zwischen Rathaus und Perlachturm, die inzwischen von einem gewachsenen Gerüst umrahmt und getragen werden wurde sie vor hunderten von Jahren gepflanzt um daran zu erinnern, dass grüne Architektur hier Tradition hat.Bei genauerer Betrachtung passen die Drum n Blass Traditionalisten nicht genau auf den Ort, da der Graben zwischen Konservativen und Klimaschutz aber annähernd ebenso lange überwunden ist, wie die Tanzlinde steht, ist man da nicht so genau. Es ist Gras über die Angelegenheit gewachsen.

#Solarpunk Saatbombe


Masse, statt klasse, ein Spiel mit dem Zufall.

Schwupp eine Saatbombe aus dem Fahrradkorb geangelt und an den Straßenrand geworfen.

Vielleicht fühlt sich der Samen da wohl und in einem Monat würde man schon sehen, ob es sprießt oder nicth. Organisch. Stochastisches Gärtnern.

Saatbomben sind wie ein Keksrezept, an dem man stetig feilt. Ein kleines Ökosystem, aus Flechten, Moos und eingenistet in Dünger und Erdreich verschiedene Samen, die sich stützen und ergänzen. Es wahrscheinlicher machen, dass doch etwas wächst.

Manche Orte entwickeln sich über die Zeit, werden zu wilden kleinen Beeten, die sich selbst über Jahre erhalten und weiter ausbreiten. So geht es mit den Rezepten für Saatbomen, die getauscht werden.

In manchen wilden Beeten findet man auf kleinen bunten Scherben auch den Hinweis, die Information. Wer wann, Ideen ersann.. die hinauswachsen aus dem scheinbar willkürlichen Grün am Straßenrand.